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Stadtfest mit ZuckerwatteKnollenfest in Euskirchen lockte mehrere Tausend Besucher an

Lesezeit 4 Minuten
Das Bild zeigt die volle Innenstadt in Euskirchen. Am Sonntag strömten mehrere Tausend Besucher des Knollenfestes durch die Fußgängerzone.

Das Knollenfest in Euskirchen lockte wieder mehrere Tausend Menschen in die Innenstadt.

Das 20. Knollenfest in Euskirchen setzte zwei thematische Schwerpunkte. Vor allem für die jüngeren Besucher gab es viel zu erleben.

Mit einem hoffnungsvollen Blick richtete die kleine Lisa eine unausgesprochene Frage an ihre Mutter. Nur ein kurzes Zupfen am Pullover und ein richtungsweisendes Nicken mit dem Kopf waren nötig, um dem Wunsch nach einer Portion Zuckerwatte Ausdruck zu verleihen. „An einem Tag wie heute kann ich natürlich schlecht Nein sagen“, kommentierte Mutter Franziska lachend, bevor sie die klebrige Wolke aus gesponnenem Zucker für ihre Tochter entgegennahm. „Schließlich ist heute alles der Zuckerrübe gewidmet und das scheint unangefochten die beliebteste Form zu sein, in der meine Tochter sie zu sich nimmt.“

Zum mittlerweile 20. Mal hatte der Stadtmarketingverein Zeus gemeinsam mit dem Kreis Euskirchen am Wochenende zum Knollenfest eingeladen und erneut verwandelte sich die Euskirchener Innenstadt in einen großen Markt voller Informationsstände und kulinarischer Köstlichkeiten rund um die namensgebenden Knollen.

Knollenfest in Euskirchen: Nachhaltigkeit stand im Mittelpunkt

Am Samstag rückte das Thema Nachhaltigkeit besonders in den Fokus der Veranstaltung. Auf dem Klosterplatz gab es zahlreiche Möglichkeiten bei verschiedenen Mitmachaktionen, das eigene Wissen auf die Probe zu stellen oder den Wert von Mülltrennung genauer unter die Lupe zu nehmen. „Laut einer aktuellen Analyse landet Elektroschrott in 92 Prozent aller Fälle in der Restmülltonne“, berichte Karen Beuke von der Abfallberatung des Kreises Euskirchen.

Eine Zahl, die angesichts der kostenlosen Entsorgungsmöglichkeiten völlig unverständlich sei. „Kleinere Geräte mit einer Kantenlänge von bis zu 25 Zentimetern können kostenlos in jedem größeren Supermarkt abgegeben werden. Und auch größere Teile können, ohne das Haus verlassen zu müssen, als Elektroschrott angemeldet werden, um dann ebenfalls kostenlos abgeholt zu werden.“

Landrat Markus Ramers lernte beim Hitzequiz dazu

Und es gab noch viele weitere Stände, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit im Alltag widmeten. „Bei solchen Veranstaltungen lernt man immer wieder Neues“, freute sich Landrat Markus Ramers: „Ich habe gerade das Hitzequiz mitgemacht und war ganz erstaunt, dass die wärmste Zeit des Tages nicht etwa die Mittagsstunden mit dem höchsten Sonnenstand sind. Stattdessen staut sich die Hitze durch die zahlreichen versiegelten Straßen und Plätze und entwickelt so erst in den Abendstunden die höchsten Temperaturen.“

Eine besondere Attraktion bildete auf dem Knollenfest der Eifel-E-Bike-Parcours. Hier konnten die Räder einmal ausprobiert werden. Passend zu den zahlreichen Ausflugszielen der Region, die die Aussteller vom Nationalpark Eifel vorstellten, bieten diese die Möglichkeit, auch die An- und Abreise nachhaltig zu gestalten. „Anders als bei vielen Debatten zu diesen Themen wird heute nicht ständig über die Dinge geredet, die nicht gehen. Stattdessen werden die Ansätze aufgezeigt, die möglich sind und das ist aus meiner Sicht eine sehr gute Herangehensweise“, sagte Landrat Ramers.

Das Bild zeigt einen Jungen, der gesichert einen Zuckerhut hochklettert. Der ist aber mit Luft gefüllt und nicht aus Zucker.

Hoch hinaus ging es auf dem Zuckerhut am Platz am Gardebrunnen.

Das Bild zeigt einen Mann, der ein Smartphone aus einem Kochtopf geholt hat und es zwei Kindern präsentiert.

Wie man Elektroschrott richtig entsorgt, erklärte „King Richy“ Kindern auf dem Knollenfest.

Am Sonntag stand dann die für das Fest namensgebende Knolle im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Von der geernteten Rübe bis zur verzehrfertigen Zuckerwatte boten sich den zahlreichen Besuchern vielfältige Gelegenheiten, die Verarbeitung in einzelnen Schritten nachzuvollziehen und das Endprodukt in unterschiedlichster Form zu verköstigen. „Im Herbst hat man als Euskirchener den Geruch der Zuckerrübe ständig in der Nase, aber es ist doch immer wieder erstaunlich, wie häufig man ihr vom Frühstückstisch bis zum Abendessen begegnet“, berichtete Festbesucher Manuel Schmidt.

„In Kooperation mit dem Kreis feiern wir an diesem Wochenende bereits unser 20. Knollenfest und da ist es an der Zeit, den Blick einmal zurück und nach vorne zu richten“, erklärte Zeus-Geschäftsstellenleiterin Martina Ernst. „Neben Oldtimer-Traktoren, die noch vor einigen Jahren auf den Feldern aktiv waren, präsentieren wir beim Tag der Landwirtschaft daher auch modernste Technologie wie beispielsweise robotergesteuerte Hackmaschinen und geben einen Überblick über die Entwicklung der letzten Jahrzehnte.“

Die Gewinner dieses Vorentscheids können sich den Knollenfestbesuchern präsentieren.
Martina Ernst, Stadtmarketingverein Zeus

Auch das reichhaltige Speise- und Informationsangebot der Rheinischen Landfrauen und Tipps zur Pflanzengesundheit in Feld und Garten durch den Pflanzenschutzdienst durften nicht fehlen.

Abgerundet wurde das 20. Euskirchener Knollenfest durch ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm auf dem Alten Markt. Neben einer Vorstellung des Kindertheaters „Die Mimosen“ mit ihrem Stück „Spex! Ein Planet muss in die Werkstatt“, bei dem auch den kleinen Festbesuchern das Thema Nachhaltigkeit nähergebracht wurde, sorgten auch zahlreiche Musikbeiträge für Unterhaltung.

„In Zusammenarbeit mit der Jugendkulturnacht konnten sich schon im Vorfeld viele junge Musiker bewerben und für einen Auftritt auf der großen Bühne vorspielen“, erklärte Martina Ernst: „Die Gewinner dieses Vorentscheids können sich den Knollenfestbesuchern präsentieren und bekommen hoffentlich die Aufmerksamkeit, die ihrem Talent gerecht wird.“