Der jecke Nachwuchs bot Küfer Finn I. einen tollen Empfang. Im Euskirchener Casino wurde aber nicht nur proklamiert, sondern auch gezaubert.
Proklamation von Küfer Finn I.Euskirchen liegt jetzt bis Aschermittwoch im „Finnland“
Euskirchen liegt ab sofort im „Finnland“, denn Küfer Finn I. (Wassong) hat die jecke Regentschaft über den karnevalistischen Nachwuchs übernommen. Proklamiert wurde er von Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt, der ihm traditionell den Hammer als Zeichen der Regentschaft überreichte. Auf das „Hammer-Angebot“ des Küfers, die Kreisstadt sofort zum Finnland zu machen, ging der erste Bürger der Stadt auf der Bühne im Casino nicht ein.
Aber der Zwölfjährige wäre nicht Küfer, wenn er nicht sofort angekündigt hätte, dass er sein Ansinnen wiederholen wird – und zwar an Weiberdonnerstag. Und irgendwie kann man schon jetzt davon ausgehen, dass der Widerstand des Bürgermeisters dann brechen wird – allein schon aus Tradition.
Küferparty wird von der Euskirchener Narrenzunft ausgerichtet
Tradition ist auch, dass die Euskirchener Narrenzunft die Küferproklamation im Casino ausrichtet. Und die glich in diesem Jahr wieder einer großen Kinderparty, die lediglich durch Auftritte von Garden und Showtanzgruppen sowie dem Auftritt des Euskirchener Prinzenpaares kurzzeitig unterbrochen wurde.
Für offenstehende Münder bei den jüngeren Zuschauern sorgte Zauberer Charly Martin. Bei dem Künstler wurden aus roten Schaumstoffbällen Zaubertomaten oder aus einem rosafarbenen, schmalen Luftballon, eine Schlange, die von einem Fahrrad überfahren wurde.
Aber der Zauberer stand nur für eine knappe halbe Stunde im Mittelpunkt der Kinder. Ansonsten war es Küfer Finn I. Allein schon, weil er reichlich Kamelle mitgebracht hatte. Dem Zwölfjährigen war die Nervosität vor dem großen Moment deutlich anzumerken.
Aber auch Mutter Saskia war angespannt. Erst als ihr Sohn, der in Bad Münstereifel zur Schule geht und bei den D-Junioren der Sportfreunde Wüschheim-Büllesheim spielt, von der Bühne zurückgekehrt war, kehrte auch das Lächeln zurück in ihr Gesicht.
Küfer von Euskirchen: „Elf jecke Freunde wollen wir sein“
Im Alter von nur drei Wochen hat Finn seine erste Karnevalssitzung miterlebt, und auch die Taufe am 11. November habe seine karnevalistische Laufbahn bereits früh in die Wege geleitet. In den kommenden Wochen werden dann die Fußballschuhe gegen den Küfer-Hammer getauscht. Das ist aber wohl ein Opfer, das der Schüler gerne bringt. Denn irgendwie sei der Karneval wie der Fußball.
„Nur als Mannschaft geht das richtig. Doppelpass alleine wäre auch bekloppt. Aber auch im Karneval muss man zusammenhalten. Deshalb wollen wir elf jecke Freunde sein“, rief der frisch proklamierte Küfer seinen jecken Untertanen zu.
Neben dem Küfer stand an dem Nachmittag im Casino eine Art Familien-Dreigestirn im Fokus: Mutter Conny und ihre Töchter Sophia und Andrea Nießen hatten die Party geplant – praktisch schon seit Aschermittwoch. Hinter dem Narrenzunft-Trifolium standen etwa 80 Mitglieder des Vereins. „Die Küferparty ist immer Teamarbeit“, sagte Moderation Andrea Nießen, die mit der Narrenzunft-Showtanzgruppe „Euphorie“ einen begeisternden Auftritt hinlegte.