Kleiner Ort mit großem Zoch: 32 Wagen und Gruppen feierten in Vussem ein Fastelovends-Fest.
Die schönsten BilderVussem feiert ein rauschendes Fest fürs Schwestern-Dreigestirn
Das gibt's auch nur im Fastelovend in Vussem: Zwei Burgen auf einmal, plus ein Riesen-Bobbycar – und dazwischen huschen Fledermäuse, Ghostbusters, Wikinger und diverse Clowns hin und her. Gleich 32 Wagen und Fußgruppen sowie unzählige Jecke am Wegesrand verwandelten den Ort einmal mehr in einen jecken, bunten Ameisenhaufen.
Jeder Wagen und jede Gruppe wurde vom Dreigestirn der Vussemer liebevoll angesagt und begrüßt. Die Töchter der Familie Empt sind mehr oder weniger last minute als zweites Damendreigestirn in der Geschichte des Ortes in die Session eingestiegen.
Wie blöd, dass es (noch) kein Viergestirn gibt
Als die Schwestern Jana, Tamara, Elena und Sabrina am Elften im Elften um 13.30 Uhr hörten, dass Vussem keine Tollitäten hat, hatte Sabrina Empt als älteste der Schwestern die jecke Idee, dass die drei Jüngeren den Job doch prima übernehmen könnten. Gemeinsam mit Wolfgang Schneider von der KG durchforsteten sie den Fundus nach passender Gewandung. Und siehe da: Noch am gleichen Abend standen sie prunkvoll eingekleidet auf der Bühne: Jungfrau Jana, Prinz Tamara und Bauer Elena. Und da es leider noch kein Viergestirn gibt, bestreitet Sabrina Empt eben als Adjutant die Session.
Die Damen haben den Karneval quasi in den Genen: Vater Peter war im vergangenen Jahr Bauer und gemeinsam mit seiner Frau in der Vergangenheit einmal Prinzenpaar. „Und die Mama war auch schon einmal Bauer“, ergänzt Sabrina.
Nun erfreuten sich die vier von ihrem Wagen aus an ihrem Zoch mit den vielen unterschiedlichen Fußgruppen und Wagen. Neben Blumenwiesen, einer Almhütte und Fledermäusen schritt auch die Gruppe um Manuela Wienecke durch den Ort. Als Partybesucher der 20er-Jahre verteilten sie Süßigkeiten unter den Zuschauern, die eifrig und lautstark nach Kamelle riefen. So wie auch Lukas und Angela aus Satzvey, die mit ihren Söhnen Mats und Tim zum Zoch gekommen waren und als Asterix und Obelix zum zweiten Mal mitmachten. „Wir sind im letzten Jahr zufällig nach Vussem gekommen und waren begeistert, wie riesig der Zug doch für so einen kleinen Ort ist“, erklärt Angela.
Die Vussemer Tanzgruppen sind richtig kreativ
Besonders kreativ waren in diesem Jahr auch die Tanzgruppen der KG. Die etwas älteren Mariechen gingen als Ghostbusters, die Bambini mimten die zu jagenden Gespenster. Die Ghostbusters hatten sogar Gespensterstaubsauger dabei. Diese saugten die Bambinis aber zum Glück nicht wirklich ein, sondern waren vielmehr ein cleveres System zum Verteilen von Getränken.
Auffällig war, wie in jedem Jahr, die Fußgruppe um Conni Luxen. In diesem Jahr waren die karnevalsbegeisterten Freunde als berühmte Gemälde unterwegs: Marilyn Monroe, Martin Luther oder das Mädchen mit dem Perlenohrring sorgten für so manches Staunen am Wegesrand. „Heute Morgen haben wir deutlich länger gebraucht als sonst“, so Ruth Heiders Fazit: „Es vergingen locker zwei Stunden, bis alles angelegt und geschminkt war.“
Als Disneyfiguren tanzte der Wohnverbund Sanden mit den Jecken. Die Angestellten der Wohneinrichtung hatten beim jüngsten Firmenfest beschlossen, dass es nach Corona noch einmal Zeit für eine Teilnahme am Umzug sei, so Birgit Dederichs. Und so sorgten nicht nur Micky Maus, sondern auch der verrückte Hutmacher mit seiner Herzdame und zwei Oger für strahlende Kinderaugen.