Das kommunale Unternehmen Eugebau errichtet in Euskirchen ein innovatives Haus mit 18 Wohnungen. Jetzt feierte sie Richtfest.
Geförderter WohnungsbauEugebau investiert in Euskirchen 6,5 Millionen Euro
Inmitten der Innenstadt entsteht das nächste innovative Gebäude der Euskirchener Baugesellschaft Eugebau. Es handelt sich um ein fünfgeschossiges Mehrfamilienhaus mit 18 öffentlich geförderten Wohnungen auf insgesamt 1000 Quadratmetern. Standort ist das Karree zwischen Wilhelmstraße, Hochstraße und Veybachstraße. Am Dienstag feierte das kommunale Wohnungsunternehmen Richtfest.
Seit der Grundsteinlegung sind sieben Monate vergangen. Damals, im Juni, hatte Geschäftsführer Oliver Knuth die Investitionskosten mit rund 6,5 Millionen Euro angegeben. Zum Richtfest begrüßte er jetzt unter anderem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Eugebau, deren Mehrheitsgesellschafter die Stadt Euskirchen ist, Mitglieder des Aufsichtsrates sowie Vertreter der NRW-Bank und der Kreissparkasse Euskirchen.
Das Haus in Euskirchen weist zahlreiche Besonderheiten auf
Von den beiden Geldinstituten „haben wir uns das Geld gepumpt, um dieses Bauwerk herzustellen. Es kommt der Tag, an dem wir es zurückgezahlt haben werden“, sagte Knuth, ehe er eine Reihe von Gästen aufforderte, mit einem Hammer je einen von sieben Nägeln in einen Balken zu treiben. Wenn das letzte Exemplar im Holz versenkt sei, symbolisiere dies den Abschluss der Rohbauarbeiten, erklärte der Geschäftsführer, bevor der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Bürgermeister Sacha Reichelt, als Erster zur Tat schritt.
Reichelt zählte die Besonderheiten des Hauses auf, das nach Plänen des Eugebau-Architekten Adam Fray auf einem lange Zeit als Parkplatz genutzten Grundstück errichtet wird. Das Erdgeschoss sei Kellerersatz, sagte Reichelt und sprach von gelebtem Hochwasserschutz, mit dem das Unternehmen als Vorbild vorangehen wolle: Wenn die Stadt noch einmal überflutet werden sollte wie im Juli 2021, „ist es uns lieber, dass es die Kellerräume erwischt als die Wohnflächen“.
Als weitere innovative Merkmale nannte Reichelt die Begrünung des Gebäudes, Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach und an der Fassade („Ich bin gespannt, wie Ihnen das gefallen wird“), eine Windturbine, Geo- und Solarthermie sowie die Nutzung der Wasserstofftechnik als Speichermedium. Die Technik werde vorgerüstet, der Einbau komme möglicherweise erst nach dem Bezug.
Nicht zuletzt werde „etwas fürs Auge geschaffen“, und zwar in Form von Kunst, fügte der Bürgermeister hinzu. Dafür kooperiere der Künstler Rolf Kluenter mit dem Unternehmen Kepka Art. Sie wollen für den Innenhof, der an der Veybachstraße einen geschützten Zugang bietet, gemeinsam eine Glasinstallation erschaffen.
Als besagte sieben Nägel im Holzbalken verschwunden waren, begab sich die Festgemeinde ins Freie, um dem Richtspruch zu lauschen, den Miguel Coro vortrug, Polier der Bauunternehmung Reuter (Grevenbroich), die den Rohbau errichtet hat. Rolf Kluenter reichte ihm im dritten Obergeschoss die gefüllten Schnapsgläser, die Coro leerte und dann nach alter Väter Sitte zerschmetterte.