Konkurrenz für kleine AnbieterPolitiker sieht Poldi-Döner in Euskirchen kritisch
Euskirchen – Am Ende der Sitzung ergriff Cuma Kaya das Wort. Im städtischen Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften bewies er, dass sein Herz für die Kleinen schlägt.
So muss es sein bei einem Politiker aus den Reihen der Euskirchener Linksfraktion.
Kaya sagte, dass neben dem Unternehmen von Fußballweltmeister Lukas („Poldi“) Podolski eine weitere große Dönerkette eine Filiale in der Kreisstadt eröffnen wolle. Gleich zwei große Anbieter würden den bestehenden Läden, die Döner und Gyros verkaufen, 18 an der Zahl, mit Sicherheit schaden, warnte der Linke vor einem ungleichen Kampf, den die Alteingesessenen nur verlieren könnten. Vergleichbares gelte in Euskirchen für Optiker und Nagelstudios, fügte er hinzu.
„Wir leben in einer freien Marktwirtschaft“
Sogleich zerstörte der Ausschussvorsitzende Armin Flucht, ein CDU-Mann, Kayas Illusion, die Stadt könne womöglich etwas unternehmen, um die kleinen Dönerverkäufer vor der übermächtigen Konkurrenz zu schützen, zum Beispiel durch Ansiedlungsverbote: „Wir leben in einer freien Marktwirtschaft“, erklärte Flucht. Die Stadtverwaltung könne nicht sagen: „Nach der fünften Dönerbude oder nach dem fünften Brillenladen ist Schluss.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Das Schlusswort in der kleinen Debatte steuerte Sacha Reichelt bei. Der parteilose Bürgermeister verriet kurz und bündig, wie es möglich ist, Neulinge in der Stadt freundlich zu begrüßen, aber auch den Einzelkämpfern an der umkämpften Imbissfront unter die Arme zu greifen: „Ich werde zur Eröffnung der neuen Ketten gehen, danach aber weiter in meinen Stammdönerladen.“
Das sei die Methode, mit der die Stadtverwaltung in Sachen Wirtschaftsförderung Einfluss nehmen könne. Damit hatte der Bürgermeister die Lacher auf seiner Seite.