Früherer SteinbruchIllegales Mountainbiking – Dahlemer Verwaltung kontrolliert See
Dahlem-Schmidtheim – Einheimischen ist er eher bekannt als die Blaue Lagune: der Steinbruch Schommer, ein ehemaliges Kalk-Steinbruchgelände nahe der B 51 zwischen Schmidtheim und Dahlem. Geprägt ist das ehemalige Steinbruchgelände durch Felswände, steile Hangbereiche sowie einen See – ein echtes Paradies, das unter Naturschutz steht, was gut an den Absperrungen und Schildern zu erkennen ist.
Doch diese Maßnahmen halten ungebetene Besucher nicht davon ab, auf dem Gelände zu grillen oder die Strecke mit dem Mountainbike zu befahren.
See trocknet im Sommer oft aus
Das Wasser des Sees, der im Sommer häufig komplett austrocknet, ist nährstoffarm, so dass sich hier Armleuchteralgen etablieren konnten. „Der offen gelassene Steinbruch wurde nicht rekultiviert, so dass sich hier magere und zum Teil auch Rohbodenstandorte entwickeln konnten, auf denen sich sowohl spezielle Pflanzen- wie auch Tierarten wohlfühlen“, teilt die Untere Naturschutzbehörde (UNB) mit.
So kämen zahlreiche Falterarten und andere Insekten wie die Blauflügelige Ödlandschrecke auf dem Areal vor. Selbst die streng geschützte Geburtshelferkröte gebe es hier noch, ebenso andere Amphibienarten, die in dem Gewässer ihren Laich ablegen. Auch der Uhu soll nach Informationen der UNB dort schon gebrütet haben.
Gelände steht unter Naturschutz
Aufgrund der Artenvielfalt und der selten gewordenen Lebensräume wurde das Gebiet „Ehemalige Steinbrüche am Sönsberg, Lanzenberg und Kaucherbachtal“ unter Naturschutz gestellt. Leider würde das Gelände aber illegalerweise zum Mountainbiking, als Moto-Cross-Strecke oder zum Baden genutzt, was der Natur schade, sagt Rebekka Vogel von der UNB.
In allen Naturschutzgebieten darf nicht abseits der Wege gegangen werden. Da es im Bereich des Steinbruchs keine offiziellen Wege gebe, gelte hier generell ein Betretungsverbot. Um die ungebetenen Gäste fernzuhalten, von denen etliche auch noch ihren Müll zurücklassen würden, hat man das Gebiet eingezäunt und entsprechende Schilder aufgestellt.
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„Da die Maßnahmen bisher nur wenig Wirkung gezeigt haben, werden nun seitens der UNB Kontrollen durchgeführt und Aufklärungsarbeit geleistet“, heißt es in dem Schreiben. „Wir bitten eindringlich darum: Halten Sie sich im Interesse dieses Naturschatzes an das Betretungsverbot. Helfen Sie mit, ein spannendes Naturschutzgebiet mit seinen seltenen und gefährdeten Arten zu erhalten“, so Rebekka Vogel. (eb)