Klimaschutz EuskirchenUmweltministerin Schulze überreicht Förderbescheid
Euskirchen-Euenheim – Die Beteiligten waren sich einig: Mit der Genehmigung von Baumaßnahmen, die dem Schutz vor Hochwasser dienen, muss es künftig schneller gehen, als es bei der Verlegung des Veybachs zwischen Wißkirchen und Euskirchen der Fall war. Von den ersten Überlegungen des Erftverbandes bis zu dem Tag, an dem die Bagger anrückten, waren knapp 30 Jahre vergangen.
Die Juli-Flut verlangt schnellere Umsetzung
Seit der Juli-Flut sei klar, dass man nicht noch einmal so lange warten dürfe, wenn ähnliche Projekte in Angriff genommen würden, sagte Landrat Markus Ramers (SPD) am Montag: „Wir sind darauf angewiesen, dass Bund und Land dafür sorgen, dass solche Verfahren kürzer werden.“ Adressatin des Appells war seine Parteifreundin Svenja Schulze.
Die Bundesumweltministerin war aus zwei Gründen nach Euenheim gekommen. Zum einen ließ sie sich von Erftverbandsvorstand Dr. Bernd Bucher die Arbeiten am Veybach erläutern. „Hier zeigt sich, dass Hochwasserschutz und Ökologie kein Widerspruch sein müssen“, sagte er. Zum anderen überreichte Schulze dem Landrat einen Förderbescheid über 146 000 Euro.
Ihr Ministerium unterstützt damit die Umsetzung des Klimaanpassungskonzepts, mit dem der Kreis Euskirchen die Risiken minimieren will, die die Erderwärmung mit sich bringt. Dafür wird er zum Beispiel einen Klimawandelanpassungsmanager einstellen.
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Zu seinen Zielen gehört auch eine Verbesserung des Hochwasserschutzes, wie sie der Erftverband am Veybach auf Euskirchener Gebiet bereits betreibt. Er investiert auf einem rund 4,5 Kilometer langen Abschnitt 4,5 Millionen Euro, von denen 80 Prozent das Land NRW übernimmt.
Ministerin Schulze sagte, sie wolle mit ihrem Besuch auch zeigen, dass die Bundesregierung wisse, wie schlimm der Kreis Euskirchen von der Hochwasserkatastrophe getroffen worden sei. Die Flut habe verdeutlicht, wie wichtig es sei, sich der Klimaveränderung anzupassen. Die damit verbundenen Aufgaben könnten die Kommunen nicht alleine stemmen, deshalb sei die Unterstützung durch Bund und Länder unabdingbar.
Bund hilft Kreis beim Klimaschutz
Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos) erklärte, er sei froh darüber, „dass nicht nur das Land, sondern auch der Bund immer wieder zeigt, dass er für uns da ist“. Die Politiker, die Euskirchen nach der Naturkatastrophe besucht haben, hätten erkannt, dass Genehmigungsverfahren und Hilfsmaßnahmen schneller abgewickelt werden müssten. Verzögerungen, die jetzt zutage träten, seien nicht auf die handelnden Personen, sondern auf das System zurückzuführen. Sollte der Bund Projekte starten, um Verbesserungen in Klima- und Hochwasserschutz herbeizuführen, stehe die Stadt „als Muster-Region zur Verfügung“.
Schulze erklärte mit Blick auf Umweltschutz und Digitalisierung: „Wir müssen insgesamt schneller werden.“ Es gebe dazu viele Ideen, „die sich hoffentlich im Koalitionsvertrag wiederfinden werden“.