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Eröffnung im Mai 2020Zwölf Millionen Euro teures Hotel für Erkensruhr

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 Hotelier Jan Freek Suringh steht vor dem Schutt eines Anbaus des ehemaligen Hotels Eifelgold. 

  1. Da wo füher das Hotel Eifelgold stand, ist jetzt eine Großbaustelle.
  2. Der Hotelier Jan Freek Suringh baut in Erkensruhr ein neues Luxushotel für zwölf Millionen Euro.
  3. Betreiber anderer Unterkünfte machen sich aber keine Sorgen um die neue Konkurrenz.

Simmerath-Erkensruhr – Ein Haufen Schutt, Scherben und Bretter – das ehemalige Hotel Eifelgold hat sich in eine Großbaustelle verwandelt. Dort, wo der rechte Flügel des Hauses stand, klafft nun ein Loch. Im Inneren stehen eigentlich nur noch die Wände und auch die sollen teilweise noch weichen.

„Hier bleibt nichts übrig“, sagt Jan Freek Suringh. Der Hotelier baut auf den Resten des Hotel Eifelgolds in unmittelbarer Nähe zu Eifelsteig und Rursee ein Hotel mit 100 Zimmern. „Das wird das schönste Hotel in der Nordeifel“, sagt Suringh. Er hat es nicht gerne, wenn sein neues Haus, das er als Luxushotel bezeichnet, mit dem alten Hotel Eifelgold in Verbindung gebracht wird: „Das war ein bisschen ein Schandfleck.“

Das neue Haus soll sich harmonisch in die Umgebung einfügen. „Wir wollen die Natur ins Hotel holen“, erklärt Suringh. Neben dem Hauptgebäude sind 30 Lodges geplant, die auf dem Gelände verteilt werden. Alle Gebäude werden durch einen Weg verbunden, der in der Form des Rursees verläuft.

Neues Hotel verbindet Regionalität und Luxus

Im neuen Hotel soll viel mit natürlichen Materialien wie Holz und Bruchsteinen gearbeitet werden, die aus der Region kommen. Für das Restaurant ist ein Gründach vorgesehen und in der Küche soll mit regionalen Lebensmitteln gekocht werden. Und auch die Handwerkerbetriebe, die am Bau des Hotels beteiligt sind, kommen aus dem Umkreis. In den Hang hinter dem Hotel sollenheimische Sträucher und Blumen gepflanzt werden. Neben der Regionalität ist für Suringh Luxus und Komfort ein weiteres großes Thema. Er will einen Wellness-Trakt errichten lassen, zu dem neben einem Schwimmbad auch verschiedenen Saunen und eine Sonnenterrasse gehören. „Wir wollen den Leuten Lebensqualität bieten“, sagt er.

Zimmerpreise

Eine Übernachtung in dem günstigsten Zimmer der Eifelsteig Lodge im Doppelzimmer soll 45,90 Euro pro Nacht kosten. Für die teuersten Zimmer sollen 69,90 Euro pro Person und Nacht verlangt werden, Frühstück ist inklusive.

Die Lodges soll es in der Hauptsaison ab 62,90 Euro pro Person und Nacht geben. „Die Gäste sollen sagen, wir haben zwar viel bezahlt, aber das war es auch wert“, sagt Jan Freek Suringh.

Ursprünglich sollte das Hotel schon Ende dieses Jahres eröffnen, doch daraus wird nichts. Die Planungsphase und der Abbruch des alten Hotels haben mehr Zeit in Anspruch genommen als zunächst geplant. „Der Aufbau ist nicht so ein Problem wie der Abbruch, das hätte ich auch nicht gedacht“, berichtet Suringh. Der neue Eröffnungstermin ist nun für Mai 2020 angesetzt. Eigentümer des Hotels ist die niederländische Immobiliengesellschaft Metropop von Jos van de Mortel.

