Mit Gottesdienst und Festakt feierte das Hermann-Josef-Kolleg in Steinfeld sein 100-jähriges Bestehen. Auch Bischof Dieser gratulierte.
Bischof gratulierte zum JubiläumHermann-Josef-Kolleg in Steinfeld besteht seit 100 Jahren
„Menschen werden hier fit gemacht für ihren Gang durch das Leben“, sagte Dr. Helmut Dieser. Der Aachener Bischof leitete den Gottesdienst zum 100-jährigen Bestehen des Hermann-Josef-Kollegs (HJK) in der Steinfelder Basilika, zu dem neben dem Provinzial der Salvatorianer, Pater Friedrich Emde, auch viele Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung gekommen waren.
„Steinfeld ist ein alter Ort, an dem es schon seit 900 Jahren religiöses Leben gibt. Aber heute wird deutlich, dass Steinfeld auch ein junger Ort ist“, so der Bischof. 100 Jahre gebe es die Schule schon. Das Jubiläum könne nur gefeiert werden, weil die Salvatorianer die Schule in dieser langen Zeit immer getragen hätten.
Jungen und Mädchen sollen entdecken, was sie können
„Bildung ist kostbar“, betonte Dieser. Die Steinfelder Schule sei ein Ort von Kirche, an dem starke Menschen ausgebildet würden. Die Gesellschaft brauche Menschen, die empfangen und geben könnten. Im Mittelpunkt seiner Predigt stand das Poplied „Komet“: „Das erinnert mich daran, das auch schöne Dinge wie Sommerferien schnell wie ein Komet wieder verschwinden.“
In der Schule sollten die Jungen und Mädchen entdecken, was sie können. „Lernen ist auch mühsam, immer wieder müssten Sachen wie Vokabeln wiederholt werden. Aber das ist wichtig, damit der Komet hell leuchtet“, gab Dieser ihnen im von der AG Folksongs des Gymnasiums musikalisch begleiteten Gottesdienst mit auf den Weg.
Schulleiter Thomas Frauenkron begrüßte die zahlreichen Gäste anschließend in der Aula zum Festakt: „Es heißt, an katholischen Schulen wird gerne gefeiert. Wir feiern zwei Tage lang.“ Am heutigen Samstag findet das Schulfest mit viel Musik und einem bunten Rahmenprogramm statt. „100 Jahre wird man nur einmal. Da ist es schon etwas Besonderes, dabei zu sein“, erklärte Frauenkron.
Salvatorianer wollen sich weiter in Steinfeld für das HJK engagieren
Pater Friedrich Emde erinnerte sich, dass er in den 1990er-Jahren einmal ein Praktikum im Hermann-Josef-Kolleg absolviert hat. Als ihm da einmal ein Fehler unterlaufen sei, habe ein Schüler gesagt: „Ach Pater, wir sind hier in der Eifel. Da ist das nicht so schlimm.“
Christliche Schulen seien dafür da, Glaube und Werte einzubringen. Die Auseinandersetzung mit Glauben und Spiritualität sei eine der Grundfragen der Menschheit. „Wir wollen uns als Salvatorianer weiter für die Schule engagieren, aber ohne Partner geht es nicht“, sagte Emde und dankte dem Bistum Aachen, dem Kreis Euskirchen, der Gemeinde Kall, der Familie Scheidtweiler sowie dem Förderverein und der Stiftung für ihre Unterstützung.
Von der Schule für den Ordensnachwuchs zum Gymnasium
Pater Herman Preußner und Heinrich Latz, beides ehemalige Schulleiter, gingen auf die Geschichte des Kollegs ein. Die Salvatorianer waren 1924 mit ihrer Schule zur Ausbildung des Ordensnachwuchses von Sennelager bei Paderborn nach Steinfeld umgezogen.
Von den Nationalsozialisten wurde sie 1940 geschlossen, aber bereits im September 1945 wieder eröffnet. In den 50er-Jahren hatte Bundespräsident Theodor Heuss dreimal die Schule besucht. 1961 wurden die ersten Abiturzeugnisse übergeben, zehn Jahre später durften die ersten Mädchen das Gymnasium besuchen, das heute 681 Schüler hat.
Mit Grußworten von Bürgermeister Hermann-Josef Esser, Landrat Markus Ramers, Detlef Seif (MdB) und einem Vertreter der Bezirksregierung Köln endete der offizielle Festakt.