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Kreispokal-ViertelfinaleDie Sensation dauerte fast eine Halbzeit, dann schlug Zülpich zu

Lesezeit 4 Minuten
Lommersums Lukas Goetz treibt den Ball in Richtung gegnerische Hälfte.

Brachte Lommersum wieder auf die Siegerstraße: Lukas Goetz (am Ball), der in der 71. Minute das 2:1 im Gemeindederby gegen Weilerswist erzielte.

Lommersum musste im Derby gegen Weilerswist antreten. Nierfeld und Bessenich lieferten sich trotz Hitze ein temporeiches Pokal-Duell.

Am Sonntag fanden noch drei weitere Viertelfinalspiele statt, darunter auch zwei ligainterne Duelle.

SG Houverath/Mutscheid – TuS Chlodwig Zülpich 1:8 (1:2). Auf dem neuen Kunstrasenplatz in Hardtbrücke bahnte sich zwischenzeitlich sogar eine Sensation an. Der einzig verbliebene B-Kreisligist führte gegen den Favoriten aus der Landesliga nicht nur mit 1:0 durch einen Treffer von Jan Dederichs in der 27. Minute. Das wäre sogar fast der Halbzeitstand gewesen. Aber da jeder weiß, dass ein Konjunktiv im Fußball nicht existiert, lagen die Hausherren doch zur Halbzeit mit 1:2 hinten, weil Marco Weinhold und Lukene Hellenthal in der ersten und zweiten Minute der Nachspielzeit von Hälfte eins für Zülpich trafen. Und ab dann ging es nur noch in eine Richtung. Devin Nickisch (55./Strafstoß), wieder Weinhold (65.), der dreifache Dominik Spies (69., 82., 83.) und Luca Ohrem (88.) sorgten für das hohe Endergebnis.

„Wir haben eine granatenstarke erste Halbzeit gespielt“, war Houveraths Frank Müller trotz der hohen Niederlage zufrieden. Zülpich habe dann gut eingewechselt, Houverath selbst schwanden nach einer Stunde die Kräfte. „Sie haben verdient gewonnen, vielleicht um ein oder zwei Tore zu hoch“, so Müller.

Wir haben eine granatenstarke erste Halbzeit gespielt.
Frank Müller

Trotz mehr Ballbesitz sei Zülpich nicht ganz ins Spiel gekommen, auch wegen einiger Wechsel in der Startformation, berichtete TuS-Kapitän Georg Salmon. Nach dem Rückstand habe seine Mannschaft mehr Zug zum Tor bekommen. In der zweiten Halbzeit sei das Stammpersonal eingewechselt worden. Das Tempo sei höher geworden, so Salmon. „Bis zum 1:1 war das Ding offen, da haben wir nicht zu unserem Spiel gefunden.“

Bessenich hadert mit der eigenen Leistung und der des Schiedsrichters

SV SW Nierfeld – SV Rhenania Bessenich 3:2 (2:1). Im reinen Bezirksliga-Derby ging es zunächst recht schnell. Durch zwei Tore von Tomas Delcio Mateus ging Nierfeld in Führung (8., 21.). Vorausgegangen war einmal ein Ballgewinn durch Jonas Küpper, einmal eine Kombination von Delcio mit Niclas Hampel. Coskun Celik gelang nach einer halben Stunde der Anschlusstreffer. Nierfeld erhöhte kurz nach Wiederanpfiff durch Stephen Kinnen (48.), der einen Freistoß direkt verwandelte. Der erneute Anschlusstreffer durch Tobias Rick (82.) kam zu spät. Bessenichs Schlussmann Eamonn Klein und der Sportliche Leiter Emre Armutci sahen in der Nachspielzeit noch die Rote Karte.

Nierfelds Trainer Dirk Scheer sprach von einem „heftigen Spiel“, angesichts der Temperaturen von 30 bis 35 Grad. Dennoch hätten beide Teams ein hohes Tempo an den Tag gelegt. „Wir haben Bessenich im ganzen Spiel kaum zu Torchancen kommen lassen“, so Scheer. Selbst das 1:2 durch Celik sei aus dem Nichts gefallen, so Scheer. „Wir haben eine Ecke nicht ordentlich klären können.“ Auch das 2:3 sei eher aus einem Befreiungsschlag entstanden. Seine Mannschaft habe ein Ausrufezeichen auch für die anstehende Bezirksligasaison gesetzt. „Das wird kein negativer Selbstläufer mit uns, wir werden uns die gesamte Saison wehren, um nicht abzusteigen“, sagte Scheer.

Der gegnerische Torwart war quasi arbeitslos. Wir sind da verdient ausgeschieden.
Stefan Storb

„Das Spiel war nach der Halbzeit etwas kribitzig, aber nie drüber“, sagte Bessenichs Teammanager Stefan Storb. Was ihn ärgert: „Wir hätten zwei Elfmeter bekommen müssen und kurz vor Schluss einen bekommen können. Es wurde aber immer auf Schwalbe entschieden.“ Ein Bessenicher Ausgleich sei wegen Abseits abgepfiffen worden. Ansonsten teilt Storb aber Dirk Scheers Einschätzung: „Der gegnerische Torwart war quasi arbeitslos. Wir sind da verdient ausgeschieden, weil wir den Kampf zu spät angenommen haben und Nierfeld wirklich gutes Pressing gezeigt hat.“

Lommersum gewinnt das Gemeindederby gegen Weilerswist

SSV Eintracht Lommersum – SSV Weilerswist 3:1 (1:0). Kreisliga-A-Derby. Gemeindederby. Am Ende ging Lommersum als Sieger vom Platz durch Tore von Alexander Joist (36.), Lukas Goetz (71.) und Sebastian Roth (90.+1). Weilerswists einzigen Treffer steuerte Mike Nandzik (47.) bei. „Es war ein verdienter Derbysieg. Wenn wir unsere Chancen besser nutzen, kann das Spiel auch früher entschieden sein“, sagte Lommersums Trainer Timo Bong.

„Die erste Halbzeit sei relativ ausgeglichen“, fand Weilerswists Trainer Frederik Ziburske, zumindest bis zum Gegentor. Das 1:2 sei ein Standardtor gewesen, das man nicht bekommen darf. Als seine Mannschaft alles nach vorne geworfen habe, sei das 1:3 gefallen. „Es war größtenteils ein Spiel auf Augenhöhe. Ich kann Lommersum nur gratulieren“, so Ziburske.