Der Hauptentlastungsturm der Urfttalsperre erhält eine Betonaußenschale und ein Ringfundament. Dadurch soll er auch bei Erdbeben standsicher bleiben.
Mehr Schutz bei ErdbebenArbeiten an der Urftstaumauer haben begonnen
Viele Wanderer und Radfahrer griffen am Dienstag an der Urftstaumauer zu Kamera oder Handy. Als Motiv bot sich ein großer Kranwagen an, der abgestützt auf der Staumauer stand. Im Auftrag des Wasserverbands Eifel-Rur (WVER) haben drei Firmen mit den Stabilisierungsarbeiten am Hauptentlastungsturm der Talsperre begonnen. Damit soll seine Erdbebensicherheit erhöht werden. Die Staumauer war deswegen zwei Tage lang gesperrt.
Immer wieder kamen große Sattelschlepper angefahren und brachten Teile eines Baukrans. Der wurde mit Hilfe des Autokrans im Bereich neben den Einlauftassen der Hochwasserentlastung aufgestellt. Die Besucher des Ausflugslokals bekamen so ein ungewöhnliches Spektakel geboten.
Im Herbst 2020 war bereits die Stabilität der beiden Grundablasstürme hinter der Mauer für Erdbeben erhöht worden. Dafür waren schalenförmige Elemente in die Türme eingesetzt und zwischen Turmwand und Schalung Beton gegossen worden.
Beim Bau der Talsperre einen Stollen durch den Fels getrieben
Nun kommt der Hauptentlastungsturm an der Reihe, der nach Angaben von Marcus Seiler vom WVER im Fels neben der Mauer steht. „Im Untergrund war beim Bau der Talsperre ein Stollen durch den Fels getrieben worden, um das Wasser der Urft an der Baustelle der Talsperrenmauer vorbeizuleiten. Nachher wurde dieser Stollen zur Hauptentlastung umgebaut“, teilt Seiler mit.
Der Turm erhalte nun in dem Bereich, wo er aus dem Fels hervorragt und frei in der Luft stehe, rundherum eine bewehrte Betonschale, um die Erdbebensicherheit zu erhöhen. „Dazu wird zunächst rund um den Turm ein Ringfundament gelegt, auf dem dann die Betonaußenschale aufsetzen wird“, so der Sprecher des Wasserverbands.
Wie unschwer an den breiten braunen Bändern an den Ufern zu erkennen ist, musste die Talsperre für die Arbeiten auf ein Niveau von rund 299 Meter über dem Meeresspiegel abgesenkt. Während der Baumaßnahme ist der Weg über die Staumauer begehbar, wobei es laut WVER je nach Arbeitsschritt zu kurzzeitigen Einschränkungen kommen kann.
Die Baumaßnahme selbst wird voraussichtlich bis Ende November dauern. „Dann wird es erneut zu einer kurzzeitigen Sperrung des Weges kommen, damit der Kran wieder abgebaut werden kann“, so Seiler.