Fünf Comedians, die auch im Fernsehen auftreten, unterhielten das Publikum im Euskirchener Theater. Manche Witze waren allerdings grenzwertig.
Show im Stadttheater„Quatsch Comedy Club“ kam in Euskirchen gut an
Wer seine Bauchmuskeln trainieren möchte, muss nicht unbedingt wöchentlich ins Fitnessstudio gehen. Es tut auch ein Gang ins Euskirchener Stadttheater, wenn mal wieder Comedy angesagt ist. Mit dem „Quatsch Comedy Club“ hatten die Veranstalter die richtige Trainergruppe für die Zwerchfellmuskulatur gefunden. Fünf Comedians hielten zwei Stunden lang die Lachmuskulatur der rund 250 Zuschauer auf Trab.
Der „Quatsch Comedy Club“ ist auch durch die „Quatsch Comedy Show“ auf dem Fernsehsender Pro 7 sehr bekannt. Neben einigen festen Auftrittsorten, unter anderem in Berlin, geht es jedes Jahr auf mehrwöchige Reisen. „Jeweils für eine Woche sind die gleichen Comedians auf Tournee“, berichtet Eleni Granitza. Sie ist Organisatorin für die „Serious Fun GmbH“, die das Projekt ans Laufen gebracht hat.
Der Comedy-Club war zum ersten Mal in Euskirchen zu Gast
Davon hat jetzt auch Euskirchen zum ersten Mal profitiert. „Sollten wir wieder nach Euskirchen kommen, ist es ein völlig anderes Programm mit anderen Künstlern“, erklärt Granitza. Es wird also auch für Besucher, die noch mal kommen, nicht langweilig.
Für Kurzweil sorgte schon gleich beim Erscheinen Jochen Prang, der als Moderator fungierte. Manchmal hart an der Grenze zur Unverschämtheit und Selbstzerstörung, spielte er mit dem Publikum. Zwei Jungs in der ersten Reihe fragte er, ob der Mann bei ihnen der Vater oder ein Onkel aus dem Park sei? An anderer Stelle schilderte er, wie er sein „bestes Stück“ fotografiert habe und Kopien in der Drogerie in die Umschläge mit Fotos gesteckt habe. Prang sprudelte über vor unsinnigen Ideen. Dazu bediente er sich auch bei Stichworten aus dem Publikum, die ihm per Instagram in der Pause zugestellt wurden.
Sara Karas erzählte, wie sie sich einen Hund zulegte
Die junge Sara Karas verstand es genauso vorzüglich, sich selber zum Gegenstand des Gelächters zu machen. Als Single mit Bedarf nach Nähe sei sie dem Rat gefolgt, sich einen Hund zuzulegen. Sie hätte auch einen gefunden. Angebunden bei Lidl: „Und sooo niedlich.“ Der sei ihr aber weggelaufen. Mit ihrem Mann ging es ihr genauso. Bei Lidl kennengelernt und weggelaufen.
Ihr Studium des Medienmanagements fand der Großvater nicht so clever. Er habe ihr zu Beginn 200 Euro geschenkt: „Für nach dem Studium.“
Max Ruhbaum, ein Berliner Schauspieler und heute in Baden-Baden zuhause, nahm sich in Euskirchen genüsslich die Eigenheiten der Badenser vor: „In Berlin gehen die Leute, ohne sich zu verabschieden. In Baden verabschieden sich die Leute, ohne zu gehen.“ Sein Kind habe er bewusst Oskar genannt, um anderen sagen zu können: „Ich habe einen Oskar bekommen.“ Auch Ruhbaum ließ dem Publikum keine Sekunde Zeit, um sich vom Lachen zu erholen.
Was der Wahl-Euskirchener Juri von Stavenhagen im Gefängnis erlebte
Mit Juri von Stavenhagen war auch ein Wahl-Euskirchener bei der Show vertreten. Als junges Talent mit einer Kälteschutzmütze für die Haare plauderte er über seinen schwersten Auftritt in einem Gefängnis. Bei dem sei sein Kumpel auf die dumme Idee gekommen, die Insassen zu fragen: „Checkt ihr eigentlich Aktenzeichen-XY? Um zu sehen, wie man es richtig macht?“ Keine gute Idee!
Nicht ganz so nah an der Grenze zwischen Humor und der verbalen Entgleisung bewegte sich der letzte Comedian, Thomas Nicolai. Der Sachse mit einem Talent für Sprachimitation und Gesang scheute sich nicht, die politische Entwicklung in seiner Heimat zum Thema zu machen: „Was sagt ein Vater in Dresden, wenn er beim Zubettgehen noch mal zu seinem Sohn ins Kinderzimmer geht? Ich muss noch mal nach dem Rechten sehen.“
Am Ende des Bauchmuskeltrainings äußerten sich Zuschauerin Dana Gleisberg und ihr Freund lachend in Stichworten zu ihrem Besuch: „Lustig. Erhellend. Gewinnbringend.“
Es scheint also, als rufe der Abend mit dem „Quatsch Comedy Club“ nach einer Wiederholung in Euskirchen.