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Einbruch in ToilettenhäuschenUnbekannte stehlen in Engelgau Fenstergriff und Wasserhahn

Lesezeit 3 Minuten
Heinz Schmitz und Gerhard Mayer stehen am Eingang des Toilettenhäuschens. Dort ist der Münzautomat aus der Wand gerissen.

Den zerstörten Münzautomaten und die aufgebrochene Tür zeigten Heinz Schmitz und Gerhard Mayer vom Förderverein der Ahekapelle.

Ein Einbruch in das Toilettenhäuschen an der Ahekapelle bei Engelgau gibt Rätsel auf. Der Schaden ist groß, die Beute gering.

Wollten die Einbrecher sich eine Fahrt in den Baumarkt sparen? So jedenfalls liest sich die Liste der Beute, die die Unbekannten im Toilettenhäuschen an der Ahekapelle machten. Nachdem der Münzautomat, der nach Einwurf eines 50-Cent-Stückes die Tür öffnet, aus der Wand gehebelt worden war, brachen die Einbrecher auch noch aufwendig die dicke Holztür auf.

Ob sie wirklich das gesucht haben, was sie mitgenommen haben, wissen die Einbrecher nur selbst. Denn in dem Häuschen, das der Förderverein der Ahekapelle vor einigen Jahren nahe dem kleinen Gotteshaus errichtet hat, ist wirklich nur – eine Toilette. Kein Gold, keine Diamanten. Die Einbrecher schraubten den Drehgriff des Fensters ab, demontierten den Wasserhahn des Handwaschbeckens sowie den Seifenspender.

Münzautomat in Engelgau gab keine große Beute her

Auch nahmen sie die Reserven an Klopapier und Reinigungsmitteln mit, ebenso den kleinen Mülleimer. „Da haben sie vielleicht die Beute hineingetan“, mutmaßte kopfschüttelnd Heinz Schmitz vom Vorstand des Fördervereins. So ärgerlich der Einbruch auch ist, so unerklärlich sei das Verhalten der Übeltäter, sagte Schmitz' Vorstandskollege Gerhard Mayer: „Das ist völlig unlogisch.“

An einem Waschbecken wurde der Wasserhahn abgebaut, auch der Seifenspender fehlt.

Wasserhahn und Seifenspender wurden professionell abgebaut.

Am Fenster links im Bild fehlt der Griff, rechts sieht man einen leergeräumten Schrank.

Nicht nur auf den Fenstergrifff hatten es die Einbrecher abgesehen, sondern auch auf das Klopapier und die Reinigungsmittel, die in dem Schrank gelagert waren.

Statt einfach 50 Cent in den Münzautomaten zu werfen und sich damit die Anstrengung zu ersparen, auch noch die Tür aufbrechen zu müssen, hatten die Vandalen erst einmal den Öffnungsmechanismus zerstört. „Vielleicht hatten sie aber auch kein 50-Cent-Stück dabei, das geht mir auch immer so“, vermutete er sarkastisch.

Ansonsten hätten die Einbrecher sich aber auf ihr Tun vorbereitet, denn sie seien ja offensichtlich mit dem entsprechenden Werkzeug ausgestattet gewesen, mit dem sich Fenstergriff, Wasserhahn und Seifenspender abmontieren und entwenden ließen. Dass die Diebe mit dem Münzautomaten große Beute gemacht haben, kann Schmitz ausschließen. „Der wird immer abends geleert“, informierte er. Dann seien mal 50 Cent, mal 1,50 Euro drin.

Ahekapelle war schon zweimal im Visier von Einbrechern

Ein Geschäft lässt sich mit den Wanderern im Genfbachtal und Besuchern der Ahekapelle nicht machen, denn das Toilettenhäuschen liegt etwas versteckt im Gebüsch am Rande des gepflegten Geländes. Nicht zum ersten Mal war die Ahekapelle im Visier von Einbrechern, berichtete Schmitz. So wurde 2020 und 2021 bereits in das kleine, malerisch gelegene Gotteshaus eingebrochen, um den Opferstock zu plündern.

Bei der jüngsten Tat sei versucht worden, das Gitter aufzuflexen, erinnerte sich Schmitz. Das sei am Morgen entdeckt worden, als die Kirchentür für die Öffentlichkeit aufgeschlossen wurde. Bis die Polizei vor Ort gewesen sei, um die Einbruchspuren zu sichern, habe jemand tatsächlich den Opferstock aufgebrochen und geplündert. „Angesichts der drei Kerzenstummel, die dort zu finden waren, dürfte sich der erbeutete Betrag auf 1,50 Euro belaufen haben“, so Schmitz.

Ausgesprochen ärgerlich ist das alles aber für die Ehrenamtler, da diese Aktionen immer wieder enorme Schäden verursachen. So auch bei dem Einbruch in die Toilette. Auf rund 1500 Euro schätzt Schmidt die Kosten, alles wieder so herzustellen, wie es vorher war. Dabei ist eines klar: Mit den Einnahmen aus den Toilettengebühren geht das nicht.

Allzu viel Arbeit ist nicht notwendig, damit die Toilette wieder benutzt werden kann. So können die Besucher des Abendsegens, der am Samstag, 24. August, 20 Uhr, unter Beteiligung des Gospelchores Gemünd abgehalten wird, sicher sein, dass das Häuschen wieder nutzbar ist.