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FVM-PokalEin schaurig schönes Ergebnis des TuS Zülpich gegen den Widersacher aus Deutz

Lesezeit 4 Minuten
Ein Fußballer köpft einen Ball weg. Drei Mitspieler beobachten ihn dabei.

An ihm zerschellte alles: Zülpichs Lucas Carell wählte erst gar nicht zwischen „Süßes oder Saures“. Es gab von ihm direkt Saures.

In der ersten Runde des FVM-Pokals setzte sich der TuS Zülpich als einziger Vertreter aus dem Fußballkreis Euskirchen durch.

TuS Zülpich – SV Deutz 05 5:1 (3:1). Nein, ein Thriller war das Duell des TuS Zülpich gegen den SV Deutz 05 einen Abend vor Halloween nun wirklich nicht. Zu ausgeschlafen agierte die Mannschaft von Trainer David Sasse gegen den Widersacher aus Köln, der in der anderen Landesliga-Staffel spielt. Dennoch gab es den einen oder anderen Gänsehautmoment. Und der Deutzer Torwart Andreas Wender erlebte einen Horrorabend.

Auferstehung von den Toten: Robin Metternich stand wieder im Tor

Im Tor des TuS Zülpich stand wieder Robin Metternich. Das Comeback zwischen den Pfosten hatte Trainer David Sasse angekündigt. Metternich, der vor zwei Partien seinen Stammplatz an Julian Becker verloren hatte, sollte im Pokal Spielpraxis erhalten und Selbstvertrauen tanken. Der Schlussmann machte seine Sache gut, war immer auf dem Posten, wenn er gebraucht wurde, parierte in der 40. Minute beim Stand von 2:1 für Zülpich großartig. Beim Gegentreffer war er absolut schuldlos.

Glücklicherweise war es nicht 5 vor 12

Eigentlich sollte die Pokalpartie um 19 Uhr angepfiffen werden. Aber die Deutzer erlebten eine Horroranfahrt, standen im Stau und trafen verspätet in Zülpich ein. So ging es 30 Minuten später los. Die Verzögerung wirkte sich auf die Einsatzzeit von Alexander Ems aus. Der sollte eigentlich etwa 70 Minuten spielen, es wurde nur eine Halbzeit. Der Grund war nicht der drohende Sonnenaufgang und die Furcht, zu Staub zu zerfallen, sondern der Schichtdienst bei der Polizei.

Ein Fußballer dribbelt mit dem Ball am Fuß, zwei Gegenspieler verfolgen ihn.

Spielte erschreckend gut: Zülpichs Marlon Große (l.).

Der Pflock ins Deutzer Herz: Ein 40-Meter-Schuss von Marlon Große

Kurz vor dem Seitenwechsel dribbelte Zülpichs Marlon Große durchs Mittelfeld, sah, dass Gästekeeper Andreas Wender mitspielte und auf einen möglichen Pass in die Tiefe in Höhe des Elfmeterpunkts spekulierte. Große spekulierte auch, zog aus 40 Metern ab und traf zum 3:1. Traumtor, aber auch kein Torwartfehler. Auch wenn sich das Tor wie ein Pflock ins Vampirherz der Deutzer bohrte. Natürlich sah Wender unglücklich aus. Steht er am Fünfer, kassiert er den Ball nicht. Kommt dann aber der Steckpass, erreicht er diesen womöglich nicht. Das wäre dann ein Torwartfehler. So war es einfach ein Nightmare on Blayer Street, da Wender zuvor bereits unglücklich agierte. Er blieb zur Pause in der Kabine.

Geist des Tages: Thomas Leßenich war der Aktivposten bei Zülpich

Thomas Leßenich erlebt beim TuS aktuell seinen zweiten Frühling. Der Mittelfeldspieler traf per Doppelschlag zur Zülpicher Führung (5., 8.). Auch sonst war der Mittelfeldspieler ein Aktivposten, immer anspielbar und traumwandlerisch sicher in den Passkombinationen.

Van Helsing mit Schnurres: Lucas Carell ist der Geisterjäger

Lucas Carell spielte vor einem Jahr noch bei den Sportfreunden Wüschheim-Büllesheim in der Kreisliga B. Nun ist er der Geisterjäger der Zülpich Abwehr. Der 28-Jährige gewann jedes Kopfballduell, stand sonst auch gefühlt immer goldrichtig. An ihm zerschellten die Deutzer Angriffe wie lästige Plagegeister. Mit seinem Oberlippenbart hat Carell derzeit auch das richtige Äußere, um auf Geisterjagd zu gehen. Und mit 1,96 Meter und 92 Kilo würde ich mir als Poltergeist überlegen, ob ich nicht freiwillig statt in den Zweikampf zu gehen herzhaft in den Knoblauch beiße. Wohl bekomm's.

Ein Fußballer beschwert sich darüber, dass er am Trikot gezogen wurde. Da man die Hand, die am Trikot zieht, nicht sieht, scheint sich das Trikot wie von selbst zu bewegen.

Wie von Geisterhand gezogen: das Trikot von Marco Weinhold.

Das eiskalte Füßchen: Nico Berekoven traf aus spitzem Winkel mit links

Neben Leßenich und Große taten sich Marco Weinhold und Nico Berekoven als Torschützen hervor. Weinhold traf per Kopf zum 4:1 – und führte danach eine Art Totentanz als Jubel auf. Berekoven erzielte den Endstand mit seinem linken Fuß aus spitzem Winkel ins kurze Eck – eiskalt eben.

Das sagt der Obergeist: David Sasse ist zufrieden mit seinen Jungs

„Wir haben einfach mal die ersten zwei Chancen genutzt. Das haben wir bisher sehr selten oder gar nicht geschafft. Das war natürlich super. Die Jungs machen das überdurchschnittlich gut. Ich habe die Jungs von einer recht risikoreichen Spielweise überzeugen können. Wir haben unheimlich Bock auf Fußball spielen und Toreschießen“, sagte der TuS-Trainer.


Erftstadt-Lechenich und Nierfeld verlieren gegen höherklassige Teams

Für den SC Germania Erftstadt-Lechenich gab es die zu erwartende Niederlage. In der ersten Runde des Mittelrheinpokals unterlag der Landesligist dem Mittelrheinligist TuS BW Königsdorf mit 0:6 (0:4). Die Treffer für die Blau-Weißen erzielten Salvatore Giambra (3), Aaron Thomas und Mohamed Dahas (2).

Auch für den SV Nierfeld ist das Abenteuer FVM-Pokal früh beendet. Der Bezirksligist verlor in Neunkirchen-Seelscheid mit 0:4 (0:1). Für den Landesligisten waren erfolgreich: Marc Schneider (2), Micha Schmitz und Berkay Cubuku.