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Neue AnlagenAn zwei Stellen wird im Kreis Euskirchen in beide Fahrtrichtungen geblitzt

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt die stationäre Geschwindigkeitsmessanlage an der Frauenberger Straße in Euskirchen.

Die alte Anlage an der Frauenberger Straße hat ausgedient. Der Kreis setzt nun auf modernere Blitztechnik.

Der Kreis Euskirchen tauscht seine stationären Blitzer aus. In Vernich und Freilingen kommen auf die Verkehrsteilnehmer Änderungen zu.

Der Austausch der stationären Blitzer im Kreis Euskirchen schreitet voran. Abgeschlossen sein wird er aber erst im kommenden Jahr, wenn auch die Anlagen an der B56 bei Füssenich und an der B51 bei Schmidtheim modernisiert worden sind.

Technisch ändert sich nach Angaben des Kreises an zwei Standorten etwas. So können die neuen, schwarzen Anlagen am Ortseingang von Vernich (aus Hausweiler kommend) und an der L115 in Höhe von Freilingen und Lommersdorf Geschwindigkeitsüberschreitungen in beide Fahrtrichtung gleichzeitig feststellen. Bisher war das mit den stationären Anlagen nicht möglich.

Geschwindigkeitsverstöße werden sofort an die Behörde weitergeleitet

„Vor allem die Kreuzung an der L115 ist als Gefahrenpunkt bekannt. Dort, aber auch in Vernich stellen wir immer wieder in beide Richtungen Geschwindigkeitsüberschreitungen fest, wenn wir auch mit den mobilen Geräten unterwegs sind“, sagt Sven Gnädig von der Pressestelle des Kreises. Deshalb habe man sich entschieden, dort permanent in beide Richtungen zu blitzen.

Wie Gnädig weiter berichtet, werden die Geschwindigkeitsverstöße direkt digital, also sozusagen live, an die entsprechende Behörde im Kreishaus übermittelt.

In den Sozialen Netzwerken kursierte das Gerücht, dass auch die Anlage an der Wallenthaler Höhe in beide Richtungen blitzt. Das ist aber nicht der Fall. Laut Kreis sind die Laser nur in Fahrtrichtung Euskirchen verbaut.

Kreis Euskirchen nimmt durch Blitzer 3,7 Millionen Euro ein

Die neuen Anlagen sind – wie die Vorgänger – vom Kreis angemietet. Nach Angaben der Pressestelle bezahlt der Kreis für die Geräte, die Software und den Support jährlich 450.000 Euro an den Hersteller. „Ausgetauscht werden die Blitzer, weil die bisher verwendeten Messgeräte nicht mehr auf dem neuesten Stand sind und auf moderne Technik umgestellt werden“, erklärt Sven Gnädig.

Unmittelbar nachdem die Geräte an der Frauenberger Straße installiert worden waren, brodelte die Gerüchteküche unter den Verkehrsteilnehmern erneut. Vor allem in den Sozialen Netzwerken wurde behauptet, dass die moderne Technik böse Folgen für die Autofahrer habe.

Neue Geräte messen die Geschwindigkeit nicht weit im Voraus

Angeblich werde die Geschwindigkeit gemessen, sobald das Auto für den Laser sichtbar sei. Bedeutet: Wer beispielsweise mit 100 km/h in den 70er-Bereich fährt, kann schon für die 100 km/h belangt werden, obwohl der Blitzer noch mehr als 100 Meter entfernt steht.

Diesem Gerücht widerspricht der Kreis: „Es ändert sich grundlegend nichts. Auch bei den neuen Anlagen wird die Geschwindigkeit unmittelbar vor der Anlage ermittelt. Die Entfernung ist in etwa gleich“, heißt es aus dem Kreishaus. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der Kreisverwaltung von den stationären Blitzern im Kreis Euskirchen etwa 62.000 Verstöße registriert.

Rund 3,7 Millionen Euro habe der Kreis damit eingenommen. Wann die neuen Anlagen in Betrieb gehen, steht noch nicht fest. Das hänge davon ab, wann die Mitarbeiter der Bußgeldstelle vom Hersteller geschult werden könnten.

Der Kreis Euskirchen hat auch weiter einen mobilen Blitzer im Einsatz. 40.000 Euro Bußgeld nimmt er damit nach eigenen Angaben pro Monat ein – und das nur mit der Geschwindigkeitsmessanlage, die an einen etwas eigenartigen Anhänger erinnert. Davon abgezogen werden müssen 10.500 Euro Miete, die der Kreis monatlich bezahlt, und die Personalkosten innerhalb der Verwaltung für die Bearbeitung der „Knöllchen“. Das Gerät kann beispielsweise da eingesetzt werden, wo Bürger das Gefühl haben, dass gefährlich schnell gefahren wird. Der Kreis will ein zweites anschaffen.