In Gemünd wurde nach rund elf Monaten Bauzeit der neue Rewe-Supermarkt eröffnet – die Planungen begannen aber schon vor 16 Jahren.
VerkaufsstartNeuer Rewe-Markt in Gemünd kommt ohne fossile Energie aus
Wunder dauern manchmal eben etwas länger: 16 Jahre sind insgesamt vergangen von den ersten Plänen und Gesprächen bis zum fertigen Bau eines Vollsortiment-Supermarkts am Standort Gemünd. Zum „Pre-Opening“, der Eröffnung vor dem eigentlichen Verkaufsstart am Donnerstag, hatten die Verantwortlichen am Mittwochnachmittag zahlreiche Projektbeteiligte eingeladen.
„Trotzdem war es am Ende ein schnelles Bauprojekt“, erinnerte Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings an den Termin der Grundsteinlegung, die im vergangenen Jahr kurz vor Weihnachten stattfand. Dass die damals prognostizierte Bauzeit von rund einem Jahr sogar noch unterschritten wurde, dafür wollte Pfennings nicht unbedingt die Unterstützung durch das Christkind, sondern vielmehr den Einsatz der vielen am Bau beteiligten Experten ausmachen.
Bis zur Eröffnung des Supermarkts in Gemünd vergingen insgesamt 16 Jahre
Auf den holprigen Start des Projekts blickte auch Uwe Hoeveler, Vorstand der Rewe-West eG, zurück: „Als ich im Jahr 2012 meinen heutigen Posten antrat, wurde bei uns bereits mehr als vier Jahre über den Bau eines Markts in Gemünd gesprochen.“ Bis sich der Grundstücksbesitzer und der Rewe-Konzern endlich über den Kauf des Geländes am Hermann-Kattwinkel-Platz einig wurden, vergingen noch einmal acht Jahre: „Erst am 29. Dezember 2020, mitten in der Pandemie, haben wir den Kaufvertrag unterschrieben“, so Hoeveler weiter.
Der jetzt eröffnete Markt ist in vieler Hinsicht etwas ganz Besonderes, nicht nur, was die lange Vorgeschichte angeht. Er gehört zu den etwa zehn Prozent der Rewe-Supermärkte, die direkt von der Rewe West betrieben werden. Auf einer Verkaufsfläche von 1500 Quadratmetern können die Kunden aus rund 15.000 Artikeln auswählen.
Besonderes Augenmerk wurde dabei laut Rewe-Kaufmann Thomas Okon, der den Markt mit einem 40-köpfigen Mitarbeiterteam betreibt, auf die Themen Regionalität und Nachhaltigkeit gelegt: Mehr als 20 Erzeuger aus der direkten Umgebung bieten ihre Produkte im Markt an. So zum Beispiel der Taubenthaler Hof mit Milchprodukten, ProPet Koller (Tiernahrung) aus Kall oder die Gemünder Brauerei. „Eine gute Zusammenarbeit und die Verbundenheit vor Ort sind mir besonders wichtig“, erklärt Okon.
„Green Building“ setzt neue Maßstäbe in Sachen Klima- und Umweltschutz
Der 38-jährige Kaufmann ist in Gemünd aufgewachsen und freut sich, nach 13 Jahren wieder in die Heimat zurückzukehren: „Ich bin froh, dass es jetzt endlich losgeht.“ Als sogenanntes „Green Building“ setzt der neue Markt auch in Sachen Klima- und Umweltschutz Maßstäbe. So wurde beispielsweise eine energiesparende LED-Beleuchtung installiert und alle Kühlmöbel verglast, um unnötigen Kälteverlust zu vermeiden.
Auch die Abwärme der Kältetechnik wird genutzt: Der Nahversorger verbraucht keine fossilen Brennstoffe, sondern wird mit der Abwärme der Kühlmöbel geheizt und gekühlt. Bei Bedarf kann zusätzlich auch noch eine Wärmepumpe zur Unterstützung zugeschaltet werden. Der Markt wird zu 100 Prozent mit zertifiziertem Ökostrom betrieben. Zudem wurden beim Bau nachwachsende und CO2-speichernde Baustoffe verwendet. Auf dem Dach wurde zudem eine Photovoltaikanlage installiert.
„Die Dachkonstruktion besteht komplett aus Holz. Insgesamt spart das Green Building in Gemünd rund 40 Prozent Energie im Vergleich zu einem konventionellen Supermarkt“, sagte Okon. Kunden können nach dem Einkauf wie gewohnt an der Kasse bezahlen oder die Waren selbst scannen. Einen Abholservice für vorbestellte Produkte bietet der Markt ebenfalls an.