Zwei Wochen sind junge Mitglieder des Roten Kreuzes aus zwölf Nationen zu Gast in Vogelsang. Alles dreht sich im Camp ums Thema Frieden.
Peace Camp36 junge Rotkreuzler aus aller Welt arbeiten an Projekten in Schleiden-Vogelsang
Sommerzeit – Peace-Camp-Zeit. Wenn die Nächte kurz und die Tage warm sind, dann kommen die Rotkreuzler aus aller Welt, um in Vogelsang an Projekten zu arbeiten und internationale Gemeinschaft zu erleben. 36 Gäste aus zwölf Nationen sind in diesem Jahr mit dabei. „Das größte Peace Camp ever“, sagte Rolf Zimmermann, Spiritus Rector der DRK-Aktivitäten in Vogelsang. Am Sonntag ging das zweiwöchige Lager zu Ende.
Rund um den Transit 59, das Gästehaus des DRK-Kreisverbandes Euskirchen, sind in den vergangenen Jahren immer mehr Projekte entstanden, die sich mit den Themen Frieden und Gemeinsamkeit zwischen den Völkern auseinandersetzen.
Neben der politischen Weltlage geht's auch um Klima und Nachhaltigkeit
Doch nicht nur die politische Weltlage hat in diesem Jahr die Teilnehmer beschäftigt. „Wir machen immer mehr zum Thema Klima und Nachhaltigkeit“, so Zimmermann. In diesem Jahr habe dies den Schwerpunkt dargestellt. So sei das Essen an etwa der Hälfte der Tage auch vegetarisch gewesen.
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Dass es in diesem Jahr so viele Anmeldungen gegeben hat, führte er auf das Abflauen der Corona-Pandemie zurück. „Vor der Pandemie hatten wir immer weiter steigende Teilnehmerzahlen“, so Zimmermann. Das Peace Camp habe mittlerweile in der internationalen Rotkreuzgemeinschaft einen Namen. Aus Nepal, Hongkong und von der Elfenbeinküste seien in diesem Jahr Gäste gekommen, auch aus Frankreich und England.
Drei Projekte hatten sich in diesem Jahr die Teilnehmer vorgenommen. So wurde ein Stegepfad durch das Dickicht am Rande des Nationalparks gebaut, mit dem die Natur erforscht werden kann. Mit dabei sind auch garantierte Naturbegegnung mit hölzernen Tieren, die von Ahmed Enis Gülcan und Ibrahim Yildiz gestaltet wurden.
Szenarien des Fluchthauses wurden umgestaltet
Auch Laetitia Lannois aus Wesel arbeitete in dieser Gruppe mit. Bereits zum zweiten Mal war sie im Peace Camp dabei. „Wir hatten hier mit einer Gruppe Schulsanitätern ein Wochenende gemacht und vom Peace Camp erfahren“, berichtete sie. Mit einer Freundin ist die 19-Jährige nun Teil des Camps. Es sei toll, mit Menschen aus aller Welt zusammenzuarbeiten. Und auch wenn manche nur schlecht Englisch sprechen, irgendwie klappe es mit der Verständigung immer.
Wie in jedem Jahr wurde auch eines der beiden Szenarien des Fluchthauses neu gestaltet. Turnusmäßig war passend zum Generalthema die Geschichte dran, bei der es um eine Flucht geht, die wegen klimatischer Veränderungen erforderlich wird.
Zum ersten Mal sei es nun möglich, auch mit einem Rollstuhl durch das Szenario zu fahren – zumindest größtenteils. „Es ist nicht barrierefrei, sondern barrierearm“, betonte Jona Kutsche, der das Projekt betreute. Die Rätsel seien so gestaltet worden, dass alle von Menschen im Rollstuhl mitgelöst werden könnten.
Als drittes Projekt wurde aus alten Paletten ein großer, begehbarer Turm gebaut, in dem Erinnerungen aus zehn Jahren Peace Camp zu sehen sind. „Hier geht es um die Zusammenarbeit der Menschen im Peace Camp“, sagte Emma Sellke, die mit Daniela Werkle das Projekt betreute: Es solle ein Zeichen dafür sein, dass eine Gruppe Dinge realisieren könne, die für Einzelne unmöglich seien.