Derby in der BezirksligaSötenichs Trainer Hammes verzweifelt nach Elfmeterpfiff
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TuS Mechernich – SV Sötenich 1:1 (0:1). Christian Hammes konnte die Welt nicht mehr verstehen. Der Sötenicher Coach war gerade 60 Meter die Außenlinie entlang gestürmt und redete nun verzweifelt auf Schiedsrichterassistent Michael Schnitzler ein, der Sekunden zuvor nach einem kurzen Austausch mit seinem Chef an der Pfeife den dramatischen Höhepunkt des Eifelderbys in Gang gesetzt hatte.
Was war passiert? Es liefen bereits die letzten Augenblicke der insgesamt fünfminütigen Nachspielzeit, als die in Rückstand liegenden Platzherren einen letzten Versuch starteten, doch noch den Ausgleich zu erzielen. Ein langer Ball von Andy Wiedenau in den Strafraum erreichte TuS-Kapitän André Beaujean, der zum Abschluss kam, dabei aber einige Meter über den Kasten schoss und unmittelbar danach von Verteidiger Tim Jäckel getroffen wurde.
Mitten ins Fußballer-Herz
Die Niederlage der Mechernicher schien damit besiegelt, denn der Unparteiische Philipp Maurice Kleber machte trotz der jetzt laut werdenden Proteste zunächst keine Anstalten, auf Strafstoß zu entscheiden. Erst nach Rücksprache mit seinem Kollegen an der Linie korrigierte er seine Entscheidung und gab Elfmeter für die Heimelf, was Hammes weder akzeptieren konnte noch wollte. „Auch der Assistent hatte anfangs eindeutig auf Abstoß entschieden, bis er von einem Mechernicher bedrängt wurde“, ereiferte sich der Verantwortliche.
Die Angelegenheit endete für die Gäste und ihren Übungsleiter doppelt bitter: Während der Platzverweis gegen den Trainer, der sich danach nicht beruhigte und Gelb-Rot sah, alleine noch zu verschmerzen gewesen wäre, traf der von Jens Honnef unbeeindruckt verwandelte Versuch vom Punkt den SVS mitten ins (Fußballer-)Herz. Danach wurde die Partie gar nicht mehr angepfiffen.
Sötenich personell am Krückstock
„Es ist einfach nur bitter. Wir gehen personell am Krückstock und die Jungs hauen wirklich alles raus, was sie können. Dann macht uns ein einziger Pfiff die ganze Arbeit kaputt“, bedauerte Hammes, der sich aber auch selbstkritisch zeigte: „Ich bin bei der Geschichte zu emotional und muss deshalb zurecht vom Platz.“ Das gleiche Schicksal hatte zuvor bereits Mechernichs Daniel Jansen wegen Reklamierens und Sötenichs Matko Samardzic wegen Ballwegschlagens ereilt, sodass beide Kontrahenten die Schlussphase zu zehnt bestreiten mussten.
Im ersten Abschnitt hinterließen die Grün-Weißen den deutlich besseren Eindruck, hatten durch Martin Schmitz zwei hundertprozentige Chancen, ehe sie beinahe mit dem Seitenwechsel durch Lars Knebel verdient in Führung gingen. Im zweiten Durchgang wurden die Mechernicher stärker und hätten durch Beaujean und vor allem Tobias Hoß, der aus wenigen Metern freistehend den Ball nicht voll erwischte, zum Ausgleich kommen können. Allerdings besaßen in dieser Phase auch die Gäste bei Kontern über Martin Schmitz, Jens Knebel und Kevin Häusler drei Möglichkeiten zur Vorentscheidung.
Kreisvereine mit Niederlagen
Kein Erfolg trotz Überzahl
SV Welldorf-Güsten – TuS Zülpich 2:0 (1:0). „In der zweiten Hälfte war es ein Spiel auf ein Tor. Wir sind über außen sehr oft durchgekommen, waren leider aber nicht wirklich zwingend“, lautete das Fazit von Mittelfeldspieler Benny Wiedenau. Die Römerstädter agierten nach einer Gelb-Roten Karte ab der 44. Minute in Überzahl, mussten nach dem Rückstand durch eine direkt verwandelte Ecke kurz nach dem Wiederanpfiff bei einem Konter auch noch ein zweites Gegentor schlucken. „Heute hätten wir noch fünf Stunden spielen können, uns wäre kein Treffer gelungen“, so Wiedenau. (bra)
Bönsch nicht zu stoppen
SV Bessenich – VfL Sindorf 1:4 (0:1). Wie schon so oft in dieser Saison leitete Torjäger Patrick Bonsch den Dreier seiner Elf ein. Nur wenn es dem jeweiligen Kontrahenten gelingt, den Angreifer aus der Partie zu nehmen, ist die Aussicht auf ein erfolgreiches Abschneiden gegeben. Den Bessenichern gelang dieses Vorhaben nicht, in der 7. und 47. Minute entwischte Bonsch seinen Gegenspielern und brachte Sindorf 2:0 nach vorne. Das Anschlusstor von Silas Kleiber sorgte zwar für Spannung, doch die Gäste hatten den längeren Atem. (bra)
Posts Tor war sehenswert
SV Nierfeld – SC Elsdorf 1:4 (0:2). „Neben Kurdistan war Elsdorf die beste Mannschaft, gegen die wir bislang angetreten sind“, lobte SV-Trainer Dominik Peiffer den Auftritt des Aufsteigers. Insbesondere vor dem Wechsel gelang es der Heimelf nicht, die fußballerisch versierten Gäste in Bedrängnis zu bringen. „Wir haben zunächst überhaupt keinen Zugriff gehabt. Unmittelbar vor und nach der Halbzeit legen wir uns die Bälle fast selber rein. Erst nach dem 0:3 sind wir besser ins Laufen gekommen“, so Peiffer. Erwähnenswert war der fulminante Schuss von Florian Post, der aus 25 Metern im Winkel einschlug. (bra)
„Beide Vereine stehen zurecht unten“
„Unter dem Strich ist unser Punkt glücklich, aber die Mannschaft hat sich nach der Pause gesteigert und bis zum Schluss gekämpft. Man hat auch gesehen, dass beide Vereine zurecht da unten stehen“, kommentierte Mechernichs Sportlicher Leiter und Interimscoach Guido Mertens, der nach dem Abpfiff seine Nachfolger bekannt gab.
„Rainer Vus und ich machen noch die letzten Spiele bis zur Winterpause. Danach übernimmt Feytals aktueller Trainer Nico Hohn die Aufgabe, sein Assistent wird Marcus Georgi. Die beiden verkörpern mit ihrer Art genau das, was wir jetzt brauchen.“