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Agentur rechnet mit AnstiegLockdown wirkt sich noch nicht auf Arbeitslosenzahlen aus

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Spuren des Lockdowns: Die Parkplätze, wie hier in der Outlet-Stadt Bad Münstereifel, sind weitestgehend leer. Auf die Arbeitslosenzahlen im Kreis Euskirchen haben sich die Ladenschließungen nicht ausgewirkt – bisher zumindest.

Kreis Euskirchen – Die Nachricht könnte auf den ersten Blick für Durchatmen sorgen. „Arbeitslosenzahlen trotz Lockdown gesunken“ – das vermeldete die Agentur für Arbeit am Dienstag für den Kreis Euskirchen. Doch die Ernüchterung folgt bereits im nächsten Satz: „Die verschärften Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie griffen aber auch erst nach dem statistischen Zähltag.“

6253 Menschen waren im Dezember des vergangenen Jahres im Kreis Euskirchen arbeitslos gemeldet, das waren 95 weniger als im November 2020, aber 1104 mehr als im Dezember 2019, was einen Anstieg von 21,4 Prozent ausmacht. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum November 2020 um 0,1 Punkte auf 5,9 Prozent. Ein Jahr zuvor lag sie aber noch bei 4,7.

Wie sind die Aussichten?

Nicht berauschend, aber auch nicht katastrophal – so der Tenor aus der Agentur für Arbeit. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen steige aus saisonalen Gründen regelmäßig in den Wintermonaten, stellt Rainer Imkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl, fest. Im Dezember 2020 sei bislang kein weiterer Einbruch am Arbeitsmarkt zu verzeichnen.

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Aber: „Ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden Wochen noch mit steigenden Arbeitslosenzahlen rechnen müssen“, schätzt der Arbeitsmarktexperte die Situation ein . Von einem zu befürchtenden weiteren Einbruch am Arbeitsmarkt gehe er zurzeit aber nicht aus.

Woher rührt dieser vorsichtige Optimismus?

Die Betriebe hätten jetzt Erfahrungen aus dem ersten Lockdown, die sie für alternative Strategien nutzten, so Imkamp. Hinzu komme, dass die Kurzarbeit als Stützungsmaßnahme einen massiv stabilisierenden Effekt habe und mit den erweiterten Hilfen für betroffene Branchen auch deren Umsatzeinbußen zumindest in Teilen abgefedert würden. Das halte den Arbeitsmarkt bislang vergleichsweise robust.

Wie wird die Kurzarbeit im Kreis angenommen?

Für den November 2020 liegen nun die endgültigen Daten vor. Danach zeigten laut Agentur in dem Monat insgesamt 157 Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen Kurzarbeit an. Im November 2019 waren es weniger als drei (für weniger als drei darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für November 2020 insgesamt 945 Personen genannt.

Nach den vorläufigen Erhebungen für den Zeitraum vom 1. bis zum 28. Dezember zeigten 119 Unternehmen Kurzarbeit an – und zwar für 888 Personen.

Wie entwickeln sich die Jobangebote

Im Dezember meldeten Arbeitgeber 280 neue Stellen, das waren 66 weniger als im November, aber 50 mehr als im Dezember 2019. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 1446 Arbeitsstellen aus dem Kreis Euskirchen im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 20 . Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 103 offene Stellen weniger.

www.arbeitsagentur.de/bruehl