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Karneval in MetternichKostenloser Fahrdienst mit 60 Fahrten für 200 Jecke war ein Erfolg

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt zahlreiche Jecke, die mit Tüte voller Kamelle den Heimweg antreten.

Damit nach dem Zoch in Metternich, hier ein Symbolbild von Euskirchen, keiner zu Fuß nach Hause gehen musste, wurde ein ehrenamtlicher Fahrdienst initiiert.

Ehrenamtlicher Fahrdienst nach der Karnevalsparty in Metternich war aus Sicht der Organisatorin Jasmin Glasmacher sehr erfolgreich.

Jasmin Glasmacher ist einfach nur dankbar. Dankbar für den Zuspruch und dankbar für das entgegen gebrachte Vertrauen. In 60 Fahrten habe sie am Karnevalssonntag mit ihrem Team 200 Menschen sicher von A nach B gefahren. Genauer gesagt von Metternich nach Großbüllesheim, Ollheim, Ottenheim, Ahrem, Lommersum, Lechenich, Brühl, Liblar, Friesheim, Heimerzheim, Müggenhausen und Weilerswist.

Sogar eine Fahrt zum nächstgelegenen Zigarettenautomaten sei dabei gewesen, berichtet Jasmin Glasmacher. Aber auch diese Fahrt habe man gerne übernommen, denn auch auf kurzen Strecke könne etwas passieren. „Und wir haben auch Menschen abgeholt, die nach Metternich wollten, um dort zu feiern“, sagt die Bliesheimerin.

Karneval in Metternich: Orga-Chefin des Fahrdiensts überwältigt

Die 42-Jährige hatte vor einigen Wochen die Idee für einen kostenlosen Fahrdienst nach dem Karnevalszug in Metternich. Die Idee schlug ein und schnell hatte sich ein gut 15-köpfiges Team gegründet, das die Bliesheimerin bei ihrem Vorhaben unterstützen wollte – und am vergangenen Karnevalssonntag auch tat.

Das Bild zeigt die Glasmachers an einem Tisch sitzend.

Hatten den Karnevalsfahrdienst in Metternich initiiert: die Bliesheimer Markus und Jasmin Glasmacher.

„Ich bin völlig überwältigt von allem, was passiert ist“, sagt Jasmin Glasmacher. Auch, weil die Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) so hervorragend funktioniert habe. „Das DRK und die Polizei begleitete manche Personen, die ein bisschen zu viel gefeiert hatten, zu unserem Pavillon und wir haben uns um die Fahrt nach Hause gekümmert“, erzählt die Initiatorin des Teams „Philko“ wie sie ihr Herzensprojekt getauft hatte.

Spucktüten wurden während der Fahrten wohl reichlich genutzt

Das Wort setzt sich aus den Vornamen der beiden jungen Männer zusammen, die am Karnevalssonntag vor einem Jahr zwischen Metternich und Weilerswist von einem Auto erfasst und getötet worden waren. Auch Jasmins Glasmachers Sohn war in der Gruppe, die zuvor in Metternich Karneval gefeiert hatte. Ihr Sohn lebt, sein bester 20 Jahre alter Freund starb. Genau wie ein 18 Jahre alter Kumpel aus Bonn.

Da so etwas nicht noch einmal passieren sollte, kam Jasmin Glasmacher die Idee für den kostenlosen Fahrdienst, den sie auch mit dem Ordnungsamt der Gemeinde Weilerswist abgesprochen hatte.

„Ich kann und möchte mich bei allen für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken“, sagt Jasmin Glasmacher. Alle Autositze und -böden seien sauber geblieben. Es habe sich aber gelohnt, die eine oder andere Spucktüte dabei gehabt zu haben, sagt die 42-Jährige augenzwinkernd. „Aus meiner Idee, dass mein Mann und ich in Metternich stehen bereit werden, ist was geworden, was mich sprachlos macht. Wir sind ein Riesenteam geworden“, sagt die Bliesheimerin stolz.

Die anfängliche Befürchtung, dass das ehrenamtliche Team im eigens eingerichteten Bereich vor dem Festzelt am Sportplatz stehen werde und niemand einsteige, sei völlig unbegründet gewesen.