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Corona-KunstDie Motive wurden dunkler

Lesezeit 3 Minuten

Sascha Kwasniok wundert sich selbst über seine Kunst, die durch Corona eine Veränderung erfuhr.

Burscheid – Wie sehr ihn diese Pandemie beschäftige und beeinflusse, sagt Sascha Kwasniok, sehe er an zwei Dingen. Erstens: „Erst neulich entdeckte ich, dass meine Internetseite zwei Wochen lang nicht funktioniert hatte.“ Sprich: Man könne sich als Künstler während des Lockdowns nicht wirklich zeigen und präsentieren, das Kunstgeschäft sei „tot“ – was dazu führe, dass man eben auch die eigene Webpräsenz vernachlässige. „Denn im Netz, da müssen wir uns nichts vormachen, verkauft außerhalb der Top 5 der Kunstschaffenden niemand seine Werke.“

Das gehe nur bei Ausstellungen, wenn Betrachtende den Bildern oder Skulpturen direkt gegenüberstünden und sich mit dem Künstler oder der Künstlerin austauschen könnten. Doch zweitens und den Einfluss der Pandemie noch deutlicher offenbarend sei dies: „Ich male seit dem Beginn des Lockdowns viel dunklere Motive als zuvor.“

Kwasniok malt also gewissermaßen Corona-Kunst – und passt damit in diese Serie unserer Zeitung, in deren Rahmen wir Kunstschaffende und ihre zuletzt entstandenen, durch die Pandemie beeinflussten Werke vorstellen. Früher, als bis auf einige Medizinerinnen und Mediziner sowie Forschende noch niemand etwas anfangen konnte mit dem Wort „Corona“, da widmete sich Sascha Kwasniok gerne großen, hellen, beeindruckenden Porträts von Menschen, die es nicht darauf anlegten, in irgendeiner Weise Traurigkeit, Angst oder Melancholie auszudrücken.

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Wie im  Käfig gefangen. Das Gefühl löste die Pandemie beim Künstler aus und  er brachte es auf Leinwand.

Er selber spricht von, wenn man so wolle, „ätherisch schönen Figuren“. Auf einmal aber entstehen in seinem Burscheider Atelier Bilder von Menschen, die in Käfigen kauern, die traurig und betroffen, einsam und isoliert blicken und so gar nichts Fröhliches und Leichtes mehr an sich haben. „Das kannte ich nie. Das erschreckt mich selbst. Ich frage mich ständig: Bist du das?“, sagt Sascha Kwasniok.

Sehr isoliert

Natürlich: Ihm gehe es im Gegensatz zu vielen anderen Kreativen gut. Er habe einen Hauptjob in der Informatik-Branche und könne aus dem Homeoffice heraus arbeiten. Aber: „Meine Familie und ich sind wirklich seit Beginn der Corona-Krise sehr isoliert.“ Auch weil es Vorerkrankungen gebe und besondere Vorsicht geboten sei.

Wenn man das nehme und sich zudem vor Augen halte, welche Konsequenzen die Pandemie sonst noch überall mit sich bringe, sei man betroffen, bewegt und werde als künstlerisch aktiver Mensch beeinflusst. „Diese 15 Monate zuletzt haben sich in meinem Stil niedergeschlagen. Und ich weiß nicht, ob ich diese Note in Zukunft wieder gänzlich aus meine Bildern herausbekommen werde.“

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Doch auch wenn seine Kunst nun düsterer als früher sei und diese Pandemie eine Zäsur für Sascha Kwasniok bedeutet: Er wartet –wie so viele – sehnlichst darauf, dass Galerien und andere Ausstellungsorte irgendwann wieder öffnen. Auch, um dann seine neuen Bilder zu zeigen und zu präsentieren. Schließlich gehören Veränderungen und Erlebnisse wie die derzeitigen zum Leben und Wirken eines künstlerisch aktiven Menschen, der wie Sascha Kwasniok schon seit seiner Kindheit malt, dazu.

www.saschakwasniok.de