Das, was besonders am Samstagmorgen in der Willi-Maurer-Halle in Euskirchen los war, beschreibt ein Wort wohl sehr treffend: Gewusel. 120 Turnerinnen mitsamt ihrem Anhang, der sich nicht nur auf der Tribüne knubbelte, sondern auch im eigens eingerichteten Zuschauerbereich auf dem Hallenboden, tummelten sich bei den Verbandsmeisterschaften P Einzel.

„Die Halle war sehr voll. Der untere Zuschauerbereich hat das Ganze dann etwas entzerrt“, berichtete Manuél Heister, Trainer der Turnerinnen des Euskirchener TSC, der die Verbandsmeisterschaften am Samstag ebenso ausrichtete wie die Grand-Prix-Serie am Sonntag. Sein Gesamtfazit des Wochenendes fällt absolut positiv aus. „Es war zwar viel Arbeit, aber es war schön. Und da es so gut geklappt hat, machen wir das gerne wieder“, so Heister. Eröffnet hatte die Wettkämpfe Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt mit einer, laut Heister, „schönen und netten Ansprache“.

Beim Turnen zählt Disziplin, und zwar auch in der Zuschauerrolle

Nicht nur die gute Resonanz anderer Vereine habe ihn gefreut, sondern auch die Tatsache, dass so viele freiwillig und spontan geholfen haben. „Es ist toll, wie wir als Team aufgetreten sind. Alles, was wir in der Cafeteria verkauft haben, haben die Eltern und die Turnerinnen mitgebracht. Andere kümmerten sich um die Wertungen oder die Musik. Niemand musste zu etwas verdonnert werden, alle haben das gerne freiwillig gemacht.“ Lob hatte er auch für die beiden anderen ETSC-Trainerinnen übrig.

Bei allem Tohuwabohu in der Halle fiel eines besonders auf: die Disziplin derjenigen, die nicht an der Reihe waren und konzentriert und leise zuschauten, was die aktiven Turnerinnen machten. Das hat dann auch etwas mit Respekt zu tun. Jede Turnerin erhält auch Applaus, egal wie gut der Vortrag war.

Drei ETSC-Turnerinnen qualifizierten sich für den Wettbewerb in Birkesdorf

Das sportliche Fazit fällt ebenfalls „zufriedenstellend bis gut“ aus. 172 Turnerinnen hatten sich angemeldet, 154 waren erschienen, darunter 22 aus Euskirchen. „Wir haben nicht mit überaus guten Ergebnissen gerechnet“, gibt Heister zu. Da es intern eine Umstellung vom Pflicht- zum Kürturnen gab – zumindest bei den höherklassig turnenden Mädchen –, traten am Samstag viele jüngere Euskirchenerinnen an. Dennoch gab es drei Turnerinnen, die sich für die Verbandsgruppenmeisterschaften am 18. Mai in Birkesdorf qualifizierten: In den Jahrgängen 2016/17 waren das Ellie Böhling und Jana Bussow, die am Samstag auf Platz acht und neun turnten. Emilia Velser, Jahrgang 2014/15, wurde in ihrer Altersklasse Siebte. „Ansonsten hatten wir viele Platzierungen in der Mitte“, sagte Heister. „Für P-Stufen war das ein hohes Niveau, da merkte man, dass der Turnverband Rhein-Sieg Bonn sehr stark ist“, sagte Heister.

Sonntags fand die Grand-Prix-Serie statt. 92 Turnerinnen nahmen daran teil, darunter 16 Euskirchenerinnen. Manuél Heister attestiert dem Wettbewerb ein sehr hohes Niveau im Kürbereich. Drei Turnerinnen hat er zum ersten Mal in den Kürbereich hochgezogen. „Obwohl sie auf den hinteren Plätzen gelandet sind, haben sie das sehr gut gemacht.“

Sonderlob vom Trainer für die jüngste Teilnehmerin Lilli Terting

Ein Sonderlob verteilte er an Lilli Terting, die mit Jahrgang 2016 jüngste Starterin des Wettbewerbs war und in der Altersklasse 2014-2016 Fünfte wurde. „Am Boden hatte sie die höchste Wertung, dafür hat es am Barren wegen eines Sturzes nicht geklappt. Am Balken war sie etwas wackelig, das ist aber dem Alter geschuldet. Insgesamt hat sie das richtig toll gemacht.“

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Rocco Bartsch

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Aufs Treppchen in ihren Altersklassen turnten Lisa Meyers (2., LK III, 2012/13), Luisa Will (1., LK III, 2008/09), Jenny Zimmer (3., LK III, 2008/09), Paula Sina (2., LK III, 2007 und älter), Marie Weiß (1., LK II, 2009/10), Neele Habeth (1., LK II, 2008 und älter) und Carolina Hartmann (3., LK II, 2008 und älter). „Wir waren sehr erfolgreich mit drei Siegen in sieben Altersklassen, zwei zweiten und zwei dritten Plätzen“, äußerte sich Manuél Heister. „Ich bin sehr stolz auf die Mädels.“