Die Cellistin Johanna Stein hatte diesmal die Akkordeonistin Zabou Guérin an ihrer Seite. Das Programm war erstklassig.
Hofkonzert in MechernichDas Publikum erlebt in Voißel immer wieder originelle Musik
Die Konzerte, die die Cellistin Johanna Stein regelmäßig im Hof des alten Fachwerkhauses in Voißel veranstaltet, sind immer für eine Überraschung gut. Mal ist es eine Bigband, mal eine kleine Formation, doch immer ist das, was dort geboten wird, erstklassig und originell. Nicht anders, als das „Hofkonzert im Licht“ auf dem Programm stand. Denn mit der französischen Akkordeonistin Zabou Guérin hatte Stein sich einen ungewöhnlichen Gegenpart zu ihrem Cello eingeladen.
„Wir haben uns vor einem Jahr auf der Akkordeonale, dem internationalen Akkordeonfestival, kennengelernt“, berichtete Stein von den ersten Kontakten. Sie sei dort als Begleitmusikerin engagiert gewesen. Als sie das erste Mal mit Guérin zusammengespielt habe, habe es sofort „Klack“ gemacht zwischen den beiden Musikerinnen, so dass sie bereits bei dieser Gelegenheit das erste gemeinsame Stück komponierten.
Die beiden Musikerinnen planen ein gemeinsames Album
„Es ist spannend, sie hat ein ähnliches Konzept wie ich“, sagte Stein. In „Eine Frau, ein Cello und 500 Jahre Musikgeschichte“ spielt sie solo Stücke aus verschiedenen Epochen. Ähnliches mache die Akkordeonistin. „Mit ihrem Bayan hat sie eine Klangfülle, das ist schon fast ein ganzes Orchester“, so Stein. Für die Zukunft sei ein gemeinsames Albumprojekt geplant.
Mit einem Mix aus selbstkomponierten Stücken und Werken aus der Celloliteratur begann Stein das Konzert. Dabei war das mit modernen Spieltechniken angereicherte „Julie-O“ von Mark Summer genauso zu hören wie ein Madrigal von Orlando di Lasso, das sie mit einem altenglischen, nicht ganz jugendfreien Text versehen hatte. Anschließend gesellte sich Guérin für einige Duostücke zu ihr, bevor sie solo das Publikum unterhielt.
Bereits zum fünften Mal veranstaltete Stein im Hof des elterlichen Fachwerkhauses das Sommerkonzert. Es wurde durch eine Lichtinstallation von Jörg Rost begleitet, der die Musiker und das Anwesen in Szene setzte.
Drei Konzerte finden im Jahresverlauf in dem Hof in Voißel statt. Nach den Sommertön' und dem Hofkonzert dürfen sich die Zuhörer auf das Feuerkonzert im Dezember freuen, wenn Musiker und Publikum sich unter das Dach der alten Fachwerkscheune kuscheln.