Bei der Kappensitzung im Schmidtheimer Bürgerhaus kamen die Jecken voll auf ihre Kosten Verabschiedet wurde Sitzungspräsident Dirk Lautwein.
Tollitäten kamen aus dem LändchenTolle Stimmung herrschte bei Schmidtheimer Kappensitzung

Tänzerisch wurden die Jecken aus Schmidtheim bei der Sitzung durch die IG Ländchen unterstützt.
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Mit den großen Sitzungen aus der Karnevalshochburg Köln sei das gesellige Beisammensein im Schmidtheimer Bürgerhaus am Samstagabend kaum zu vergleichen gewesen. Dennoch habe die Kappensitzung des Dahlemer Ortsteils ebenfalls ihren ganz besonderen Charme, betonte Mitorganisatorin Gabriele Birkmann. „Ich bin selbst in Köln geboren und mit dem Karneval dort aufgewachsen. Nachdem ich aber vor mittlerweile fast 30 Jahren nach Schmidtheim gezogen bin, habe ich das familiäre Miteinander hier sofort genossen.“
Auf Bands und Redner mit den „ganz großen Namen“ müsse man auf dem Dorf zwar verzichten, doch die Personen, die am Samstag auf der Bühne standen, seien für die Besucher im Festsaal ebenfalls keine Unbekannten. „Hier kennt jeder jeden. Nachbarn, Freunde und all die Menschen auf der Bühne zu sehen, mit denen man tagtäglich zu tun hat, sorgt noch einmal für eine ganz besondere Stimmung“, so Birkmann, deren Tochter ebenfalls lange Zeit bei der Tanzgarde der KKG Schmidtheim aktiv gewesen sei.
Auswärtige Besucher zählen seit Jahren zu den Stammgästen
Denn nicht nur die eigenen Kräfte der KKG, sondern auch die auswärtigen Besucher wie beispielsweise die Abordnung der IG Ländchen aus Hecken zählen seit vielen Jahren zu den Stammgästen in Schmidtheim. „Zehn Jahre war ich jetzt Sitzungspräsident der IG und euer Bürgerhaus ist in dieser Zeit für mich zu einem zweiten Wohnzimmer geworden“, sagte Dirk Lautwein an die Präsidentin der KKG, Anja Pitzen, gerichtet.

Präsidentin Anja Pitzen feierte am Samstag Abschied von ihrem Kollegen der IG Ländchen, Dirk Lautwein.
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Die Freundschaft beider Vereine reiche sogar noch deutlich weiter in die Vergangenheit und bestehe mittlerweile seit mehr als 25 Jahren. „Heute feiere ich zwar meinen Abschied und werde nicht mehr als Sitzungspräsident auftreten, aber bei euren Veranstaltungen werden wir uns sicher auch in Zukunft weiterhin sehen“, so Lautwein.
Stimmungsvoll untermalt wurde der Abschied durch den Auftritt der Tanzgarde der IG und des Prinzenpaares mit Prinz Udo I. (Pütz) und Prinzessin Rosi I. (Pütz). Dank des Prinzenpaars mussten die Schmidtheimer auch ein Jahr nach ihrem karnevalistischen Jubiläum zum 66-jährigen Bestehen ihrer KKG nicht ohne Tollitäten auskommen.
Humorvoll mit Tücken der deutschen Sprache auseinandergesetzt
„In so einem kleinen Dorf ein eigenes Programm auf die Beine zu stellen, ist nicht immer einfach, und wir freuen uns über jeden Einzelnen, der sich am Gelingen der Sitzung aktiv beteiligt“, berichtete Gabriele Birkmann. „Sie alle proben oder schreiben ihre Reden in ihrer Freizeit und das lässt sich nicht immer mit einem Vollzeitjob vereinbaren. Darum müssen wir dieses Jahr auch leider auf einen eigenen Redebeitrag verzichten, hoffen aber, nächste Session wieder jemanden für diese Rolle zu finden.“
Um die Lachmuskeln der zahlreichen Karnevalsfreunde dennoch nicht zu vernachlässigen, konnten die Schmidtheimer Büttenredner Manuel Jodocy für ihre Sitzung gewinnen, der sich am Samstag humorvoll mit den Tücken der deutschen Sprache auseinandersetzte. „Die Art, wie wir reden, hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Zum Beispiel dürfen wir heute keine Witze mehr über Dicke machen, die haben es schließlich schon schwer genug. Und auch Witze über Hängebrüste sind inzwischen deutlich unter der Gürtellinie“, sorgte Jodocy für Lacher.
Während das Warten auf einen hauseigenen Redner noch einige Geduld in Anspruch nehme, könne sich das närrische Volk in Schmidtheim bereits eine Woche nach der Kappensitzung über eine Premierenfeier während der Kindersitzung freuen. „Die Kinder und Jugendlichen der Lebenshilfe hier in Schmidtheim sind schon seit vielen Jahren unsere Gäste bei den Sitzungen“, freute sich Gabriele Birkmann. „Am Samstag stehen sie aber zum ersten Mal auch gemeinsam hier in unserem Bürgerhaus auf der Bühne, und das wird ein weiterer Höhepunkt, auf den sie sich und auch ich mich schon riesig freue.“