Der Evangelische Kirchenchor Weilerswist sang Luigi Cherubinis Requiem in c-Moll. Profimusiker mussten bei Proben Geduld aufbringen.
KonzertWeilerswister Chor wurde von Profimusikern begleitet
Es waren gewaltige Fußstapfen, in die die Sängerinnen und Sänger des Martin-Luther-Chores Weilerswist bei ihrem Auftritt am Sonntagabend treten mussten. Mit Erfolg hatte das Publikum wenige Minuten zuvor eine Zugabe von Pianistin Nika Afazel gefordert, und nun sollte das Hobby-Ensemble den zweiten Teil des Konzertabends mit Leben füllen.
Nervös blickten sich die Chormitglieder unter ihren Sängerkollegen um, bevor sich alle Aufmerksamkeit auf den musikalischen Leiter Klaus Heiwolt konzentrierte. Mit einem Schlag schien alle Aufregung vergessen zu sein, und mit spielerisch wirkender Leichtigkeit präsentierten sie ihrem Publikum den vierstimmigen Auftakt „Introitus et Kyrie“ von Luigi Cherubinis Requiem in c-Moll.
Faszination für Musik einte in Weilerswist Laien und Profis
„Während das Orchester das Requiem nach nur drei Stunden Probe verinnerlicht hatte, hat der Chor ein ganzes Jahr auf diesen Augenblick hingearbeitet“, erklärte Klaus Heiwolt. Denn die Sängerinnen und Sänger standen am Sonntag nicht allein auf der kleinen Bühne der evangelischen Kirche, sondern sie erhielten Unterstützung von einem aus Profimusikern bestehenden Ensemble, dessen Mitglieder unter anderem schon im Beethovenorchester Bonn und im Orchester des WDR zu hören waren.
„Die Profimusiker müssen bei solchen Proben zwar ein wenig Geduld aufbringen, aber sie sehen auch, dass die Faszination für ihre Musik nicht ausstirbt, sondern auch unter Laien weitergegeben wird“, so Heiwolt weiter.
Chorleiter lobte Sängerinnen und Sänger
Eine Faszination, die sich bei dem Auftritt auch schnell auf das Publikum übertrug. Bereits im ersten Programmteil hielt Nika Afazel die Zuhörer mit ihrem virtuosen Klavierspiel in Atem, das sich bei Felix Mendelssohn-Bartholdys erstem Klavierkonzert zu einer beeindruckenden Harmonie mit dem Orchesterspiel verband. Der Applaus war jedoch kaum verebbt, da sorgten die Sängerinnen und Sänger des Martin-Luther-Chores auch schon für das nächste musikalische Highlight.
„Das gesamte Stück kommt ohne Solisten aus, der Chor muss alles alleine tragen“, erklärte Klaus Heiwolt. „Jeder Einzelne verdient für die geleistete Arbeit während der Vorbereitung und während des Konzerts ein großes Lob.“
Weilerswister Chorleiter bietet kostenlosen Einzelunterricht an
Mit strahlendem Lächeln nahmen die Hobbymusiker die begeisterten Reaktionen der Konzertbesucher wahr, die verdeutlichten, worauf die Sängerinnen und Sänger im vergangenen Jahr hingearbeitet haben. „Diese Leidenschaft für die Musik auch an junge Menschen weiterzugeben, ist mir persönlich ein großes Anliegen“, betonte Klaus Heiwolt, der für Schülerinnen und Schüler mit gesanglichem Interesse auch kostenlosen Einzelunterricht neben den Chorproben anbietet.
„Nachwuchsförderung ist für jeden Chor sehr wichtig, und der Kirchenchor ist in allen Stimmen sehr gut aufgestellt. Die Begeisterung des Publikums und die Zusammenarbeit mit Profimusikern ist dabei für alle eine große Motivation, die auch am heutigen Abend wieder deutlich zu spüren war.“
Kontakt zum Weilerswister Chor
Wer selbst einmal Teil des Martin-Luther-Chores sein möchte, hat dazu bei den wöchentlichen Proben in der evangelischen Kirche Weilerswist, Martin-Luther-Straße 29, Gelegenheit. Die Proben finden immer montags von 20.15 bis 21.45 Uhr unter der Leitung von Kantor Klaus Heiwolt statt. Er ist unter Tel. 0 22 52/83 41 46 erreichbar. (arn)