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NaturschutzIn der Zülpicher Börde soll Lebensraum für Insekten entstehen

Lesezeit 3 Minuten
Eine Biene sitzt auf einer Blüte.

Nicht nur die Bienen profitieren von Blühpflanzen. Und die Vielfalt am Wegesrand bietet schöne Fotomotive.

Blühstreifen und Brachen sollen nicht nur Insekten Lebensraum bieten, sondern auch den Vögeln zugutekommen.

Die Logik ist ganz einfach: Wo nichts blüht, kann es keine Insektenvielfalt geben. Wo wenig Insekten leben, finden Vögel wenig Nahrung. Der Rückgang gerade der Feldvögel ist dramatisch. Die Biologischen Stationen im Kreis Euskirchen, Düren und Rhein-Erft/Bonn wollen gegensteuern. Im Januar des vergangenen Jahres haben sie das Projekt „Lebensnetz Börde – Insektenfördernde Maßnahmen in der Zülpicher Börde“ gestartet.

Die Jülicher-Zülpicher Börde sei eine stark landwirtschaftlich genutzte Region, die heute oftmals nur noch wenige Strukturen wie artenreiche Wegraine, Hecken oder Brachen aufweise, heißt es in einer Mitteilung der drei beteiligten Biostationen. Dennoch sei sie ein wichtiger Lebensraum für verschiedene bedrohte Feldvogelarten wie Grauammer, Feldlerche oder Rebhuhn. Die seien auf Insekten als Nahrung angewiesen.

Biene und Co. sind wichtig für die Landwirtschaft

Doch Schmetterling, Biene, Käfer und Co. seien auch wichtig für die Bestäubung vieler Pflanzen und für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Deshalb soll mit dem Projekt „Lebensnetz“, das vom Bundesamt für Naturschutz und vom Bundesumweltministerium gefördert wird, Lebensraum für Insekten geschaffen werden: Blühstreifen, Blühflächen oder Brachen.

Die bieten dann gleichzeitig auch den anderen Arten der freien Feldflur Deckung und Nahrung. In den kommenden sechs Jahren soll viel passieren. Ein Ziel, das aber nur erreicht werden kann, wenn viele mithelfen. Viele Landwirte seien schon mit im Boot, meistens im Rahmen des Vertragsnaturschutzes.

Wegränder und Bahntrassen können wertvoller Lebensraum werden

So seien schon viele Flächen entstanden, die nicht einfach nur brachliegen, sondern mit speziellen Saatmischungen aufgewertet werden. Die Teams der Biologischen Stationen im Kreis Düren, im Kreis Euskirchen und im Rhein-Erft-Kreis sind auf der Suche nach weiteren Flächen, auf denen eine farbenfrohe, blühende Pflanzenvielfalt für die Insektenwelt entstehen darf.

Das Gute für die Eigentümer: Sie brauchen sich weder um Saatgut noch um die Aussaat zu kümmern, das wird kostenlos erledigt. So sollen neben den Flächen auch Wegraine, Ufersäume und Bahntrassen zu Lebensraum für Insekten werden. Wer Stellen kennt, die geeignet erscheinen, oder selbst eine Fläche hat, die zum Insektenparadies werden könnte, kann sich bei der entsprechenden Biologischen Station melden.

Um die Vielfalt der Natur in der Börde möglichst vielen Menschen nahezubringen, gibt es nun einen Fotowettbewerb. Unter dem Motto „Unsere Bördelandschaft im Fokus“ kann man Bilder von Insekten, Pflanzen oder Landschaften aus der Zülpicher oder Jülicher Börde einreichen. Mitmachen kann jeder, der seinen Wohnsitz in Deutschland hat. In jeder der drei Kategorien werden die besten zehn Fotos prämiert.

Zu gewinnen gibt es Ferngläser für spannende Naturbeobachtungen, Outdoorjacken, Trinkbehälter sowie Bestimmungsbücher für die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Ein Teil der eingereichten Bilder wird in einer Wanderausstellung präsentiert, die vom dritten Quartal 2025 bis 2028 durch die Börde tourt.