Drei Freunde aus Bad Münstereifel haben eine 1200-Kilometer-Strecke auf sich genommen, um Spenden einzusammeln.
BenefiztourDrei Bad Münstereifeler treten für den Kampf gegen den Krebs in die Pedale
Auf sechs Rädern in den Kampf gegen Krebs und Schlaganfall – das haben sich die drei Freunde Marco Lingscheid, Sebastian Bramer und Hermann Josef Breuer aus Bad Münstereifel vorgenommen. 1200 Kilometer sollten dafür mit den Fahrrädern bewältigt werden.
Am 6. Juli sind sie in Hamburg zu ihrer Tour quer durch Deutschland aufgebrochen – mit dem Ziel: bayerische Landeshauptstadt München. Zehn Tage hatten die drei für die Tour eingeplant, an diesem Mittwoch steht die letzte Etappe auf dem Programm.
Mit der Aktion wollen die drei Eifeler auf die Arbeit zweier Initiativen aufmerksam machen und Spenden sammeln. Zum einen steht der Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche Bonn im Fokus. Der Beweggrund für die Aktion ist ein sehr persönlicher. „Als Kind habe ich erlebt, wie mein Bruder Stefan an Blutkrebs erkrankt ist“, berichtet Marco Lingscheid. Stefan gelang es, den Blutkrebs zu besiegen.
Benefiztour: In zehn Tagen von Hamburg nach München
Lingscheid erlebte damals nicht nur die Situation seines älteren Bruders sehr intensiv, sondern auch, wie stark diese sich auf das Familienleben auswirkte. Rund zwei Jahre lang gehörten Aufenthalte im Krankenhaus regelmäßig zum Leben dazu. In dieser Zeit gab es auch für den damals dreijährigen Marco Lingscheid oftmals kein „normales“ Familienleben.
Und er erlebte, dass seine Eltern sich einer doppelten Herausforderung gegenübersahen. Sie mussten nicht nur für seinen erkrankten Bruder Fürsorge tragen, sondern auch für ihn. Und sie hatten auch die eigenen Sorgen und Ängste zu bewältigen. „Deshalb ist es mir eine Herzensangelegenheit, den Förderkreis zu unterstützen“, sagt Marco Lingscheid.
Persönliche Erlebnisse führen zur Wahl der Spendenempfänger
Denn dieser steht den betroffenen Familien bei der Bewältigung dieser Lebenskrise und der Krankheit stützend zur Seite. Dessen psychoonkologisches Beratungsangebot kann ab der Diagnosestellung bis in die Nachsorge kostenlos wahrgenommen werden. Die Unterstützung gilt der gesamten Familie. So betreibt der Förderkreis zum Beispiel ein Elternhaus in der Nähe der Universitätskinderklinik in Bonn oder bietet Ausflüge für Geschwisterkinder an. Die Palette an Angeboten ist vielschichtig.
Zum anderen möchte das Trio die „Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe“ mit ihrer Aktion unterstützen. Auch dieses Thema hat einen sehr persönlichen Hintergrund. Sebastian Bramers Opa erlitt im vergangenen Jahr einen Schlaganfall. Seine Großeltern waren mit dem Wohnmobil in Urlaub in Frankreich.
Das Bad Münstereifeler Radler-Trio unterstützt Hilfsorganisationen
Als seine Oma kurz unterwegs war, geschah das Unglück: Als sie zurückkehrte, fand sie ihren Mann, vom Schlaganfall getroffen. „Da mein Opa Hirnblutungen erlitten hatte, mussten die Ärzte ihn in ein künstliches Koma versetzen“, berichtet Sebastian Bramer. Die Bemühungen der Mediziner waren erfolglos. Der Opa starb.
Für die Familie war sein Verlust schwer zu verkraften. Deshalb ist es Bramer ein Anliegen, die Stiftung zu unterstützen. Die gemeinnützige Organisation hat sich auf die Prävention, Behandlung und Nachsorge von Schlaganfällen spezialisiert.
Sie informiert die Öffentlichkeit über Risikofaktoren und Symptome, um das Bewusstsein für Prävention zu schärfen, und unterstützt Forschungsprojekte zur Verbesserung der Behandlung und Rehabilitation. Zudem bietet sie umfassende Unterstützung für Betroffene und Angehörige durch Beratung und Selbsthilfegruppen.
Die Spenden fließen zu 100 Prozent an die beiden Einrichtungen. Die Kosten, die auf der Reise entstehen, tragen die Radfahrer selbst. Spenden sind bis zum Ende dieser Woche über Paypal möglich. Welche Institution die Spender unterstützen, können sie entscheiden.
Informationen zu der Tour und die Links zu den Spendenkonten finden sich auf der Internetseite unter der Rubrik „Spenden“. (mjo)