Autofreier SonntagNach Flut und Pandemie findet Tour de Ahrtal wieder statt
Blankenheim-Ahrhütte – Ein bisschen Aufbruchstimmung beim Neustart nach zweijähriger Corona-Zwangspause: Wenn auch nur halb so lang wie gewohnt, wird es am 12. Juni wieder eine Tour de Ahrtal geben, deren Medienpartner Kölnische Rundschau und „Kölner Stadt-Anzeiger“ sind. Die 15. Auflage des autofreien Sonntags zwischen Blankenheim und Antweiler steht unter dem Motto „Es geht nicht weit, aber es geht weiter!“.
Landrat Markus Ramers und Blankenheims Bürgermeisterin Jennifer Meuren waren passend zur Vorstellung des Programms am Eifalia-Schmetterlingsgarten mit dem Fahrrad gekommen, der eine aus seinem Heimatort Freilingen, die andere aus Blankenheim. Sie setzten damit ein Zeichen, es ihnen am 12. Juni gleichzutun.
Von Blankenheim bis Antweiler in der rheinland-pfälzischen Verbandsgemeinde Adenau wird die Straße auf 23 Kilometern autofrei sein. Es ist nur knapp die Hälfte der gewohnten Route bis Altenahr. Doch die nach wie vor bestehenden Flutschäden machen die eigentliche Zielführung unmöglich.
Zeichen für den Tourismus im Ahrtal
„Unterwegs wird jedenfalls niemand verhungern oder verdursten“, so Ramers bezogen auf das aus Vor-Corona-Jahren bekannte dichte Netz aus acht Aktionspunkten zwischen Blankenheim, wo die Tour am Curtius-Schulten-Platz um 10 Uhr gestartet wird, und Antweiler. Ein Punkt ist Ramers wichtig: „Es wird ein Zeichen gesetzt, dass das Ahrtal touristisch wieder am Start ist.“
Vergleichbar dem Motto der jetzt schon beliebten Wandertage „Wandern für den Wiederaufbau“, die an allen Mai-Wochenenden und möglicherweise auch darüber hinaus angeboten werden, könne man den Radfahrsonntag als mit Gastronomen und Ahrwinzern solidarisches „Radeln für den Wiederaufbau“ bezeichnen. Und Hans Peter Böffgen, Bürgermeister der über den Kalkeifelradweg an den Ahrtalradweg angebundenen Gemeinde Gerolstein, stellte fest: „Dieser Tag wird ein wichtiges Zeichen für die Menschen im Ahrtal sein, dass es weitergeht.“
Wenn auch mit der Flut geschuldeten Kompromissen. Wer nicht per Fahrrad oder auf Inline-Skatern auf den gesperrten Straßen B258 und L73 unterwegs sein will, der kann derzeit lediglich zwischen Blankenheim und Ahrdorf den Ahr-Radweg benutzen.
Ahrsteig wieder durchgängig begehbar
Die wirklich gute Nachricht zur beginnenden Urlaubssaison 2022 im Ahrtal ist eher den Wanderern vorbehalten: Der Ahrsteig sei mittlerweile wieder durchgängig begehbar, so Ulla Dismon von der Mittelahrtouristik in Altenahr. Das Touristikteam wird das vom Hochwasser vor allem zwischen Altenahr und Walporzheim stark zerstörte Gebiet mit einem Infostand in Antweiler vertreten und so zugleich für die Tour de Ahrtal 2023 werben. Dann soll die gesamte Strecke, also 47 Kilometer, zwischen Blankenheim und Altenahr wieder befahrbar sein.
Schon in diesem Jahr wird wieder aufgenommen, was zuletzt 2019, als an die 15.000 Teilnehmer zum autofreien Sonntag kamen, besonders beliebt war: Es gibt acht Aktionspunkte entlang der Strecke mit Verpflegung, Livemusik und einer mobilen Fahrradwerkstatt. Es wird wieder ein Gewinnspiel angeboten, an dem teilnehmen kann, wer mindestens vier Stempel von verschiedenen Punkten in seiner Starterkarte hat. Hauptgewinn ist ein 500-Euro-Gutschein für ein neues Fahrrad.
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Und es wird am Tour-Sonntag zwischen 9 und 11 Uhr einen Bus-Shuttle zwischen dem Bahnhof Mechernich und dem Busbahnhof Blankenheim geben, zurück geht es ab Ahrhütte nach Mechernich am Nachmittag zwischen 14 und 18 Uhr.
Jetzt hoffen die Veranstalter auf gutes Wetter. Das hatte Blankenheims Alt-Bürgermeister Rolf Hartmann, der auch einer der Initiatoren der Tour de Ahrtal ist, einst als Garantie zum autofreien Sonntag versprochen – und oft genug recht behalten.