AboAbonnieren

Zwei Spatenstiche an einem TagMechernicher Feuerwehr erhält zwei neue Gerätehäuser

Lesezeit 3 Minuten
Vertreter von Stadt, Feuerwehr, der Baufirma und des Planungsbüros stehen zum Teil mit Spaten nebeneinander.

Schon vor dem symbolischen Spatenstich mit Dr. Hans-Peter Schick (r.) haben die Planierarbeiten in Kommern begonnen.

In Bleibuir und Kommern laufen die Arbeiten für den Neubau beider Feuerwehrgerätehäuser. Mehr als zwölf Millionen Euro werden investiert.

Es war für die Mechernicher Feuerwehr ein ganz besonderer Tag. Gleich zwei Spatenstiche für neue Gerätehäuser in Kommern und in Bleibuir standen auf dem Programm. Die Kosten inklusive teils aufwendiger Erschließungsmaßnahmen samt Straßenbau belaufen sich nach derzeitigem Stand auf rund 7,5 Millionen Euro für Kommern und auf rund 4,8 Millionen Euro für Bleibuir. Die Gerätehäuser sind sehr ähnlich und werden sich vor allem in der Größe unterscheiden. Im September 2025 sollen sie bezugsfertig sein.

Die Erdarbeiten für die neuen Feuerwehrgerätehäuser stehen kurz vor dem Abschluss. Die Rohbauarbeiten sollen ab dem 16. September beginnen, heißt es aus dem Mechernicher Rathaus. „Weitere Gewerke befinden sich in der Ausschreibungsphase“, berichtet der zuständige Projektleiter David Esch.

Mechernich: Gerätehäuser wurden durch die Flut beschädigt

Beide Gerätehäuser waren bei der Flut beschädigt worden. „Der alte Standort in Kommern stand regelmäßig unter Wasser“, erklärte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Deshalb habe man entschieden, den engen Ortskern zu verlassen und einen Neubau auf einem rund 8200 Quadratmeter großen Grundstück unterhalb des Sportplatzes zu errichten.

Vertreter von Stadt, Feuerwehr, der Baufirma und des Planungsbüros stehen vor einem Feuerwehrfahrzeug.

Die Bleibuirer Löschgruppe freut sich auf ihr neues Domizil am Rand von Lückerath. Rund fünf Millionen Euro wird das neue Gerätehaus kosten.

Guido Esser (l.) und Ulrich Breuer präsentieren die silberne Zeitkapsel.

Die Zeitkapsel hatten Guido Esser (l.) und Ulrich Breuer mitgebracht.

Für Wolfgang Abel, seit 58 Mitglied in der Löschgruppe, ist es bereits der vierte Standort. „Das zeigt, wie Kommern in den vergangenen 60 Jahren gewachsen ist“, meinte der Bürgermeister. Früher habe ein Schuppen ausgereicht: „Heute ist die Feuerwehr ein hochkomplexes System mit entsprechenden Gerätschaften.“ Für die Kommunen sie das mittlerweile ein sehr teurer Spaß.

Kommern ist die zweitgrößte Löschgruppe im Stadtgebiet

Kommern habe als zweitgrößte Löschgruppe wichtige Aufgaben wie Einsätze auf der Bundesstraße 266 und in den Gewerbegebieten in Kommern und Obergartzem, sagte Schick. Deshalb sei es von Vorteil, dass der neue Standort gut erreichbar sei. Dort ließen sich die Fahrwege der anrückenden Einsatzkräfte und der ausrückenden Einsatzfahrzeuge besser trennen.

Trotz aller Bemühungen und Investitionen schwebe über der Stadt Mechernich mit ihren rund 30.000 Einwohnern aber das Damoklesschwert einer hauptamtlichen Feuerwache, deren Betrieb wesentlich höhere Kosten verursache. „Das wird wohl in einigen Jahren kommen“, ist sich der Bürgermeister sicher.

Neuer Standort ist näher am Gewerbegebiet Strempter Heide

Die Bleibuirer Löschgruppe ist aktuell in Containern untergebracht. Das neue Gerätehaus entsteht auf einer 4815 Quadratmeter großen Fläche am Ortsrand von Lückerath. Durch die Verlegung soll ein „Schwerpunktstandort“ im südwestlichen Stadtgebiet entstehen, der die Schlagkraft in diesem Bereich erhöhen soll.

„Die alte Wache war abgängig und nicht mehr zu sanieren“, betonte Schick. Der neue Standort sei etwas näher an der Bundesstraße und dem Gewerbegebiet Strempter Heide. „Die Feuerwehr ist eine wichtige Institution in der Stadt und aus dem Vereinsleben nicht wegzudenken“, sagte der Bürgermeister.

An beiden Standorten hatten die jeweiligen Löschgruppen Zeitkapseln für die Neubauten mit einer Zeitung, Geldstücken und Informationen über die Orte und die Feuerwehr vorbereitet. In Bleibuir hatten Löschgruppenführer Guido Esser und sein Stellvertreter Ulrich Breuer die Kapsel mitgebracht.

Insgesamt zwölf Stellplätze für Einsatzfahrzeuge sind geplant

Geplant wurden die beiden Gerätehäuser vom Koblenzer Büro Thillmann Architekten. Die Gerätehäuser beherbergen zwei Gebäudeteile. In einem der Baukörper ist jeweils die Fahrzeughalle untergebracht, in dem anderen die Nebenräume. In Kommern wird es acht und in Bleibuir vier Stellplätze für Einsatzfahrzeuge geben. Die Fahrzeuge sind nach den neuesten Richtlinien ausgestattet.

In den Nebenräumen sind Besprechungs-, Schulungs- und Jugendräume vorgesehen. Für Männer und Frauen gibt es sanitäre Einrichtungen und Umkleidekabinen. Die Gebäude sind 1639 Quadratmeter und 963 Quadratmeter groß und werden mit einer Fußbodenheizung mit Luftwärmepumpe beheizt.

Die Sozialbereiche werden mit Klinkermauerwerk gestaltet, die Fassaden der Fahrzeughallen mit Sandwichblechen. In Kommern sind 42, in Bleibuir 24 Parkplätze vorgesehen. Außerdem wird es je zwei Behindertenparkplätze und Fahrradstellplätze geben. Die Dächer werden mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet.