Im Namen des Tierschutzvereins sammelten fremde Männer Spenden. Dabei klingelten sie unter anderem an der Tür des Vereinsvorsitzenden.
Betrug an HaustürUnbekannte sammelten im Namen des Tierschutzvereins Weilerswist Spenden
Matthias Müller ist der Vorsitzende des Tierschutzvereins Weilerswist. Deswegen staunte er nicht schlecht, als er einem Mann die Haustür öffnete, der angab, Spenden für den Tierschutz in Weilerswist zu sammeln.
Den Mann hatte Müller noch nie zuvor gesehen. „Wir sind wirklich ein kleiner Verein“, sagt er. Vier bis sechs aktive Mitglieder zähle er nämlich aktuell. Die Gesichter seien dem Vorsitzenden natürlich alle bekannt. Und nicht nur ihm, auch den meisten anderen Menschen im Ort, sagt er. „Außerdem gehen wir grundsätzlich nicht von Tür zu Tür“, betont Müller. Spenden würden überhaupt nicht analog per Klingelbeutel, sondern digital über den Online-Bezahldienstleister Paypal gesammelt. „Demnächst wird auch wieder eine Kontoverbindung angegeben“, ergänzt er.
Als der Fremde an seiner Haustür also angab, mit der Büchse für den Tierschutz in Weilerswist zu sammeln, entgegnete Müller, dass das nicht sein könne. Woher Müller das denn wissen wolle, fragte der Mann. Daraufhin gab sich der Vorsitzende zu erkennen und informierte den Mann, dass er jetzt sofort die Polizei rufen werde. „Dann ist der ganz schnell weggelaufen“, berichtet Müller.
Die Polizei informiert, dass eine Häufung solcher Vorfälle bisher nicht bekannt sei. Doch Müller sagt, er sei längst nicht der einzige Weilerswister, bei dem ein Fremder versucht habe, an der Haustür Geld für den Tierschutz zu erfragen.
Der Vorsitzende des Tierschutzvereins Weilerswist warnte auf Facebook
Nachdem der Vorsitzende einen Facebook-Post abgesetzt hatte, um vor dem Betrug zu warnen, meldeten sich weitere Personen bei ihm, die eine ähnliche Erfahrung gemacht hatten. Auch bei ihnen habe eine fremde Person Geld für den Tierschutz in Weilerswist sammeln wollen. Dokumente, die das hätten belegen können, hatte die Person in keinem Fall dabei. „Und deren Beschreibung passte überhaupt nicht zu dem Aussehen des Mannes, der bei mir vor der Tür stand“, sagt Müller. Möglicherweise seien es also mehrere Personen, die „mit derselben Masche unterwegs“ seien, überlegt der Vorsitzende.
„Wir kennen die üblichen Betrugsmaschen, aber seit der Gründung des Vereins ist es nun das erste Mal, dass es uns direkt betrifft“, ergänzt er. Glücklicherweise würde man sich in Weilerswist untereinander aber so gut kennen, dass Betrüger „mit der Tierschutznummer vermutlich nicht allzu weit kommen.“ Doch auch für andere Spendenaktionen an der Haustür befindet sich Müller in Habachtstellung: „Wenn man die Leute nicht kennt, die vor der Tür stehen, dann sollte man am besten alle Spendensammlungen ablehnen. Das ist jedenfalls mein persönliches Credo.“