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VerzögerungDie Straße zwischen Mechernich und Strempt bleibt gesperrt

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt eine neu gebaute Brücke, links ist sie mit Warnbarken abgesperrt, rechts sind Erdhügel und ein Bagger zu sehen.

Dauern länger: Die Bauarbeiten an der Brücke zur Johann-Baptist-Straße in Roggendorf.

Der Neubau einer Brücke in Roggendorf, die bei der Flutkatastrophe 2021 stark beschädigt wurde, dauert länger als geplant.

Eigentlich hätte die Bleibachstraße (Kreisstraße 81) schon seit einigen Tagen wieder für den Verkehr freigegeben sein sollen. Acht Wochen Sperrung hatte die Stadt Mechernich Mitte August angekündigt, doch nun soll die Straße erst ab Dezember wieder befahrbar sein. Der Grund: Die Bauarbeiten an der Brücke zur Johann-Baptist-Straße dauern länger.

„Wir hatten eine relativ stramme Bauzeit vorgegeben“, berichtet Andreas König, Teamleiter für Straßen und öffentliche Grünanlagen bei der Stadt Mechernich. Und dann sei man beim Ausschachten der Baugrube in einem unerwarteten Maß auf Hindernisse im Boden gestoßen, wodurch sich die Arbeiten verzögert haben.

Bauarbeiten in Roggendorf sollen bis Ende November abgeschlossen sein

Die Bleibachstraße wird von vielen Mechernichern genutzt, die Richtung Schleiden fahren. Sie müssen weiter Geduld aufbringen: König äußert Verständnis für genervte Autofahrer, betonte aber, dass es eine Umleitung gebe. Diese führt über die B 477 und die B 266 durch Roggendorf. Anwohner können die Strecke bis zur Baustelle befahren, auch der Rad- und Gehweg wird weiterhin nutzbar bleiben. Spätestens am 30. November soll die Baustelle abgeschlossen sein.

König ist sogar zuversichtlich, dass es noch schneller gehen wird. Die Verlängerung habe man so bemessen, um möglichst nicht noch einmal verlängern zu müssen. Außerdem sei das Wetter im Herbst oft unbeständig, was eine genaue Planung schwierig mache. Gerade für die Asphaltarbeiten brauche es Temperaturen über fünf Grad Celsius und vor allem Trockenheit.„Wenn da Wasser auf der Unterlage steht, können wir nicht asphaltieren.“

Brücke am Bleibach wurde durch die Flut im Juli 2021 stark beschädigt

Die Brücke an der Johann-Baptist-Straße war bei der Flutkatastrophe 2021 stark beschädigt worden. Ihre Tragfähigkeit wurde auf 3,5 Tonnen und einen Fahrstreifen beschränkt. Dann wurde die Brücke vollständig abgerissen – ein Neubau musste her. Um die Bauzeit zu verringern, entschied man sich wie auch schon bei einer Brücke in Floisdorf für eine Fertigbauweise. Dabei werden vorgefertigte Betonbauteile zu einer Brücke zusammengesetzt. Nach Angaben der Stadt Mechernich besteht die Brücke aus sechs Fertigteilen und 34 Mauerscheiben. Diese wurden auf ein 1,40 Meter hohes Fundament aus Schotter gesetzt und mit einer naturnahen Bachbettung versehen.

„Das Brückenbauwerk an sich ist fertig“, sagt König auf Nachfrage dieser Zeitung. Auch der Bleibach, der während der Arbeiten an der Brücke in einen künstlichen Kanal umgeleitet wurde, fließe schon wieder in seinem alten Bett und die Absicherung der Böschungen mit Wasserbausteinen sei fertiggestellt. Nun müsse die Brücke noch abgedichtet, Versorgungsleitungen auf der Brücke verlegt und die Fahrbahn asphaltiert werden.

Außerdem soll die Querungshilfe auf der Bleibergstraße verbreitert werden. Die bisherige Verkehrsinsel sei zu schmal, wenn man die Straße mit einem Fahrrad, Kinderwagen oder Rollstuhl queren wolle, so König. Durch die breitere Querungshilfe muss in diesen Bereichen auch die Fahrbahn ausgeweitet und erneuert werden.

Spätestens Anfang Dezember soll dann der Verkehr wieder über die Bleibachstraße rollen können und damit ein weiterer Punkt des nach der Flut aufgestellten Wiederaufbauplans der Stadt Mechernich abgearbeitet sein.