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Dreharbeiten auf dem Rursee„Alarm für Cobra 11“ mal ohne Feuer und Explosion

Lesezeit 3 Minuten

Ein seltenes Bild: Dank einer Sondergenehmigung durften die Schauspieler mit dem Motorboot auf dem Rursee fahren.

„Das ist ja hier der Lago Maggiore der Eifel“, sagt Erdogan Atalay (49) gut gelaunt. Der Hauptdarsteller der RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“ blickt aus der Woffelsbacher Bucht über den Rursee zum Nationalpark.

„Das sind Drehorte, die machen richtig Spaß“, schwärmt Atalay, den Millionen Fans der Serie besser in seiner Kommissaren-Rolle als Semir Gerkan kennen. Atalay ist seit der ersten Folge, die 1996 – also vor 20 Jahren – ausgestrahlt wurde, mit dabei und inzwischen das Gesicht der erfolgreichsten Actionserie Deutschlands.

Von der Idylle und der Ruhe am Rursee haben sich die Filmemacher wohl anstecken lassen, denn den Szenen, die am Eifel-Drehtag aufgezeichnet wurden, fehlt im Drehbuch ein wenig die typische „Cobra 11“-Würze: Weder explodieren Autos noch kommt es zu Massenkarambolagen oder Feuer.

Doch ganz ohne Action und Spannung geht’s bei „Cobra 11“ nicht, wenn die zwei Autobahn-Polizisten unterwegs sind, die längst auch neben dem Asphalt auf Verbrecherjagd gehen. Dieses Mal haben sie einen russischen Schurken-Boss im Visier, der, ganz dem Klischee entsprechend, in einer teuren Villa am See residiert. Sein Domizil ist schwer bewacht – es gibt kein Durchkommen für Ermittler Gerkan.

Doch zusammen mit seinem Partner Paul Renner, gespielt von Daniel Roesner, schmiedet er einen Plan: Um auf das von Bodyguards bewachte Gelände zu kommen, simulieren sie mit einem Motorboot, das von Atalay gesteuert wird, Wassersport. Dafür steht Schauspieler-Kollege Roesner ganz cool und lässig auf einem Wakeboard.

Doch der Polizist stürzt von seinem Wassersportgerät und schwimmt nach einem waghalsigen Sprung ans Ufer, um über eine Holztreppe auf das Gartengelände des Bösewichts zu gelangen. Der Plan, den Wassersport-Unfall zu nutzen, geht natürlich auf.

Auf der Gartenterrasse folgt ein wohlbekanntes „Cobra 11“-Szenario: Lässige Sprüche, Schießerei, Geiselnahme. Die Szenen werden in der 315. Folge zu sehen sein: „Liebesgrüße aus Moskau“ wird wahrscheinlich im Herbst ausgestrahlt.

Insgesamt sind dafür 40 Film-Leute, vier Darsteller und acht Komparsen vor Ort. „Die Aufnahmen dauern Stunden. Später im Film streckt sich das Ganze nur über wenige Minuten“, erklärt Carl Stück, der Stunt-Koordinator der Serie.

Von den Örtlichkeiten ist auch er sehr angetan: „Hier ist es ideal. Die Menschen sind hier alle freundlich. Der Yacht-Club hat uns erlaubt, den Steg zu nutzen. Für die Nutzung der Motorboote haben wir eine Sondergenehmigung erhalten.“ Die ist nötig – auf dem Rursee sind Motorboote normalerweise nicht zugelassen.

Regisseur Ralph Polinski gibt immer wieder Anweisungen. „Ruhe bitte – uuuund Action“, ist in Woffelsbach zu hören, wenn zu Wasser und an Land gedreht wird.

„Adrenalin hält frisch und jung“

Dass die „Cobra 11“-Macher eine Wassersport-Szene drehen, liegt auch an Schauspieler Roesner, der einen ganz besonderen Bezug zum Wasser hat. Er lebt auf einem Hausboot in Köln und ist in seiner zweiten Heimat Los Angeles bekennender Surfer. Logisch, dass er die Szenen auf dem See und dem Wakeboard selbst spielt.

„Ich bin meistens unter Wasser aktiv, weil ich gerne tauche“, verrät sein Kollege Atalay. Müde fühlt sich der Hannoveraner, der in der Serie schon sieben Partner „verschlissen“ hat, überhaupt nicht. „Mein Arbeitsleben ist ein permanenter Ausnahmezustand. Das Adrenalin hält frisch und jung.“ Mit dem Verkauf in mehr als 140 Länder ist „Alarm für Cobra 11“ unter den deutschen Serienexporten die Nummer eins.

Einen ruhigen Tag am Rursee, an dem er sich auch mal eine kurze Pause auf der Sonnenliege gönnen kann, hat derweil Stunt-Koordinator Stück, da an diesem Drehtag längst nicht so viel zu Bruch geht oder in die Luft fliegt, wie sonst üblich. Ebenfalls ruhig verläuft der Tag für die DLRG, die unter der Leitung von Heinz Bruno Schulz aufpasst, dass niemand etwas Ernsthafteres passierte.