Die Nominierten zur Sportlerwahl 2023 im Kreis Euskirchen stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: Läufer Markus Mey.
Sportlerwahl 2023Markus Mey will sich nicht auf seinen Erfolgen ausruhen
Das M in seinem Namen ist Programm: Es steht für Motivation, für Marathon, für Meistertitel. Markus Mey, amtierender Sportler des Jahres, blickt auf sein bisher erfolgreichstes Jahr zurück, was er „so eigentlich gar nicht geplant“ hatte. 5500 Laufkilometer, 100 Stunden Aquajogging und 2000 Fahrradkilometer hat Mey für 2023 handschriftlich in seinem Notizbuch protokolliert.
„Eigentlich ist ein Schnitt von 105 Laufkilometern pro Woche für einen Marathonläufer eher wenig“, erklärt der 52-Jährige schmunzelnd. Doch wenn man, wie er im vergangenen Jahr, bei 44 Rennen startet, spielt Regeneration eine große Rolle. Aus diesem Grund kombinierte er Lauf- mit Alternativtraining wie Radfahren, Aquajogging, Krafttraining und Stabilitätsübungen.
Neunfacher deutscher Meister und drei sportliche Highlights
13 Meistertitel bei 44 Starts krönen ein herausragendes Jahr. Insgesamt neun Deutsche-Meister-Titel in der Altersklasse M50 sahnte der für das Kölner Team Milers Colonia startende Morsbacher dabei ab. Unglaublich, überragend, erstklassig: Um Mey zu beschreiben, ist kein Superlativ zu hoch gegriffen. Drei sportliche Highlights, die ihm unvergessen bleiben werden, hebt der ehemalige Radrennfahrer dabei aus der Vielzahl der Rennen hervor.
Das Jahr begann für den Eifeler direkt mit dem Saisonhöhepunkt, der Marathon-Europameisterschaft auf Madeira. Während andere Läufer sich noch im Formaufbau oder einer Trainingspause befanden, trainierte Mey antizyklisch und absolvierte zwischen November und Januar umfangreiche Läufe. Mit Erfolg: Auf den Punkt topfit, errang er mit hauchdünnem Vorsprung den Europameistertitel in seiner Altersklasse. „Im Januar zu starten und dann auch noch zu gewinnen, das schafft man nur einmal im Leben“, ist er sich sicher.
Markus Mey verbessert seine Bestzeit über die Marathon-Distanz
Auf dem Weg zum nächsten Saisonhighlight, dem Hamburg-Marathon im April, ließ Mey dank seiner bestechenden Frühform ganz nebenbei seine persönliche Bestzeit auf der Zehn-Kilometer-Straßendistanz purzeln. 32:49 Minuten benötigte er für die Strecke. In der DLV-Bestenliste wird der Allrounder in 2023 damit auf Rang eins geführt. Auch in Hamburg lief er als Erster seiner Altersklasse ins Ziel. Dabei verbesserte der Laufcoach seine persönliche Marathon-Bestzeit: 42,195 Kilometer in 2:34:20 Stunden – das entspricht einem Schnitt von 3:39 Minuten pro Kilometer.
Ende Juni machte der ehemalige Bankberater dann etwas, was er noch nie gemacht hatte: Er ging bei der Deutschen Ultra-Trail-Meisterschaft im Erzgebirge an den Start. 78 Kilometer, 2200 Höhenmeter. „Ich wollte mal etwas Neues versuchen und mich nicht immer nur auf meinen Erfolgen ausruhen.“ Seine bisher längste Strecke und rückblickend das für ihn „härteste Rennen und die mental größte Herausforderung.“
6:53 Stunden benötigte er auf dem Weg zum Altersklassentitel auf dieser Distanz. Voller Respekt stand er im Morgengrauen an der Startlinie. Ein „Riesenglück“ sei es gewesen, dass er am Vorabend einen Läufer, zu dem er bisher nur telefonisch Kontakt hatte, getroffen habe. Man beschloss, das Rennen gemeinsam zu laufen. „Sieben Stunden sind wir Seite an Seite gelaufen und haben uns über Gott und die Welt unterhalten. Das schweißt zusammen. Seitdem sind wir die dicksten Freunde“, erinnert sich Mey.
2024 steht er vor einem Luxusproblem: der Verteidigung der vielen in 2023 errungenen Titel.