Die SG Dahlem-Schmidtheim präsentiert vor dem Sieg gegen BW Kerpen Christian Hammes als Nachfolger von Trainer Marcel Timm.
Fußball-BezirksligaDie SG Dahlem-Schmidtheim ergreift den letzten Strohhalm

Die Erlösung: Joker Luca Caputo hat zum 3:1 getroffen.
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SG Dahlem-Schmidtheim – BW Kerpen 3:1 (0:0). Nach fast genau vier Monaten – am 8. Dezember rang man Rhenania Bessenich zu Hause mit 4:3 nieder – konnten die Gastgeber mal wieder einen Dreier in der Bezirksliga feiern. Und einen besseren Zeitpunkt hätten sich die Schützlinge von Marcel Timm dafür gar nicht aussuchen können. Durch ihren Heimerfolg gegen einen direkten Rivalen im Tabellenkeller wahrten die Gastgeber ihre wohl allerletzte kleine Chance, doch noch den Klassenerhalt zu schaffen.
Trainersuche abgeschlossen: Christian Hammes übernimmt
Im Vorfeld gab SG-Präsident Jürgen Ingenhaag bekannt, dass der Verein einen Nachfolger für Trainer Marcel Timm gefunden hat. „Die Gespräche mit Christian Hammes sind sehr positiv verlaufen. Er wird die Mannschaft ab Sommer übernehmen“, verkündete das Vorstandsmitglied zufrieden. Der ehemalige Coach des SV Sötenich hatte sich dem Team beim Abschlusstraining am Freitag vorgestellt und wird mit einem Großteil des aktuellen Kaders weiter zusammenarbeiten können.
„Etwa 75 Prozent der Jungs haben bereits für die nächste Saison zugesagt, weitere Gespräche laufen“, berichtete Ingenhaag. Timm freut sich, dass seine erfolgreiche Arbeit von Hammes fortgesetzt wird. „Chris ist ein guter Kumpel von mir, mit dem ich mich über die Bedingungen im Klub ausgetauscht habe. Er passt vom Typ sehr gut hierher und weiß von mir, dass er eine gute Truppe bekommt“, erklärte Timm.
Aufreger der Partie: Referee traf nicht nachvollziehbare Entscheidungen
Umstrittene Situationen gab es im zweiten Durchgang einige. Dass die Emotionen auf beiden Seiten punktuell hochkochten (meistens war es ein ausgesprochen faires Miteinander), lag auch am Referee, der einige nicht nachvollziehbare Entscheidungen traf. So blieb seine Pfeife nach dem eindeutigen Foul an Dominik Vilz 17 Meter vor dem Kerpener Gehäuse ebenso stumm wie nach dem unbeholfenen Einsteigen von Torhüter Sören Widdau, der bei seinem Ausflug im Strafraum alles traf, nur nicht den Ball. Unverständlich auch, dass Gästeakteur Andre Winkels nach seiner von einer Tätlichkeit kaum zu unterscheidenden Attacke gegen Fabian Thur an der Seitenlinie nicht einmal die Gelbe Karte erhielt.

Klärt im eigenen Strafraum die Situation: Dahlem-Schmidtheims Verteidiger Fabian Klimpel.
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Verbissene Mittelfeldduelle prägten über weite Strecken das Spiel.
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Spielverlauf: Erst im zweiten Abschnitt nahm das Duell Fahrt auf
Nach einer nicht weiter erwähnenswerten, weil hüben wie drüben äußerst uninspirierten ersten Hälfte nahm das Duell im zweiten Abschnitt endlich Fahrt auf. Der vom starken Vilz vorbereitete und von Leon Ingenhaag in den rechten Winkel vollstreckte Führungstreffer wurde zum dringend benötigten Dosenöffner, der beide Mannschaften aus der Lethargie weckte.
Als Ingenhaag wenige Augenblicke später in einer Vier-gegen-eins-Überzahlsituation zugunsten der Heimelf dem eigentlich auf völlig verlorenem Posten stehenden Verteidiger den Ball in die Füße spielte und Vilz den nächsten Konter frei stehend über die Latte drosch, schwante den leidgeprüften Dahlemer Anhängern schon Übles. Die Vorahnungen sollten sich bestätigen, als der 2,03-Meter-Hüne Christoph Birkenheier seinen hilflosen Bewacher bei einem ausnahmsweise gefährlich geschossenen Eckball mühelos übersprang und zum Ausgleich einnickte.
Doch in der Schlussphase konnten die ganz in Blau gekleideten Platzherren das Ruder dank großer Entschlossenheit in den Zweikämpfen wieder an sich reißen. Ein schöner Doppelpass zwischen Niklas Hahn und dem gekonnt ins linke untere Eck abschließenden Aleksandr Miller brachte die SG erneut nach vorne. Weil man diesmal auch das nötige Spielglück hatte und Kerpen den fälligen Elfmeter nicht bekam, war der Weg zum verdienten Dreier frei. Obwohl Alex Haep und Fabian Thur die Fans nach ihren Abschlüssen zunächst weiterzittern ließen, sorgte Luca Caputo in der vorletzten Minute der Nachspielzeit für die Erlösung.
