EuskirchenNeue Anlaufstelle für Kriminalprävention und Opferschutz eröffnet
Euskirchen – Komplett eingerichtet sind die neuen Räumlichkeiten der Kriminalprävention und des Opferschutzes noch nicht. Einige Möbel seien noch auf dem Weg, gab Landrat Günter Rosenke zu. Dennoch könne natürlich schon jetzt im Gebäude mit der Hausnummer 70 an der Kölner Straße in Euskirchen fundierte Beratung stattfinden. Und der Bedarf sei nach wie vor groß, wie der Chef der Euskirchener Polizei sagte.
Zwei- bis dreimal täglich finden laut Rosenke Beratungsgespräche in den neuen Räumen der Euskirchener Polizei rund um die großen Themenfelder Einbruchschutz, Gewaltprävention und Cyberkriminalität statt. Wie Anton Dickopp, Leiter der Kriminalprävention, mitteilte, stehen aber auch regelmäßige Beratungen in Schulen und Senioreneinrichtungen auf dem Programm.
„In den vergangenen sechs Monaten haben wir mehr als 6000 Menschen erreicht und zu sensibilisieren versucht“, berichtete Dickopp, der von Yvonne Dederichs und Melanie Houf unterstützt wird.
Neues Aufgabenfeld
Neu ist laut Dickopp das Aufgabenfeld der Prävention für politisch motivierte Kriminalität. Das sei bisher Aufgabe des Staatsschutzes in Bonn gewesen. „Wir arbeiten weiter eng zusammen, aber die Prävention sollen wir nun gewährleisten“, so der Kriminalhauptkommissar.
An den Opferschutz schließe sich die Opferhilfe an, sagte Dickopp: „Die Betroffenen langfristig zu begleiten, können wir als Polizei nicht gewährleisten. Da greift dann unser Netzwerk. Davon profitieren nicht nur wir, sondern auch die Opfer.“
„Manche fallen regelrecht aus allen Wolken“
Um das große Thema Cyberkriminalität kümmert sich die Regierungsbeschäftigte Melanie Houf. „Die wenigsten Eltern wissen, was ihre Kinder wirklich alles auf dem Handy haben. Manche fallen regelrecht aus allen Wolken“, sagt die Expertin, die auch bei Lehrern einen gewissen Nachholbedarf festgestellt hat.
Deshalb wird es im kommenden Jahr Anfang Februar eine Fortbildung für Lehrer geben. Die Federführung hat das Schulamt übernommen. Ziel sei, Lehrer aufzuklären und eine größere Sensibilisierung für Gewalt im Internet und Sozialen Netzwerken zu erreichen.
Versuchen, zu sensibilisieren
Bei den Eltern der Kinder und Jugendlichen habe sie diesbezüglich schon gute Erfahrungen gemacht, erklärte Melanie Houf. Ihre Kollegin Yvonne Dederichs hat dem sexuellen Missbrauch und den illegalen Drogen den Kampf angesagt. Auf Elternabenden und in Schulen versuche sie zu sensibilisieren – beispielsweise, indem sie erklärt, wie Täter vorgehen und wie Drogen wirken.
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Aktuell sei die Beratung bei solch einem Thema deutlich häufiger gefragt als der klassische Einbruchsschutz. „Es wäre aber fatal, sich auf den relativ niedrigen Einbruchszahlen im Kreis Euskirchen auszuruhen“, sagte Dickopp. Die Beratungszahlen im technischen Bereich seien im Keller. Das sei ein Phänomen, das aber nicht nur den Kreis betreffe. „Die Menschen scheinen sich im Kreis Euskirchen nicht nur wohl, sondern auch sicher zu fühlen“, resümierte Landrat Rosenke.
So erreichen Sie die Kriminalprävention
Die Kriminalprävention der Euskirchener Polizei an der Kölner Straße 70 ist montags von 14 bis 18 Uhr besetzt. Mittwochs sind die Beamten von 9 bis 12 Uhr vor Ort. Termine können auch telefonisch unter 0 22 51/79 95 40 vereinbart werden.