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Kreisliga ARoitzheim besteht Charaktertest – Schönau schießt sich warm – Sötenich verliert

Lesezeit 8 Minuten
Das Bild zeigt fünf Roitzheimer Fußballer nach einem Tor.

Doppeltorschütze für den SC Roitzheim: Michal Jedrowski (2.v.r.).

Der SSV Lommersum hat die Verfolgung von Tabellenführer JSG Erft Euskirchen aufgenommen. Die JSG kam erneut nicht über ein 1:1 hinaus.

SC Roitzheim – TB-SV Füssenich-Geich 5:0 (3:0). Es sind diese Spiele, über die von Außenstehenden gerne gesagt wird: „Wenn ihr gegen die nicht gewinnt, gegen wen wollt ihr dann überhaupt Punkte holen?“ Der Tabellenvorletzte empfing das Schlusslicht und beide standen mächtig unter Druck.

Mehr Abstiegskampf ging an diesem sonnigen Novembernachmittag auf dem Kunstrasenplatz in Stotzheim nicht. Nach Betrachtung der 90 Minuten bleibt festzuhalten, dass nur eine Mannschaft den Eindruck vermittelte, den Ernst der Lage verstanden zu haben.

Angriffslustiger Auftakt von Roitzheim und Füssenich-Geich

Erfreulicherweise waren beide Kontrahenten von Beginn an darum bemüht, offensiv zu agieren und nicht – wie es häufig in wichtigen Partien der Fall ist – zunächst auf Sicherheit zu gehen. Lediglich vier Minuten dauerte es bis zur ersten Großchance für den SCR, als Youssef Khabbaz die Oberkante der Latte traf. 180 Sekunden später lag der Ball bereits im Kasten von Füssenichs Schlussmann Yannick Wilkens.

Ein misslungener Rettungsversuch wurde zur perfekten Vorlage für Michal Jedrowski, der aus kurzer Distanz wenig Mühe hatte, das Spielgerät links unten zu versenken. Füssenich, das umgehend zu antworten versuchte, kam zu einigen Halbchancen, vernachlässigte jedoch die Rückwärtsbewegung und erhielt schnell die Quittung. Nach einer Doppelchance für Edon Krasniqi und den Torschützen, die Wilkens vereiteln konnte, nickte Sandro Braun die folgende Ecke unbedrängt per Kopf zum 2:0 ein.

Füssenich-Geich: Bemüht, aber harmlos

In der Folge wurde deutlich, warum der Tabellenletzte im bisherigen Saisonverlauf erst neunmal getroffen hat. Die im Ansatz durchaus vielversprechenden Angriffe führten allesamt nicht zum Erfolg, weil die finale Aktion entweder zu überhastet oder zu unplatziert geriet.

Gut festzumachen waren die unermüdlichen, aber auch extrem unglücklichen Bemühungen im Abschluss an Stürmer Fabian Kollat, der trotz vieler Versuche keinen Weg vorbei an Roitzheims Keeper Marcel Krings fand. In den direkten Duellen hatten die robusteren Verteidiger der Heimelf mit zunehmender Spieldauer immer häufiger die Nase vorn.

Das Bild zeigt Rene Wannenmacher, der im Mittelfeld den Ball vor sich hertreibt.

Füssenichs Kapitän Rene Wannenmacher erlebte einen Nachmittag zum Vergessen.

Das Bild zeigt den Coach des SC Roitzheim an der Seitenlinie. Er trägt eine schwarze Kappe und eine schwarze Winterjacke.

War weitgehend zufrieden: Roitzheims Trainer Thomas Moga.

Da die Füssenicher die Löcher in der eigenen Abwehr bis zum Ende nicht schließen konnten, waren weitere Gegentore die logische Konsequenz. Kurz vor der Pause bewies Khabbaz seine Spielintelligenz und bediente Jedrowski, der ohne Probleme auf 3:0 erhöhte. Die identische Kombination hätte wenige Augenblicke später zum vierten Treffer führen müssen, doch diesmal zielte der zweifache Torschütze zu hoch. Dieser Fehlschuss zögerte die endgültige Entscheidung aber nur ein paar Minuten heraus. Die Begegnung war noch keine Stunde alt, da erzielte Nico Schunk das 4:0.

Die Szene des Spiels im Abstiegskampfduell

Den schönsten Spielzug der Partie hoben sich die Gastgeber für den Schluss auf. Über Dominik Hochgürtel und Krasniqi, die den Raum in die Tiefe optimal ausnutzten, kam der Ball zu Khabbaz. Der umspielte den bedauernswerten, weil oft im Stich gelassenen Wilkens und schob den Ball aus spitzem Winkel gekonnt ins Netz.

Die Roitzheimer stellten in diesem Moment unter Beweis, dass Abstiegskampf nicht immer aus Kämpfen und Grätschen bestehen muss. Dass der Ball in der Endphase so locker und leicht durch die eigenen Reihen lief, hatte man sich zuvor allerdings hart erarbeitet.