Trainerstimme: Marcel Timm verteilt Sonderlob an Dominik Vilz
„Wenn wir heute verloren hätten, wäre das Thema Klassenerhalt auf jeden Fall durch gewesen. Jetzt müssen wir abwarten, wie die kommenden Wochen laufen. Aber ich kann versprechen, dass wir nicht aufgeben werden“, zeigte sich Timm kämpferisch. Ein Sonderlob verteilte der Übungsleiter nach der Partie an Sturmtank Dominik Vilz: „Was er vorne im Angriff geackert hat, war absolut beeindruckend.“
Finn Modler gelingt der Treffer des Tages für den SC Wißkirchen
SC Wißkirchen – Horremer SV 1:0 (1:0). Nach dem ersten Punktgewinn gegen Nierfeld in der letzten Woche folgte nun der erste Dreier unter der Regie von Trainer Horst Bartz – gegen keinen Geringeren als den Aufstiegskandidaten aus Kerpen. Überhaupt darf der SC aufgrund der Resultate der Konkurrenz als der große Gewinner dieses Spieltages bezeichnet werden, was den neuen Coach außerordentlich zufriedenstellte. „Die Ergebnisse haben uns in die Karten gespielt, und wir konnten in unserer eigenen Partie Horrem den Zahn ziehen, ohne dabei zu mauern“, jubelte der Verantwortliche.
Für den Treffer des Tages sorgte ausgerechnet Finn Modler, dem in dieser Spielzeit noch kein einziger erfolgreicher Abschluss gelungen war. „Nach Vorarbeit von Nico Heuser und Deniz Isitmen über die linke Seite hätte Finn eigentlich schon mit dem ersten Kontakt schießen können. Stattdessen hat er den Ball mit einer Täuschung vom rechten auf den linken Fuß gelegt und platziert ins Eck abgezogen“, schilderte Bartz die entscheidende Szene, die der Heimelf für die restliche Dauer der Partie mächtig Auftrieb verlieh.
„Die Jungs haben geschlossen mit riesengroßer Leidenschaft agiert. Das lässt sich gut daran erkennen, dass ich erst sehr spät und nur einmal gewechselt habe. Vorher bestand keine Notwendigkeit dazu“, berichtete der Übungsleiter. Kurz vor dem Ende hatte der SC nach dem Solo von Isitmen das 2:0 dicht vor Augen, doch der Angreifer brachte den Ball nicht über die Linie. Doch auch so reichte es am Ende zum überraschenden Erfolg, den man im Abstiegskampf allerdings auch ganz dringend benötigte.
Bessenich belohnt sich für gute Leistung gegen Birkesdorf nicht
Viktoria Birkesdorf – SV Rhenania Bessenich 2:1 (1:0). Das Resultat entsprach nach der Auffassung von Gästetrainer Can Celik so gar nicht den Kräfteverhältnissen auf dem Platz. „Wir waren aus meiner Sicht die klar bessere Mannschaft und haben eines unserer besten Spiele in dieser Saison gezeigt. Nicht Birkesdorf, sondern wir sind wie ein Spitzenteam aufgetreten“, fasste der Coach seine Eindrücke zusammen.
Unter dem Strich musste man den Gastgebern jedoch zugutehalten, dass sie aus wenig viel machten und die Fehler der Bessenicher zu zwei Toren durch Julian Perse (26., 72.) nutzten, die am Ende zum Sieg ausreichten. „Wir hatten durch Burak Müjdeci, Stefan Ristovski, Jehon Vatovci und Siggi Kunst mindestens vier Hundertprozentige, konnten uns aber leider nur einmal durch Emrah Fikaj entscheidend durchsetzen“, ärgerte sich Can Celik, der Kuss Kunzika und Burak Müjdeci hervorhob und trotz der Niederlage konstatierte: „Die Mannschaft lebt.“
Nierfeld hat „malocht bis nach Meppen“, aber keinen Punkt geholt
SC Fliesteden – SV SW Nierfeld 1:0 (1:0). Wenig auszusetzen an der Vorstellung seiner Elf hatte auch Coach Dirk Scheer, obwohl er die Hausherren mit ihrem „Mega-Potenzial“ in Sachen Ballbesitz und fußballerisch als „klar überlegen“ bezeichnete. „Wir haben gut gestanden und sporadisch Nadelstiche setzen können, obwohl mir nur 14 Leute zur Verfügung gestanden haben. Mit etwas Glück wäre sogar ein 1:1 drin gewesen, dabei haben wir durch die Ausfälle von Küpper und Uche ohne echten Stürmer auskommen müssen“, berichtete der SVN-Trainer.
Äußerst zufrieden war Scheer insbesondere mit der fleißigen Deckungsarbeit, die nur in einem einzigen Fall nicht zum gewünschten Ergebnis führte. In der 11. Minute nutzte Torjäger Bilal Chanaa einen Abpraller des Torhüters zum entscheidenden Treffer. „Paul Frings hat im Kasten ansonsten einen richtig guten Tag erwischt, Smart hat in der Abwehrkette alles wegverteidigt und die Sechser haben malocht bis nach Meppen“, lautetet das positive Fazit.