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Gefahr für Pferde und RinderGiftpflanze ist im Kreis Euskirchen weiter auf dem Vormarsch

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Gelb blühendes Jakobskreuzkraut.

Blühendes Jakobskreuzkraut: Auch im Kreis Euskirchen ist die giftige Pflanze ein Thema.

Das gelb blühende Jakobskreuzkraut breitet sich auch im Kreis Euskirchen weiter aus. Die Kreisbauernschaft warnt Rinder- und Pferdehalter.

Die Pflanze mit den kleinen gelben Blüten mag für Spaziergänger idyllisch aussehen – für Rinder und Pferde stellt sie jedoch eine ernste Gefahr dar. Gemeint ist das gelb blühende Jakobskreuzkraut, das derzeit auch im Kreis Euskirchen seine Hauptblütezeit erreicht. Besonders verbreitet ist es auf Stilllegungsflächen, extensiv genutzten Weiden und Wiesen sowie an Wegrändern und Böschungen.

Die Kreisbauernschaft Euskirchen möchte daher alle kommunalen Verwaltungen, Bürger sowie die Landwirte selbst dafür sensibilisieren, auf das Vorkommen dieser Giftpflanze zu achten. „Es ist wichtig, dass wir gemeinsam aktiv gegen das Jakobskreuzkraut vorgehen“, appelliert Helmut Dahmen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft.

Denn die giftigen Inhaltsstoffe des Jakobskreuzkrauts bleiben auch in Heu und Silage erhalten und können bei Tieren erhebliche gesundheitliche Schäden verursachen. „Auch für den Menschen geht eine Gefahr durch die Pflanze einher“, warnt Dahmen.

Auch im Heu bleibt die Giftpflanze eine Gefahr für Tiere

Die Blüten des Jakobskreuzkrautes enthalten eine hohe Konzentration an Pyrrolizidinalkaloiden, die zu chronischen Lebervergiftungen führen. Auf der Weide meiden Kühe und Pferde in der Regel ältere Pflanzen, dies gilt jedoch nicht für Jungtiere oder bei Futterknappheit.

Besondere Vorsicht ist bei Heu und Silage geboten, da getrocknete Pflanzen ihren typischen Geruch und ihre Bitterkeit verlieren und so unbemerkt aufgenommen werden.

Die Gift-Konzentration ist in den gelben Blüten junger Pflanzen besonders hoch. Diese sollten von Kindern oder Erwachsenen nicht in den Mund genommen werden – zumal Verwechslungen mit essbaren Pflanzen möglich sind, ergänzt eine Sprecherin der Landwirtschaftskammer Rheinland. Zudem können bei Hautkontakt Allergien ausgelöst werden.

Jakobskreutkraut breitet sich auf Wiesen, Weiden und Brachen aus

Für Haustiere wie Hunde und Katzen stellt die giftige Pflanze offenbar keine Gefahr dar, da diese keine Pflanzenfresser sind, so die Landwirtschaftskammer. Das Jakobskreuzkraut blüht noch bis in den Oktober. „Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Wiesen, Weiden und Wegraine. Entfernen Sie die Pflanze gründlich oder informieren Sie bei öffentlichen Flächen die zuständige Verwaltung“, wendet sich Kreisbauer Helmut Dahmen daher an die Öffentlichkeit.

„Vor allem auf landwirtschaftlichen Nutzflächen wie Wiesen und Weiden sowie Brachen tritt Jakobskreuzkraut zunehmend auf“, erklärt eine Sprecherin der Landwirtschaftskammer. Vor allem auf trockenen und ungedüngten Flächen vermehre sich die Pflanze gut. „Auf intensiv genutztem und gedüngtem Grünland ist Jakobskreuzkraut so gut wie gar nicht anzutreffen, da es bei häufiger Nutzung dem Konkurrenzdruck der wüchsigen Kulturgräser nicht gewachsen ist, verdrängt wird beziehungsweise sich gar nicht erst etablieren kann“, ergänzt die Expertin.

Als wichtigste Bekämpfungsmaßnahme, so empfiehlt es die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, müsse die Samenbildung der Pflanze verhindert werden: „Das bedeutet, dass betroffene Flächen spätestens bei Blühbeginn gemäht werden müssen. Das gilt auch für die Nachmahd der Weideflächen.“

Beim Auftreten von Einzelpflanzen sei die mechanische Bekämpfung durch Ausreißen oder Ausstechen die sicherste und wirksamste Methode, so die Landwirtschaftskammer weiter.


Der Name des Jakobskreuzkrauts bezieht sich auf den Blühtermin um Jacobi (25. Juli) – eigentlich beginnt die Blühzeit jedoch schon Anfang Juni mit schütteren Blütenständen. Voll ausgebildet sind die Blütenstände aber tatsächlich erst im Hochsommer. Im Gegensatz zu anderen Giftpflanzen handelt es sich beim Jakobskreuzkraut für Mitteleuropa nicht um eine eingeschleppte, sondern um eine einheimische Art.