Füssenicher erlebten einen Tag zum Vergessen

Die Füssenicher erlebten einen Tag, an dem so gar nichts gelingen wollte. Der verständliche Frust der Spieler äußerte sich in der Schlussphase ganz deutlich: Ben Cramer riss seinen Kontrahenten in dessen Strafraum einfach um, nachdem dieser wieder einmal einen Vorstoß durch Ablaufen unterbunden hatte.

Andre Voigt trat bei seiner Auswechslung wutentbrannt gegen die Bande. Da half auch die beste Rettungsaktion, die Krishanta Vijayasutharam und sein Torwart Mitte des zweiten Durchgangs in Co-Produktion für sich beanspruchen konnten, nicht viel: Unter dem Strich waren die Roitzheimer in allen Belangen das bessere Team.

„Alles, was uns in der zweiten Hälfte gegen Lommersum so stark gemacht hat, haben die Jungs heute vermissen lassen. Wenn man den unbedingten Willen gegen den Tabellenvorletzten nicht zeigt, muss sich jeder Einzelne hinterfragen“, zeigte sich Füssenichs Trainer Andreas Davepon maßlos enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft.

Sein Kollege Thomas Moga, der genau wie sein Co-Trainer Karsten Schreiner in der Vorwoche aus Personalnot noch selbst ins Geschehen eingreifen musste, konnte diesmal relativ entspannt von draußen zuschauen, auch wenn er nicht mit allen Dingen zufrieden war: „Mit dem Ball haben wir viele gute Sachen gemacht, gegen den Ball haben wir noch zu viel zugelassen.“


Dom-Esch kriecht nach Remis gegen Erft 01 auf allen Vieren vom Platz

TuS Dom-Esch – JSG Erft 01 Euskirchen 1:1 (1:1). Der TuS Dom-Esch ringt Spitzenreiter JSG Erft 01 Euskirchen ein Remis ab. Dabei hatte die Heimmannschaft quasi das letzte Aufgebot am Start: Trainer Dieter Höller hatte kurzfristig mit Urlaubern und Spielern aus der zweiten Mannschaft auffüllen müssen. Erft begann druckvoll und ging durch Luke Bungart (21.) in Führung. Die JSG dominierte das Spielgeschehen und verzeichnete weitere Chancen, darunter mehrere Abseitstore. Doch kurz vor der Pause kam Dom-Esch zurück: Nach einem Foul an Fabian Flatten verwandelte Kevin Viltz den Elfmeter sicher zum 1:1 (45.).

Nach der Pause verteidigte Dom-Esch gut, war aber aufgrund fehlender Wechseloptionen sichtlich erschöpft. „Die zweite Halbzeit war für uns dann eine Abwehrschlacht. Jeder ist auf allen Vieren vom Platz gekrochen“, bilanzierte Höller. Erfts Trainer Christopher Kockerols zeigte sich enttäuscht: „Wir machen aus echt vielen Torchancen viel zu wenig Tore. Da müssen wir mal in uns gehen und schauen, wie wir das Problem lösen.“

SG Flamersheim/Kirchheim - SV Schöneseiffen 2:0 (1:0). In der Partie zwischen der SG Flamersheim/Kirchheim und dem SV Schöneseiffen setzten sich die Gastgeber mit 2:0 durch. In der 33. Minute brachte Paul Doppelfeld Flamersheim per Foulelfmeter in Führung, nachdem der Linienrichter den Schiedsrichter korrigiert hatte. Diese Entscheidung sorgte für großen Unmut bei den Gästen.

„Dem geschenkten Elfmeter laufen wir dann eine Stunde hinterher“, ärgerte sich Schöneseiffens Trainer Heiko Zimmer, der den Strafstoß für unberechtigt hielt. Flamersheim kontrollierte das Spielgeschehen und konnte sich im Tor auf Niels Brück verlassen, der mehrfach stark parierte. In der 84. Minute sorgte erneut Paul Doppelfeld mit dem 2:0 für die Entscheidung. Kurz darauf erhielt Schöneseiffens Max Jöbges nach einer Frustaktion die Rote Karte.

„Es war ein sehr chaotisches, kampfbetontes Spiel. Über 90 Minuten haben wir wenig klare Chancen zugelassen“, resümierte Flamersheims Trainer Marco Markwald. Für Schöneseiffen bleibt die bittere Erkenntnis, dass es erneut nicht gereicht hat.

Es war eine kämpferische Glanzleistung. Nach vorne hin waren wir eigentlich immer gefährlich.
Sebastian Kaiser, Trainer des SV Frauenberg

SV Frauenberg – TuS Mechernich 1:0 (0:0). Im Kellerduell erkämpfte sich der SV Frauenberg einen wichtigen Heimsieg gegen die TuS Mechernich. Beide Teams lieferten sich auf schwer bespielbarem Rasen ein Duell, das vor allem von langen Bällen und Kampfgeist geprägt war. „Es war eine kämpferische Glanzleistung. Nach vorne hin waren wir eigentlich immer gefährlich“, zeigte sich Frauenbergs Trainer Sebastian Kaiser zufrieden.

