Angebote für Flut-OpferHilfszentrum Schleidener Tal in Gemünd eröffnet
Schleiden-Gemünd – „Es geht darum, dass die Menschen nach der Flut neue Hoffnung und neuen Mut finden“, sagte Frank Waldschmidt, Leiter der Beratungs- und Koordinierungsstelle Schleidener Tal (Beko). Dafür soll das Hilfszentrum Schleidener Tal sorgen, dass am Montag in Gemünd eröffnet wurde. Dort werden Hilfsangebote von verschiedenen Organisationen gebündelt. Das Gebäude haben die Malteser für zwei Jahre mit der Option für ein drittes angemietet. „Der Weg war für die von der Flut Betroffenen und die Hilfskräfte bislang sehr hart“, sagte Bürgermeister Ingo Pfennings. Viele hätten bis zur Erschöpfung gearbeitet und könnten nicht mehr.
Auch Angebote für Kinder
„Die ehrenamtlichen Helfer haben die Grenzen ihrer Möglichkeiten erreicht. Wir schaffen jetzt ein Netzwerk, dass den Menschen hilft“, erklärte Pfennings und begrüßte unter den rund 50 Gästen unter anderem Vertreter vom Deutschen Rote Kreuz, von Caritas, Diakonie und der Arbeiterwohlfahrt.
„In Fällen wie der Flut ist Krisenmanagement wichtig und nicht Krisenverwaltung“, betonte Waldschmidt. Die erfolgreiche Arbeit werde in dem Hilfszentrum fortgesetzt. „Die Menschen brauchen Beratungen, Trauer- und Nachsorgeangebote, Traumatherapien und Hilfe bei den Anträgen“, unterstrich der Leiter der BeKo. Die Hilfe vor Ort sei wichtig, damit Betroffene nicht lange auf einen Termin warten oder weite Fahrten in Kauf nehmen müssten. In dem Hilfszentrum werde es auch Angebote für Kinder und Jugendliche geben. Waldschmidt kritisierte, dass andere in die Bresche springen müssen, weil das Land seine Aufgaben nicht wahrnehme: „In der Grafschaft im Kreis Ahrweiler wird ein Traumazentrum eingerichtet und für drei Jahre vom Land bezahlt.“
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Ingo Radtke, Bundesbeauftragter der Malteser für die Fluthilfe, hob ebenfalls hervor, wie wichtig „die Hilfe nah am Menschen“ sei. Er sei schon an vielen Stellen in der Welt in Hilfseinsätzen gewesen, „aber ich habe nie gedacht, dass so etwas mal bei uns passieren würde“.
„Die Flut hat für finanzielle, emotionale und seelische Schäden gesorgt“, so Emanuel Freiherr von Boeselager, Malteser-Geschäftsführer in der Städteregion Aachen. „Wir eröffnen heute eine emotionale Anlaufstelle für diese Menschen.“ Dirk Voos vom evangelischen Kirchenkreis Bonn und Christian Hohmann von den Maltesern weihten das neue Hilfszentrum ein.