AboAbonnieren

KrimifestivalSchon zum Auftakt in Euskirchen herrschte Mordlaune

Lesezeit 3 Minuten
Euskirchen Mordeifel

Mordlust und Humor prägten die Eröffnung des Krimifestivals. 

Kreis Euskirchen – Die Beziehung unter Geschwistern kann eine ganz besondere sein. Doch das Verhältnis zwischen zwei Schwestern kann auch deutlich komplizierter ausfallen, wie Judith Merchant bei einer Lesung aus ihrem aktuellen Kriminalroman „Mörderische Schwestern“ unter Beweis stellte.

Darin schreibt sie von Sue und Esther, die sich beide liebend gerne das ganze Jahr über aus dem Weg gehen. Lediglich zu Weihnachten, wenn die gesamte Familie zusammenkommt, bleibt auch den Schwestern ein Wiedersehen nicht erspart. Beide erleben dabei ihre ganz persönliche Krise, die in einem Todesfall gipfeln soll.

Eröffnung im Forum der Kreissparkasse

Zur Eröffnung des Krimifestivals Nordeifel-Mordeifel versetzte die Autorin sich und somit auch ihr Publikum im S-Forum der Kreissparkasse in Euskirchen abwechselnd in die unterschiedlichen Sichtweisen der beiden Schwestern.

So wohnten sie dem verzweifelten Versuch bei, gegenseitiges Interesse zu heucheln, um keinen Streit vom Zaun zu brechen: „Einfach nett lächeln und nicken.“ Doch all diese Gespräche entstehen nur, um zumindest ein wenig familiäre Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen, während eine der Schwestern durch ihr apathisches Verhalten Grund zur Sorge bereitet.

Auftaktquartett in bester Mordlaune

Mit den Autorinnen Ingrid Davis und Elke Pistor sowie Moderator Norbert Jeub bildete Judith Merchant das Auftaktquartett der Krimilesetage Nordeifel-Mordeifel. Und dabei zeigten sich nicht nur die Schwestern Sue und Esther in bester Mordlaune.

Auch Ingrid Davis' Lieblingsermittlerin hatte bereits wieder erste Spuren eines neuen Falles aufgenommen. Wie für die Autorin üblich, führte die Handlung Privatdetektivin Britta Sander auch in ihrer siebten Mordserie nach Aachen. Dort kommt es schon seit Monaten zu Todesfällen, die allesamt ein wenig zu perfekt den Eindruck nach zwar tragischen, aber ohne Fremdeinwirkung entstandenen Unfällen erwecken.

Crime-Comedy mit Elke Pistor zum Abschluss

Der Geschichte hinter den mysteriösen Unglücksfällen können Interessierte in Ingrid Davis' aktuellem Werk „Aachener Zwietracht“ nachgehen.

Den Abschluss bildete Elke Pistor mit ihrer „Crime-Comedy“. Halb als Lesung, halb in der Manier eines Stand-up-Comedians brachte sie eine gehörige Portion Humor in die so mordlüsternen Themen. Dennoch dauerte es auch in ihrer Erzählung von „Tide, Tod und Tüdelkram“ nicht lange, bis die erste Leiche auf der Bildfläche erschien. „Meine Protagonistin Annemie Engel ist ein großer Fan des Schlagermusikers Peter Juwel. Als sie die Möglichkeit erhält, eines seiner Konzerte mitzuerleben, scheint für sie das Glück perfekt.“ Dass ihr erstes Treffen mit ihrem Idol nur mit seiner Leiche stattfindet, hätte sich Annemie niemals träumen lassen. Dem anfänglichen Gefühlshoch folgt eine rasante Abfahrt, die ihren Tiefpunkt darin findet, dass sie selbst des Mordes bezichtigt wird.

Ein Fest für Krimifans im Kreis Euskirchen

„Ich bin riesengroßer Krimifan und immer wieder begeistert, wie neugierig solche Lesungen auf neue Bücher machen können“, freute sich Stammgast Paul: „Deswegen lese ich auch lieber, als mir Filme anzuschauen, weil meine Fantasie dadurch viel mehr angeregt wird und ich einen Teil der Geschichte selbst mitgestalten kann.“ Auch beim Nordeifel-Mordeifel-Auftakt seinen ihm bereits einige Titel aufgefallen, die schon bald in seinem Bücherregal landen sollen: „Da man hier auch mit den Autoren ins Gespräch kommen und seine Bücher sogar signieren lassen kann, ist ein Besuch bei den Krimitagen für mich und meine Frau immer ein Gewinn.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Düstere, manchmal auch urkomischer Mordgeschichten können bis Sonntag an zahlreichen Orten im Kreis miterlebt werden. Das Programm gibt es im Internet.