Sie investiert laut Suringh in Erkensruhr rund zwölf Millionen Euro. „Es ist ein teures Projekt, aber Qualität hat ihren Preis“, so der Hotelier. Die Gemeinde freue sich auf das Hotel und auch die Nachbarn seien „rasend enthusiastisch“, so Suringh: „Die Anziehungskraft von einem schönen Haus hat auch Mehrwert für die Region.“ Eifelsteig Lodge soll das neue Hotel heißen, denn es liegt nur knapp unterhalb des Wanderwegs. Suringh will von der Hotelterrasse aus eine Treppe bis zum Eifelsteig bauen und dort eine Aussichtsplattform installieren lassen. „Das wird so schön“, schwärmt er von seinem Projekt.

Betreiber anderer Unterkünfte in Erkensruhr machen sich keine Sorgen

Er selbst hat nach eigenen Angaben schon drei Hotels in der Eifel geleitet. Den Ferienpark am Kronenburger See, ein Hotel in Gerolstein und das Carat-Hotel in Monschau. Letzteres hat er 14 Jahre geleitet. In Erkensruhr ist er nun erstmals für den Bau eines komplett neuen Hotel verantwortlich. „Es ist natürlich wunderschön, wenn Du ein Hotel nach deinen eigenen Vorstellungen planen und bauen kannst.“ Suringh sieht die Zielgruppe des Hotels bei allen, die gerne in der Natur sind – Wanderer, Mountainbiker oder Menschen, die einfach Ruhe suchen. Suringh rechnet mit zahlreichen Gästen, da es aus seiner Sicht in der Eifel einfach noch an guten und hochwertigen Hotels mangelt.

Übernachtungen im Kreis

Im Kreis Euskirchen gibt es laut Iris Poth, Geschäftsführerin der Nordeifel Tourismus GmbH, rund 360 Übernachtungsbetriebe. Davon seien 132 Hotels mit mehr als zehn Betten.

Insgesamt habe es 2018 mehr als 840 000 Übernachtungen im Kreis gegeben und es würden immer mehr, so Poth. Es gebe zwar auch immer mehr Übernachtungsbetriebe, allerdings fehlten größere Hotels, die auch Busreisen beherbergen könnten. Daher begrüße sie das neue Hotel in Erkensruhr, so Poth.„Ich habe die Sorge, dass uns die Betriebe wegbrechen, die keine Nachfolger finden“, sagt Poth weiter. Das Hotelgewerbe habe einfach ein zu schlechtes Image. Deshalb werbe die Nordeifel Touristik auch regelmäßig auf Messen für den Standort Nordeifel, um mögliche Investoren zu gewinnen.

Auch in Vogelsang soll bald eine Ferienhausanlage entstehen. Laut Poth ist dort im Frühjahr des kommenden Jahres mit den ersten Bauarbeiten zu rechnen.

Dabei gibt es allein in Erkensruhr mehrere Unterkünfte. Angst vor der neuen Konkurrenz haben die Betreiber allerdings nicht.„Wir sind nur froh, dass da wieder Leben rein kommt“, sagt Claudia Dreihuijs, die in Erkensruhr ein Ferienhaus betreibt. Das neue Luxus-Hotel habe schließlich eine ganz andere Zielgruppe. Außerdem sei ein gutes Restaurant in der Nähe auch für ihre Gäste wichtig. Dreihuijs hat allerdings Zweifel, dass es mit dem Eröffnungsdatum klappt: „Wenn man sieht, wie das jetzt da liegt... Da ist noch viel Arbeit.“

Noch liegt Suringh nach eigenen Angaben im Zeitplan. Bis Oktober will er mit den Abrissarbeiten fertig sein, dann kommt der Aufbau. Rund 45 Mitarbeiter will er einstellen, wenn das Hotel fertig ist. Schon jetzt erhalte er Initiativbewerbungen. Selbst der Nachbar habe sich schon gemeldet. Er werde an zwei bis drei Tagen als Hausmeister in dem Hotel arbeiten.

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