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NightgrooveEndlich wieder ein Kneipenwandertag in der Euskirchener City

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Mit drei Open-Air-Bühnen konnte beim Sommer-Nightgroove auch draußen unbeschwert gefeiert werden.

Euskirchen – Spontanität, Kooperation und Wiedersehensfreude waren die Schlagworte, mit denen sich die 17. Ausgabe des Nightgroove zusammenfassen lässt – nach zwei Jahren, in denen die Anwohner, Gastronome und Kaufleute nicht nur unter Corona, sondern auch unter der Flut gelitten haben. Einzelne Lichtblicke in den vergangenen Wochen und Monaten zeugten bereits von der Wiederauferstehung des kulturellen Lebens, doch noch längst sind nicht alle Schäden beseitigt.

Zu den Orten, die auch 14 Monate nach der Katastrophe noch nicht wiedereröffnet sind, zählten auch zahlreiche Spielstätten, die in den vorangegangenen Ausgaben des Nightgroove regelmäßig eine Bühne boten. „Wir haben aber gemerkt, dass es dringend an der Zeit ist, den Menschen ein wenig Feierstimmung zurückzubringen und haben uns mit den Behörden nach Alternativen umgesehen“, berichtete Veranstalter Michael Barkhausen.

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Drinnen rocken: Rock- und Popcover bot die Band Blind Summit im Donna Mia. 

Lange habe diese Suche nicht gedauert, überall sei er auf offene Ohren gestoßen. „Ich habe die Verwaltung als wahre Ermöglichungsbehörde erlebt. Alle hatten ein großes Interesse daran, den Neustart zu schaffen, ich habe mich mit meinen Anfragen sehr willkommen gefühlt.“ Die wohl deutlichste Änderung: Den Organisatoren standen erstmals drei Außenflächen zur Verfügung, um den Verlust der bisherigen Spielstätten zu kompensieren.

Noch immer Sorge bei vielen Menschen auf engem Raum

„Ich bin unglaublich froh, endlich mal wieder ein wenig ausgelassener feiern zu können“, freute sich Franziska Nießen: „Trotzdem habe ich nach wie vor ein wenig Bauchschmerzen, mich mit zu vielen Menschen in eine enge Bar zu quetschen. Ich bin froh, diesmal so viele Möglichkeiten zu haben, auch draußen Spaß zu haben.“

Die Besucherzahlen, die mit rund 2500 knapp unter den Erwartungen des Veranstalters lagen, deuteten an, dass Nießen mit dieser Meinung nicht allein war. Barkhausen dazu: „Es war schon zu beobachten, dass sich vieles draußen abgespielt hat. Auch einige Gaststätten waren zwischenzeitlich sehr voll, doch unsere Zielgruppe scheint nach wie vor Vorbehalte gegenüber Menschenmassen auf engerem Raum zu haben.“

Eigentlich eine November-Veranstaltung

Neben der Organisation der Außenflächen gab es für die Veranstalter nach zweijähriger Pause zahlreiche weitere Hürden zu nehmen. „Es war klar, dass wir Nightgroove in den Spätsommer vorverlegen, weil es im November pandemiebedingt sicher wieder ganz anders aussieht“, so Barkhausen.

Zudem habe der Eventmanager viele Absagen von Bands erhalten, die sich seit dem letzten Nightgroove aufgelöst haben. „Corona hat nicht nur den Veranstaltern, sondern auch den Künstlern schwer zugesetzt. Viele mussten sich anders orientieren und sind heute gar nicht mehr aktiv.“

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Die Band Chamäleon lockte die Besucher auf den Alten Markt.

Wer den Weg in die Euskirchener Innenstadt angetreten hatte, den erwartete dennoch ein gewohnt großer Genremix. Mit House- und Clubsounds sowie einer bunten Lichtershow setzte DJ Little A den Klostergarten eindrucksvoll in Szene, während die Cover-Rock-Band Zet B auf dem Gardebrunnenplatz ein weiteres Heimspiel feierte. Deutlich ruhiger, aber nicht weniger stimmungsvoll, erlebte das Publikum den Auftritt von Boney & The Shakers im Gasthof Zum Annaturm.

„Wir sind eigentlich keine regelmäßigen Konzertgänger. Beim Nightgroove hat man aber die Möglichkeit, überall einmal reinzuschnuppern und sich die Musik spontan auszusuchen“, erklärte Festivalbesucher Tim, der möglichst viele unterschiedliche Bands hören wollte. „So kommt man ganz einfach aus seiner musikalischen Komfortzone heraus und lernt vielleicht etwas völlig Neues kennen.“

Ausgelassene Stimmung in der ganzen Innenstadt

Ob nach wenigen Augenblicken die richtige Band gefunden war oder ein Kneipenwandertag auf dem Programm stand: In einem schienen sich die Besucher einig: „Obwohl ich in einigen Dingen lieber noch vorsichtig bin, bin ich unglaublich froh, hier in der Innenstadt endlich wieder so viele ausgelassene Menschen zu sehen“, freute sich Franziska Nießen.

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Die Ausweichmöglichkeit in die Außenbereiche sei in der aktuellen Situation genau das Richtige gewesen, solle jedoch auf lange Sicht eine Ausnahme darstellen, betonte Michael Barkhausen: „Das Konzept sind die vielen Veranstaltungen in den Lokalen. Für dieses Jahr hätten wir uns zwar keine bessere Alternative denken können. Wir möchten aber möglichst schon im kommenden Jahr wieder unsere ursprüngliche Nightgroove-Atmosphäre aufleben lassen.“