Das Spiel war bis zur 81. Minute ausgeglichen, doch dann kam die entscheidende Situation: Nach einem Durcheinander im Strafraum prallte der Ball vom Schienbein von Jan Tornow ins Netz – ein Glückstor, das Frauenberg verdient feiern konnte. „Jan war heute überall, hat sich den Matchwinner-Titel verdient“, lobte Kaiser.

Das Bild zeigt den Lommersumer Spieler beim Torschuss. Sötenichs Torwart versucht, den Ball zu parieren. Dies misslingt aber.

Der SV Sötenich unterlag dem SSV Lommersum in der Kreisliga A mit 0:3. Hier trifft Lommersums Marcel Ebel.

Mechernichs Trainer Nico Hohn musste zugeben, dass Frauenberg in der zweiten Halbzeit einen Tick präsenter war. Vor allem nach einer Gelb-Roten Karte für Leo Evertz (73.). „In der Unterzahl haben wir gut dagegengehalten, aber es hat am Ende nicht gereicht“, resümierte Hohn.

SG Hellenthal – TSV Schönau 1:4 (0:3). Effizient zeigte sich der TSV Schönau im Duell gegen Hellenthal und fuhr mit 1:4 einen verdienten Sieg ein. Bereits in der ersten Halbzeit nutzte Schönau jede sich bietende Gelegenheit: Christian Latz machte in der 12. Minute den Anfang, gefolgt von einem Doppelpack von Tim Breuer (37., 45.). „Schönau hat uns heute einfach den Schneid abgekauft“, gab Hellenthals Trainer Thomas Valtinke zu.

Trotz engagiertem Einsatz blieb sein Team erfolglos und musste mit Rückstand in die Pause. Auch in der zweiten Hälfte behielt Schönau die Oberhand: Pawel Hoppe erzielte das 4:0 in der 60. Minute, bevor Miguel Klinkhammer sechs Minuten später für die SG verkürzte.

„Hellenthal war spielerisch stark, aber wir haben unsere Torchancen einfach besser genutzt“, so Schönau-Trainer Gerrit Ueckert. Der Sieg hat jedoch einen bitteren Beigeschmack: Neben einer unglücklichen Roten Karte für Yannick Merget in letzter Minute fällt Lukas Wollenweber für den Rest der Hinrunde verletzt aus – ein teuer bezahlter, aber verdienter Dreier.

DHO gewinnt Derby, Lommersum nimmt Verfolgung auf

SSV Weilerswist – Sportfreunde DHO 1:2 (0:1). Im Lokalderby gegen den SSV Weilerswist setzten sich die Sportfreunde DHO knapp mit 1:2 durch. Weilerswist ging mit dem klaren Ziel der Wiedergutmachung ins Spiel und setzte auf eine tiefe Verteidigung.

Doch in der 27. Minute durchbrach Kadiata Mbaya Mudiangombe die Abwehr und brachte DHO in Führung. Kurz nach der Halbzeit legte er nach einem Missverständnis in der Weilerswister Defensive zum 0:2 nach.

Weilerswist ließ sich davon jedoch nicht beirren: In der 54. Minute verkürzte Sven Stanienda zum 1:2, und die Gastgeber setzten zur Schlussoffensive an. „Doch da fehlt dann einfach die Kaltschnäuzigkeit, um mal eine Chance reinzumachen“, so SSV-Trainer Frederik Ziburske.

Andreas Erdmann, Trainer der Sportfreunde, zollte dem SSV Respekt: „Man muss dem Gegner zugutehalten, der hat wirklich gekämpft. Aber eben mit dem besseren Ende für uns, sodass das 2:1 zufriedenstellend für uns ist.“

SSV Lommersum – SV Sötenich 3:0 (2:0). Der SSV Lommersum feiert einen verdienten 3:0-Heimsieg gegen den SV Sötenich und klettert damit auf Tabellenplatz zwei. Das Spiel hatte kaum begonnen, als Gani Rama bereits in der ersten Minute zur Führung traf. Kurz vor der Pause erhöhte ein Eigentor von Simon Weishaupt auf 2:0 und brachte Lommersum zur Halbzeit in eine komfortable Position.

Sötenichs Sportlicher Leiter Uwe Metternich musste einräumen: „Die haben defensiv wirklich sehr gut gestanden, dadurch kamen wir nie so richtig mit unseren schnellen Leuten durch.“ In der zweiten Hälfte versuchte der SV Sötenich mit frischen Kräften, den Anschluss zu finden, doch die Offensive blieb erfolglos. Stattdessen machte Marcel Ebel in der 76. Minute den Deckel drauf und erzielte das 3:0.

„Ein verdienter Heimsieg mit einer sehr guten Defensive“, so der zufriedene Lommersumer Coach Chris Hilger. Metternich musste am Ende eingestehen: „Wir konnten nicht an die Leistung der letzten Wochen herankommen.“