Mit dem Verkauf selbst gemachter Limonade erwirtschafteten drei Drittklässlerinnen 91,50 Euro für den Tierschutz Weilerswist.
SpendenaktionAchtjährige Weilerswisterinnen verkaufen Limonade, um Tieren zu helfen
An einem Nachmittag waren die Weilerswisterinnen Mila, Hannah und Lea, alle acht Jahre alt, von der Schule nach Hause gekommen und wollten Gutes tun: „Etwas Gutes für die Tiere“, hatte Lea ihrer Mutter Stefanie Kaczmarczyk gesagt. Doch wie sie etwas Gutes bewirken könnten, wussten die Tierfreundinnen zunächst nicht. Bis Lea einen Film im Fernsehen sah, in dem amerikanische Pfadfinder Limonade und Kekse am Straßenrand verkauften, um den Erlös für eine gute Tat zu verwenden.
Das, was in den USA funktionierte, so hatten die Drittklässlerinnen gedacht, könnte auch in Weilerswist klappen. Also meldeten sie einen Stand beim Garagentrödel in Groß-Vernich am 1. Mai an und dachten sich Limonadenrezepte aus. In der Küche ihrer Eltern mixte Hannah aus Säften, frischen Zitronen und Wild Berry Tonic zwei Limonaden zusammen und ließ ihre Kreationen von den Nachbarskindern in Weilerswist-Süd testen.
91,50 Euro nehmen die Schülerinnen durch den Limonadenverkauf ein
„Beim Vernicher Garagentrödel haben die Kinder dann wie die großen Marktschreierinnen herumgeschrien: Kauft unsere Limo, helft den Tieren!“, sagt Stefanie Kaczmarczyk und lacht. Und darin hätten sie eine ganz schöne Ausdauer bewiesen. Fünf Stunden hätten sie dort gestanden und verkauft. 91,50 Euro hätten sie dadurch eingenommen. „Sie waren so stolz, dass es am Ende doch so viel war“, sagt Kaczmarczyk.
Am Dienstag empfingen Marc Fritzler (2. Vorsitzender des Tierschutzvereins Weilerswist) und Sandra Fritzler (Kassiererin des Vereins) dann die drei engagierten Drittklässlerinnen. Und nahmen ihre Bargeldspende in einem Säckchen dankend entgegen.
Durch Spenden wie diese bleibt der Tierschutzverein Weilerswist handlungsfähig
Durch solche Spenden bleibe der Verein in der Lage, verletzte, entlaufene oder unversorgte Tiere zu sichern, zu versorgen und in geeigneten Pflegestellen unterzubringen, sagte Sandra Fritzler. Und dass sie sich natürlich zum einen über die Spende freue, zum anderen aber auch darüber, dass es „sowas noch gibt“. Damit meint sie: dass Kinder auf die Idee kommen, sich zu engagieren, um der Gemeinschaft etwas zurückzugeben. Statt für das Geld etwa „das neuste Fortnite-Update“ (ein beliebtes Videospiel) zu kaufen.
Was mit den 91,50 Euro genau passiert, kann Fritzler noch nicht sagen. Vielleicht werde es in Futter investiert, schließlich müsse die Tierhilfe zu jeder Zeit mit allem ausgestattet sein. Vielleicht werde damit auch aber auch eine Tierarztrechnung bezahlt. Wenn man nämlich zum Beispiel einen verletzten Igel zum Tierarzt bringen müsse, könne das ganz schön teuer werden. „So ein Besuch kann weit über 100 Euro kosten.“
Ob von dem Geld ein Igel verarztet oder verletzte Vögel gefüttert werden, ist den Drittklässlerinnen egal. „Hauptsache, wir konnten den Tieren etwas Gutes tun“, sagte die achtjährige Mila bei der Übergabe.