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Handball-KreispokalDer Kaller SC zieht zum ersten Mal ins Finale ein

Lesezeit 3 Minuten
Kalls Dennis Krause liegt beim Wurf quer in der Luft.

Quer in der Luft liegt hier Dennis Krause, der einen weiteren Kaller Treffer erzielt.

Der HSG Siebengebirge-Thomasberg steckt noch im Abstiegskampf und schickt eine A-Jugend-Mannschaft nach Kall. Nils Kühl verletzt sich.

Kaller SC – HSG Siebengebirge-Thomasberg 28:23 (15:10). Der Kaller SC steht im Pokalfinale. Erstmals in seiner Vereinsgeschichte erreicht der Kreisoberligist ein Endspiel im hiesigen Pokalwettbewerb. Gegen die favorisierte HSG Siebengebirge-Thomasberg setzte sich der KSC hochverdient durch und trifft nun im Finale auf den Verbandsligisten und Titelverteidiger HSG Geislar-Oberkassel (Datum und Spielort stehen noch nicht fest).

Die Vorzeichen der Partie: Kall hat mehr Optionen als der Gegner

Eigentlich liegen zwischen Kall und den Gästen drei Spielklassen. Kall beendete die Kreisoberligasaison auf dem neunten Platz. Siebengebirge-Thomasberg steht in der Regionalliga auf Rang zehn. Zwei Spieltage vor Schluss bedeutet dies Abstiegskampf. Daher trat die HSG in der Kaller Sporthalle mit einer achtköpfigen A-Jugendmannschaft an, die zwar auch in der Regionalliga spielt, aber den Kallern allein schon körperlich und zahlenmäßig unterlegen war. Denn die Gastgeber hatten drei Auswechselmöglichkeiten mehr – und sogar noch mehr.

Kalls Spieler jubeln und reißen die Arme hoch.

La-Ola mit den Fans: Die Kaller Handballer stehen im Pokalendspiel

Kalls Trainer gibt der Mannschaft Anweisungen.

Hatte wenig Grund für Kritik: Kalls Trainer Wolfgang Kirfel.

Das Wichtigste zuerst: Kall hatte das Spiel nach zehn Minuten im Griff

Nach Siegen über Bad Münstereifel und Godesberg war es der dritte Heimauftritt der Kaller in diesem Kreispokalwettbewerb. Vor knapp 100 Zuschauern, die trotz Sonne und 20 Grad Außentemperatur ihren KSC unterstützten, zeigte das Heimteam eine reife Mannschaftsleistung mit viel Engagement und voller Selbstvertrauen. Die Abwehr stand gut und vorne war man von Beginn an zielstrebig und treffsicher. Der Gegner agierte defensiv variabel, schaffte es aber nur phasenweise, die Kaller außer Tritt zu bringen. Die Hausherren fanden immer wieder Antworten und hatten nach gut zehn Minuten die Partie unter Kontrolle.

So lief das Spiel: Zwischenzeitlich betrug der Vorsprung zehn Tore

Nach einer zehnminütigen Abtastphase mit leichten Vorteilen für den KSC brachte er das Spiel solide nach Hause. Zu keiner Zeit hatte man das Gefühl, dass die Partie kippt. Dabei wuchs der Vorsprung zwischenzeitlich auf bis zu zehn Tore (24:14) an. Defensiv spielte Kall die körperlichen Vorteile aus und packte beherzt zu. Auch das verletzungsbedingte Ausscheiden von Nils Kühl, der nach knapp 40 Minuten nach eigener Auskunft „bei einem Wackler ein Krachen am rechten Knie verspürte“, schockte die Kaller nicht. Diagnose offen. Als Mannschaft löste man diesen Ausfall, Stefan Schülter wechselte von der Tribüne auf die Bank und in der Schlussphase sogar noch auf das Parkett. Der KSC kontrollierte den Gegner und zeigte eine Teamleistung, die zum hochverdienten Weiterkommen führte.

Das sagt der Trainer: Wolfgang Kirfel ist „ein bisschen geplättet“

Kalls Trainer Wolfgang Kirfel: „Ich bin ein bisschen geplättet, da ich einen Finaleinzug so nicht auf dem Schirm hatte. Das war mein 95. oder 96. Saisonspiel bei mehreren Kaller Mannschaften an der Seite und ich hatte fest damit gerechnet, dass es das letzte sein wird. Bis auf die Chancenverwertung war das heute richtig gut. Wir haben hinten stabil gestanden und hatten eine grandiose Abwehr. Dahinter hat Dominik Schnichels stark gehalten. Wir haben den Gegner überhaupt nicht in die Schnelligkeit kommen lassen und dann wurden sie immer unsicherer, was uns natürlich in die Karten spielte. Eine überzeugende Mannschaftsleistung und es herrscht jetzt schon Vorfreude auf das Endspiel. Ich glaube, dass keiner von uns je in einem Finale stand. Das wird uns jetzt keiner mehr nehmen.“

Kaller SC: Linzmayer, Schnichels, Offerzier – Drehsen (4/1), Krause (3), Sa. Schülter (4), Schmitz (7), Hübsch (1), St. Schülter, Kühl (5), Wilms (4), Ambus.