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Gotteshaus in Heimbach-DüttlingDorfgemeinschaft bezahlt Sanierung des Kapellendaches

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1937 wurde die Kapelle gebaut. Der Schiefer auf dem Dach ist ebenso alt und muss ersetzt werden.

  1. Das mit Schiefer gedeckte Dach der Kapelle in Heimbach-Düttling ist etwa 80 alt. Und es ist morsch.
  2. Auf Geld der Kirche kann die Dorfgemeinschaft für die Erneuerung des Kapellendaches aber nicht hoffen.
  3. Deshalb wollen die Düttlinger jetzt Spenden sammeln und nach möglichen Zuschüssen suchen. Denn sie wollen nicht warten, bis es hineinregnet.

Heimbach-Düttling – Sie ist sozusagen das Wahrzeichen des kleinsten Ortes der Stadt Heimbach: Die Kapelle in Düttling, die der Heiligen Apollonia gewidmet ist. Bis heute spielt sich ein Teil des Dorflebens in dem 100-Einwohner-Örtchen in dem und um das kleine Gotteshaus ab.

Doch die Kapelle aus den 1930er Jahren hat ein Problem. Das Schieferdach ist ebenso alt wie das sakrale Gebäude. Vielfach wurde es geflickt, im Sturm verloren gegangene Ziegel hier und da ersetzt. Insgesamt ist das Material morsch geworden und muss erneuert werden.

Eine Aufgabe, der sich die Düttlinger in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Hergarten nun annehmen wollen, wie Jan Schuba von der Dorfgemeinschaft erzählt: „Der Schiefer hat eine Lebensdauer von 70, 80 Jahren. Die ist jetzt erreicht.“

Kirmes am 8. und 9. Februar Heimbach-Düttling

Die Kirmes wurde von den Vereinsmitgliedern erst 2012 wieder ins Leben gerufen, schildert Tobias Bierth. Davor hatte es zuletzt vor etwa 60 Jahren eine solche Veranstaltung gegeben.

Warum sich die Düttlinger ausgerechnet ein Wochenende im meist noch kalten Februar ausgesucht haben, erklärt Bierth: „Oft wird die Kirmes nach Heiligen benannt, denen die Kirche gewidmet ist.“ Ihre Kapelle sei der Heiligen Apollonia gewidmet, und deren Gedenktag sei nun mal der 9. Februar, sagt er und lacht.

In diesem Jahr gibt es zur Kirmes 8. und 9. Februar neben dem Kirmesball am Samstag noch ein Frühschoppen nach der Sonntagsmesse. Ziel ist, möglichst viele Spenden zu sammeln. (hab)

Vielleicht könne die Erneuerung noch ein oder zwei Jahre zurückgestellt werden, aber es müsse ja nicht gewartet werden, bis es rein regne. 60 Mitglieder hat der gemeinnützige Verein, der in seiner Zielsetzung die Heimatpflege sowie die Jugendarbeit verankert hat.

„Von den 100 Einwohnern sind 25 Kinder unter 18 Jahre alt“, erläutert Schuba: „Wir sind der jüngste, wenn auch kleinste Ort.“ Deshalb wolle man die Kinder und Jugendlichen an Themen wie den Erhalt von ortsprägenden Gebäuden wie der Kapelle früh heranführen. „In und um die Kapelle passiert hier viel. Zum Beispiel wird hier ein Gottesdienst am Kirmessonntag gefeiert“, sagt Schuba.

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Als Gemeinschaftsprojekt wollen die Mitglieder der Dorfgemeinschaft und der zuständigen Kirchengemeinde das Projekt stemmen.

Die Kirmes, die die Düttlinger traditionell am Wochenende des Gedenktages der namensgebenden Schutzheiligen ihrer Kapelle feiern, soll in diesem Jahr unter einem besonderen Motto stehen. „Der Erlös wird der Erneuerung des Schieferdachs zugute kommen“, erklärt Tobias Bierth, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft.

Bistum Aachen zog sich vor Jahren aus Finanzierung zurück

Denn die Finanzierung der Sanierung, die wollen und müssen Bewohner und Kirchengemeinde selbst in die Hand nehmen. Während des Kirchlichen-Immobilien-Management-Projekts (KIM), das von 2011 bis 2016 in allen Gemeinschaften der Gemeinden (GdG) im Bistum Aachen zwecks Kosteneinsparungen lief, wurde entschieden, dass die Kapelle zu den Objekten zählen soll, die für die Instandhaltung keine kirchlichen Mittel vom Bistum mehr erhalten.

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Der Schieferbelag muss erneuert werden. Tobias Bierth zeigt auf das Kapellendach. 

Umso mehr freue es die Kirchengemeinde, dass die engagierten Düttlinger das Projekt jetzt auf eigene Verantwortung angehen wollen, sagt Heinz Breuer vom Kirchenvorstand aus Hergarten. Betreuen wird es der Gemünder Architekt Michael Rick. „Ich bereite gerade die Ausschreibung für verschiedene Varianten der Eindeckung vor“, erläutert er.

Zur Wahl stünden die Altdeutsche- oder die Schuppenschablonen-Eindeckung. Die Altdeutsche-Art, bei der die Größe der Schiefersteine von der Traufe zum First hin abnimmt, sei auch die aktuelle Form des Dachbelags, erklärt er. Aber es sei auch die teurere.

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150 statt 125 Euro pro Quadratmeter Dachfläche müssen dafür aufgebracht werden. Das entspreche für Arbeitsleistung und Material einem Wert von 26.250 bis 31.500 Euro, sagt Rick. Parallel wollten die Verantwortlichen aber noch prüfen, ob es zusätzlich Geld aus öffentlichen Fördertöpfen gebe.

Denn zu dem Betrag kommen noch Kosten für aufwendige Dachrinnen- und Klempnerarbeiten. „Wir hoffen, dass wir fünfstellig bleiben“, ergänzt Heinz Breuer.

Den Betrag wollen die Verantwortlichen mit dem Erlös der Kirmes, Spenden und tatkräftigem Einsatz aus den Vereinsreihen zusammentragen. „Wir werden die Dachdecker auch mit Arbeitskraft unterstützen und denken an, dass das Projekt 2021 über die Bühne geht“, sagt Jan Schuba zuversichtlich.