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Inklusive Meisterschaft130 Schüler aus dem Kreis Euskirchen kämpfen mit schwerer Strecke

Lesezeit 3 Minuten
Zahlreiche junge Läufer starten zu einem Crosslauf. Hinter einem Flatterband stehen Jugendliche und Erwachsene und feuern sie an.

Engagiert gingen die Nachwuchssportler bei den inklusiven Kreismeisterschaften im Crosslauf zu Werke, die am Hermann-Josef-Haus in Urft stattfanden.

750 Meter auf schwieriger Crosslauf-Piste: Dieser Herausforderung stellten sich 130 junge Läufer am Hermann-Josef-Haus in Urft.

Wettkampfatmosphäre herrschte am Hermann-Josef-Haus in Urft. Auf dem Gelände der Schule fand die achte Auflage der inklusiven Kreismeisterschaften im Crosslauf statt. Mit viel Begeisterung gingen die rund 130 Schüler auf die anspruchsvolle Strecke, auch wenn bei dem einen oder anderen die Leidenschaft dann doch auch ihren Tribut forderte.

„Viele überschätzen sich wie so oft beim 800-Meter-Lauf und sprinten los“, sagte Michael Giefer, Lehrer am Hermann-Josef-Haus, der die Veranstaltung organisiert hatte. Zum ersten Mal nach Corona hatte er die Schulen im Kreis zu der Laufveranstaltung eingeladen. Immerhin neun hatten eine Gruppe nach Urft entsandt. „Die Kreismeisterschaften sollen jetzt wieder jährlich stattfinden“, kündigte er an.

Die Strecke in Urft führte über Baumstämme und durch Sand

Rund 750 Meter lang war die Runde, die durch Sand und über Baumstämme führte und auch einige schwierige Steigungen und Gefällstrecken aufwies. Je nach Altersgruppe musste die Runde zwischen ein- und viermal absolviert werden. Deutliche Unterschiede waren da bei der Fitness der Läufer zu sehen. Während die einen an der Spitze um den Sieg fighteten, keuchten andere den kleinen Hügel zum Ziel hoch und riefen: „Das mache ich nie wieder!“

Ich habe die Strecke so aufgebaut, wie ich das in Belgien kennengelernt habe.
Michael Giefer

Crosslauf sei die Disziplin gewesen, die ihm in seinen Läuferzeiten am meisten Spaß gemacht habe, sagte Giefer. „Es geht dabei nicht um die Zeit, die gelaufen wird, sondern um den Platz“, erläuterte er. Außerdem sei immer eine schöne Landschaft zu sehen. „Ich habe die Strecke so aufgebaut, wie ich das in Belgien kennengelernt habe“, erklärte er. Dort sei die Sportart sehr viel stärker verbreitet, und es gebe auch öfters gut organisierte Läufe, an denen er sich beteiligt habe.

Für die drei Erstplatzierten jeder Altersklasse gab es bei der Siegerehrung kleine Geschenke wie T-Shirts und Rucksäcke. Für viele sei es eine neue Sporterfahrung. „Crosslauf kennen die meisten nicht“, sagte Giefer. Ärgerlich sei nur, fuhr er fort, dass es keine finanzielle Unterstützung für die Fahrt gebe. Die meisten Kinder hätten zwar Tickets, doch Urft sei zurzeit nur schwer mit dem Öffentlichen Nahverkehr zu erreichen. Deshalb sei es für die meisten aufwendig gewesen, zu der Veranstaltung zu kommen. „Dabei schimpfen alle, die Kinder seien zu dick und müssten sich mehr bewegen“, so Giefer.

Die Anreise wurde erschwert, weil die Flut die Bahnlinie hat

„Wir nehmen regelmäßig an dieser Veranstaltung teil“, lobte Marko Georgiadis von der Karl-von-Lutzenberger-Realschule in Zülpich. Mit vier Schülern sei er hierhergekommen. „Die Veranstaltung ist nicht nur inklusiv, die Teilnehmer können auch unter Wettkampfbedingungen gegeneinander antreten“, beschrieb er die Vorteile. Er habe eine Auswahl möglicher Teilnehmer getroffen und auch extra Crosslauf trainiert. „Ich hoffe, der Eindruck, nach dem ich ausgewählt habe, hat nicht getäuscht“, so Georgiadis.

Auch Christian Steffin zeigte sich angetan von der Laufveranstaltung. „Es ist eine coole Strecke. Und die Veranstaltung ist sehr gut organisiert, und das schon seit Jahren“, sagte er. Vor der Flut sei es sehr einfach gewesen, mit der Bahn nach Urft zu kommen, jetzt sei das viel schwieriger. Die Teilnehmer ausgewählt habe er nicht. „Wer Interesse hat, läuft mit, ich habe keine Ausschreibung gemacht“, erklärte er. 14 Schüler hatte er mit nach Urft genommen.

Zu Fuß war Andreas Winkler mit einer Gruppe Schüler vom Hermann-Josef-Kolleg in Steinfeld gekommen. Als Schüler habe er selbst an den inklusiven Kreismeisterschaften teilgenommen. „Deshalb unterstütze ich es auch als Lehrer, ich finde Bewegung bei den Kindern superwichtig, und die haben hier Spaß, auch wenn sie mal nicht Erster sind“, sagte er.