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Zoch wiederbelebtIn Kreuzweingarten-Rheder gab es nach 30 Jahren wieder jeckes Treiben

Lesezeit 2 Minuten
Frauen und Männer haben sich als Hummeln kostümiert und tanzen durch das Bild.

Die Mitglieder des TuS Kreuzweingarten-Rheder freuten sich über die Wiederauferstehung des Straßenkarnevals.

16 Gruppen kamen zum ersten Karnevalszug in Kreuzweingarten nach 30 Jahren Pause und ließen Kamelle auf die Jecken regnen.

„Damit hatten wir vor einem Jahr nicht gerechnet“, freute sich der Präsident der IG Kreuzweingarten-Rheder, Markus Töpler. Am Ortseingang von Kreuzweingarten hatten sich Hunderte bunt kostümierte Jecke eingefunden, die nach drei Jahrzehnten endlich wieder einen Zoch im Ort genießen durften. „Jahr für Jahr haben wir immer irgendwo Karneval gefeiert, aber leider niemals zu Hause“, so IG-Literat Peter Kiedrowski: „Vor ziemlich genau einem Jahr, bei der After-Zoch-Party in Bad Münstereifel, haben wir dann beschlossen, die fünfte Jahreszeit auch in unserem Doppelort wieder aufleben zu lassen.“

Erste Anfragen, wer sich beteiligen wolle, brachten schnell den erhofften Erfolg. Spätestens die Sommerparty auf dem Dorfplatz, mit der unter anderem die Kamelle finanziert wurde, übertraf alle Erwartungen. „400 Besucher waren ein großartiges Ergebnis, alle fieberten seit Monaten dem heutigen Augenblick entgegen“, so Kiedrowski.

Ein junges Mädchen wirft von einem Karnevalswagen Kamelle und Süßigkeiten.

Nach 30 Jahren Pause ließen die Karnevalsfreunde in Kreuzweingarten endlich wieder Kamelle auf die begeisterten Zuschauer regnen.

Das Bild zeigt eine Gruppe von Jecke, die als Dalmatiner verkleidet sind.

Singend und tanzend feierten die Kreuzweingartener Jecken den Straßenkarneval.

Auf sechs, sieben Gruppen hatten die Verantwortlichen gehofft – am Samstag waren es 16. Dabei waren auch die TuS-Mitglieder, die dem Zoch seit Wochen entgegenfieberten. „Unser Verein feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen und natürlich haben wir uns sofort für den Karnevalszug angemeldet, als wir davon erfahren haben“, freute sich Jörg Sina. Mit ihren Hummelkostümen konnten sie, genau wie schon vor über 30 Jahren, auch ihre Vereinsfarben zur Schau tragen.

„In den 1990er Jahren haben wir als Verein schon mehrere Züge hier in Kreuzweingarten begleitet und die lange Pause ist uns allen wirklich sehr schwergefallen“, erinnerte sich der TuS-Vereinsvorsitzende Heinrich Hettinger: „Nach so einer langen Zeit miterleben zu dürfen, wie das Dorfleben langsam wieder Fahrt aufnimmt, ist für uns alle wie Balsam für die Seele. Ein ganz großes Lob an die Verantwortlichen der IG.“

Dieses Lob verteilten auch die zu hunderten am Straßenrand wartenden Jecken. Mit lautstarken „Kamelle“-Rufen forderte Jung und Alt den Süßigkeitenregen, den die Zugteilnehmer auch sofort folgen ließen. Nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Mitglieder der IG waren sich einig, keine weiteren drei Jahrzehnte bis zum nächsten Umzug warten zu wollen. „Aktuell laufen die Pläne, aus unserer IG eine KG zu gründen, auf Hochtouren“, so Töpler: „So ein Ereignis darf keine einmalige Sache bleiben, und als Verein wollen wir dafür sorgen, den Karneval und mit ihm das gesamte Dorfleben in Kreuzweingarten-Rheder wieder aufleben zu lassen.“