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Finanzierung steht noch nichtBürgerverein Bronsfeld will ein Dorfgemeinschaftshaus bauen

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf die Wiese mit der Grillhütte und dem Sportplatz im Hintergrund.

Auf der Wiese neben dem Sportplatz, wo schon die Grillhütte steht, soll das Dorfgemeinschaftshaus errichtet werden.

Rund 500.000 soll ein Dorfgemeinschaftshaus für Bronsfeld kosten. Der Bürgerverein hofft auf Unterstützung durch die Stadt Schleiden.

Es ist mal wieder das leidige Geld, das Probleme bereitet. Die Planungen des Bürgervereins Bronsfeld 1980, auf zwei Erbpachtgrundstücken in der Nähe der bestehenden Grillhütte und des Sportplatzes ein barrierefreies Dorfgemeinschaftshaus zu errichten, wurden im Schleidener Stadtentwicklungsausschuss einhellig begrüßt. Fraglich ist aber, ob die Stadt das Projekt auch finanziell unterstützen kann. Das wird sich wohl erst in den Haushaltsberatungen im Dezember zeigen. Nach einer groben Schätzung wird das Dorfgemeinschaftshaus knapp 500.000 Euro kosten.

Die Vereinsvorsitzende Martina Wassong und Projektleiter Bernd Griebel stellten die Grobplanung im Ausschuss vor. „Wir haben bislang kein Dorfgemeinschaftshaus“, sagte Wassong. Das Dorfgemeinschaftshaus solle ein Treffpunkt für Jug und Alt bei jeder Witterung sein und die Gemeinschaft sowie die Lebensqualität im Ort fördern. Der Verein mit seinen 222 Mitgliedern wolle das Dorfleben intensivieren und Spieletage, Seniorenyoga oder Dorfabende veranstalten. Auch eine private Nutzung für Feiern solle möglich sein.

PV-Anlage, Solarthermie und eine Wärmepumpe sind geplant

„Das geplante Gebäude hat eine Grundfläche von 210 Quadratmetern und soll 50 bis 70 Personen Platz bieten“, erklärte Griebel. Geplant seien ein Saal, Küche, Toiletten sowie ein Technik- und Abstellraum. Die Wände sollen aus Holzständerwerk mit einer hochwertigen Dämmung bestehen. Im Außenbereich sei ein überdachter Sitzbereich vorgesehen.

Um energiemäßig möglichst autark zu sein, soll der Neubau mit einer PV-Anlage, Solarthermie und einer Wärmepumpe ausgestattet werden. „Diese Anlagen sind nicht billig“, sah Matthias Müller (FDP) in dem Bereich noch Einsparpotenzial.

Maximale Fördersumme liegt bei 250.000 Euro

Die maximale Fördersumme, die der Verein im Rahmen der „Struktur- und Dorfentwicklung“ vom Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten kann, sind 250.000 Euro.

Eine Veröffentlichung des Programms für das Antragsjahr 2025 hat nach Angaben der Stadt noch nicht stattgefunden. Deshalb stünden die genauen Förderkriterien noch nicht fest. Man gehe aber davon aus, dass Projekte wie in diesem Jahr mit 65 Prozent der Bruttokosten und einer Maximalsumme von 250 000 Euro gefördert werden.

Bauvoranfrage beim Bauamt des Kreises Euskirchen gestellt

Rund 63.000 Euro will der Verein in Form von Eigenleistungen einbringen. Bleiben rund 160.000 Euro übrig, die die Stadt übernehmen soll. Eine Bauvoranfrage hat der Verein bereits beim Bauamt des Kreises Euskirchen gestellt. Die Rückmeldung steht aber noch aus.

Sabine Hergarten (UWV) wollte wissen, was passiere, wenn der Verein nicht die Maximalförderung über 250.000 Euro erhalte. „Dann müssen wir sehen, ob wir das Projekt noch stemmen können“, antwortete Griebel.

„Wir sind grundsätzlich froh über solche Initiativen. Das Dorf braucht einen Treffpunkt“, sagte Jochen Kupp (CDU). Die Kosten seien aber zu gering angesetzt. „Für den Bau von anderen Dorfgemeinschaftshäusern haben die jeweiligen Gruppen Kredite aufgenommen und diese dann in einigen Jahren abbezahlt“, so Kupp. Das könne sich der Bürgerverein auch vorstellen, entgegnete der Projektleiter.

Bürgermeister Ingo Pfennings erinnerte daran, dass eine Haushaltsstelle für solche Projekte geschaffen worden sei. „Wir gehen davon aus, dass die Maueler ihren Förderantrag für ein Mehrgenerationenprojekt, der in diesem Jahr abgelehnt worden war, erneut stellen werden. Dann muss der Rat priorisieren.“ „Das ist ein tolles Projekt. Aber wo nehmen wir das Geld her?“, brachte Gerd Wolter (CDU) das Dilemma auf den Punkt.