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Opel-Museum in der EifelKöln hat den Dom, Schleiden wartet weiterhin auf das DOM

Lesezeit 4 Minuten
Josef Degener geht durch eine Halle seines privaten Opel-Museums in Vogelsang.

Allein im Museum: Josef Degener, der die Sammlung mit seinem derzeit erkrankten Bruder Martin aufgebaut hat, hofft auf eine offizielle Eröffnung im kommenden Jahr.

Ein Museum für die größte Opel-Sammlung Europas ist in Vogelsang entstanden. Die Eröffnung steht aber noch aus.

„Man wirft nichts weg, was man noch gebrauchen kann.“ Mit diesem Leitspruch endet man entweder als Messie mit einer vollgestopften Rumpelkammer – oder man wird Museumsbesitzer. Die Brüder Martin und Josef Degener haben im Jahr 2018 damit begonnen, ihr privates Automuseum nach Vogelsang zu verlagern. Bereits für das Jahr 2021 waren eigentlich die ersten Führungen durch die Schau geplant. Doch auch im Sommer 2024 findet immer noch kein Regelbetrieb im „Degener Opel Museum“ (DOM) statt.

Dabei hat das DOM zweifellos das Zeug dazu, eine echte Pilgerstätte für die Fans der Marke mit dem Blitz zu werden, denn seit 2018 ist schon viel im Malakoff-Komplex in Vogelsang passiert: Die Autos, 230 an der Zahl, sind inzwischen angekommen, an den Wänden hängen historische Werbeplakate der deutschen Traditionsmarke aus Rüsselsheim, und in Vitrinen und Schaukästen finden Opel-Fans genug Material, um sich stundenlang mit der Firmengeschichte oder der einzelner Baureihen zu beschäftigen.

Auch eine Opel-Werkstatt und eine Fahrschule zeigt das künftige Museum

Originalgetreu wurden eine Opel-Werkstatt und eine Fahrschule, wie sie die Familie der beiden Museumsgründer in Vreden im Münsterland betrieben haben, in dem ehemaligen Militärgebäude eingerichtet. „Wir hoffen, dass wir das Museum im Frühjahr des kommenden Jahres eröffnen können“, sagt der 80-jährige Josef Degener, der sich die Zeit für eine private Führung durch die „heiligen Hallen“ genommen hat.

Drei Besucher stehen rund um einen silbernen Opel Speedster.

Nur vorangemeldete Gruppen können derzeit das Opel-Museum im Malakoff-Komplex in Vogelsang besuchen.

Blick in eine Ausstellungshalle des Opel-Museums in Vogelsang. Auf dem gekachelten Boden liegen Teppiche.

Neben Alltagsautos wie dem Kadett sind im Museum auch Firmen-Ikonen wie der zwischen 1968 und 1973 gebaute Opel GT (l.) zu sehen.

Die Gründe für den zeitlichen Verzug sind vielfältig: „Zunächst zogen sich die Umbauarbeiten der Räumlichkeiten in die Länge“, berichtet Degener: „Dann kam die Flut, und verständlicherweise waren die Bauarbeiter und Handwerker in der Folge mit wichtigeren Projekten ausgelastet. Da ging der Wiederaufbau in den betroffenen Eifel-Kommunen eindeutig vor.“

Dann erkrankte Degeners jüngerer Bruder schwer. „Martin war die treibende Kraft für das Museum, er hat sich vorher um fast alles gekümmert“, sagt Josef Degener anerkennend. „Mein Bruder erholt sich derzeit von einem Schlaganfall, wird wahrscheinlich aber noch eine ganze Weile ausfallen. Er fehlt mir an allen Ecken und Enden.“ Auch deswegen ist noch nicht klar, ob der nun anvisierte Eröffnungstermin tatsächlich gehalten werden kann: „Wir lassen uns da aber trotzdem nicht hetzen“, sagt der Münsterländer mit typisch westfälischer Gelassenheit.

Brandschutzfragen verhindern die Museumseröffnung in Vogelsang

Baulich gibt es ebenfalls noch einige Aufgaben in dem denkmalgeschützten Gebäudekomplex mit einer Gesamtfläche von rund 12.000 Quadratmetern zu erledigen. „Am wichtigsten ist derzeit der Bereich Brandschutz“, räumt Josef Degener ein: „Daran hängt momentan auch die Genehmigung für den Museumsbetrieb durch den Kreis Euskirchen.“ Entsprechende Brandschutztüren seien inzwischen bestellt und müssen dann noch eingebaut werden. Die Feuerlöscher hingegen sind schon da: „Da muss uns der Brandschutzbeauftragte nur noch zeigen, wo die aufgehängt werden sollen“, so Degener.

Wenn Neuwagen verkauft wurden, nahmen wir die Vorgänger in Zahlung und behielten sie einfach.
Josef Degener erklärt, wie er und sein Bruder die Sammlung aufgebaut haben

„Wir haben derzeit die Erlaubnis, kleinen Gruppen in persönlichen Führungen die Ausstellung zugänglich zu machen. Diese Möglichkeit hat uns Landrat Markus Ramers im persönlichen Gespräch eingeräumt“, freut sich Degener. „Aber das geht natürlich nur nach Voranmeldung.“

Drei Museumsbesucher stehen vor insgesamt acht Fahrzeugen des Typs Opel Kapitän aus verschiedenen Baujahren.

Zahlreiche unrestaurierte Fahrzeuge – hier zum Beispiel die komplette Ahnenreihe des Opel Kapitän von 1938 (unten links) bis 1970 (oben links) – lagern derzeit noch im Außenbereich des Museums.

Und so kommen derzeit ausschließlich Mitglieder von Markenclubs aus dem weit verzweigten Opel-Universum in den Genuss, Europas größte private Opel-Sammlung besuchen zu dürfen. „Wir zeigen hier fast alle Opel-Modelle der Jahre 1946 bis zur Jahrtausendwende“, sagt Degener stolz: „Einige Vorkriegsmodelle und einige jüngere Fahrzeuge ergänzen die Sammlung. Aber der Schwerpunkt liegt eindeutig bei den Autos der 50er- und 60er-Jahre – der Zeit, in der wir aufgewachsen sind.“

Sammlung der Gebrüder Degener umfasst mehrere Hundert Opel

Den Grundstock der Sammlung legte Vater Anton Degener, der – wir erinnern uns – bekanntlich nichts wegwerfen konnte. Die Brüder, die die Opel-Vertretung und die Fahrschule nach dem frühen Tod des Vaters 1970 übernahmen, führten die Sammlung dann später systematisch fort.

„Wenn Neuwagen verkauft wurden, nahmen wir die Vorgänger in Zahlung und behielten sie einfach“, erklärt Josef Degener das Vorgehen. Lücken in der Sammlung wurden durch gezielte und günstige Ankäufe geschlossen. „Dafür sind wir sogar bis nach Schweden gefahren, wo Opel früher einen hohen Marktanteil hatte.“ So kamen schließlich im Laufe der Jahrzehnte mehrere Hundert Fahrzeuge zusammen. Von jedem Opel-Nachkriegsmodell besitzen die Degeners mindestens ein Exemplar.

„Ab 1993 hat dann ein Mitarbeiter des Betriebs, dessen Leidenschaft ebenfalls die alten Fahrzeuge waren, nach und nach die Autos der Sammlung restauriert“, sagt Degener: „Wir haben aber auch noch etliche Fahrzeuge im unrestaurierten Originalzustand, die momentan im Innenhof des Malakoff-Gebäudes gelagert werden.“