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Vier Versammlungen, viermal bestätigtSabine Groth tritt in Wachtberg für FDP, SPD, UWG und UW an

Lesezeit 4 Minuten
Sabine Groth mit Benjamin Menke von Unser Wachtberg

Sabine Groth mit Benjamin Menke von Unser Wachtberg

Nur eine Gegenstimme aus vier Parteiversammlungen: die Wachtberger „Vier“ treten mit Sabine Groth bei der Bürgermeisterwahl in Wachtberg an.

Im Stundentakt haben „die Vier“ aus Wachtberg getagt und Sabine Groth (FDP) zu ihrer Bürgermeisterkandidatin gekürt: FDP, SPD und Unser Wachtberg (UW) votierten dabei jeweils ohne eine Gegenstimme. Bei der UWG erhielt Groth 90 Prozent der Stimmen. In jeder der vier Versammlungen am Freitagabend in Werthhoven stellte sich die 58-Jährige persönlich vor. Groth: „Ich freue mich sehr, dass ich dabei als beste Wahl für dieses anspruchsvolle Vorhaben gesehen werde und nicht nur als Kompromiss oder kleinster Nenner.“

So viel Verkehr hatte es vor dem „Pössemer Treff“ in Werthhoven auch schon lange nicht mehr gegeben. Den Anfang machten die Liberalen, zumal Groth auch deren Parteibuch hat. Unter anderem punktete die Bewerberin mit Sätzen wie: „Ich kandidiere, weil ich in Wachtberg alt werden möchte. Dabei merke ich, was nicht gut läuft und deshalb verbessert werden muss. Dazu brauchen wir die Fähigkeiten und die Kreativität aller, Offenheit für neue Entwicklungen und einen wertschätzenden Umgang miteinander.“

Das sagt die FDP zu Groth

Der Partei- und Fraktionsvorsitzende Friedrich Oettler schlug der Mitgliederversammlung die Wahl von Groth vor. Nicole Westig, Mitglied des Bundestags und wieder FDP-Bundestagskandidatin im Rhein-Sieg-Kreis sowie Kreisvorsitzende der FDP Rhein-Sieg, leitete die sich anschließende Abstimmung. „Sabine und ich kennen uns schon seit 1987, wir sind zeitgleich in die FDP eingetreten. Sabine ist eine tolle Kandidatin, perfekt für das Amt der Bürgermeisterin in Wachtberg“, sagte Westig und sicherte Groth „Unterstützung im Kommunalwahlkampf“ zu. Zudem machte Westig deutlich, wie wichtig es sei, „Bürgerinnen und Bürgern zugkräftige Bewerber für eine lebendige und starke Demokratie vorzustellen“.

Das sagt die SPD zu Groth

Kompetent, engagiert und sympathisch - das Urteil der SPD strotzt vor Überzeugung. Die Sozialdemokraten stehen zu 100 Prozent hinter der gemeinsamen Kandidatin. „Die Volljuristin mit breiter Erfahrung in nationalen und internationalen Verwaltungen überzeugte die SPD mit ihrer Kompetenz und ihrem geradlinigen, engagierten und sympathischen Auftreten“, fasste Roswitha Schönwitz von der SPD-Fraktion zusammen: „Vor der Tür herrschte Verkehrschaos, aber drinnen lief alles wie am Schnürchen.“ 

„Unsere Kernthemen Bildung und Soziales, Klima- und Naturschutz sowie eine gute Infrastruktur sehen wir bei Sabine Groth bestens vertreten. Auch bei aktuellen Themen wie der Zukunft des Rathauses und der Hans-Dietrich Genscher-Schule sowie der Etablierung einer echten Bürgerbeteiligung bei weichenstellenden Themen wie dem Klimaschutz liegen wir auf einer Wellenlänge“, erklärte der Fraktionsvorsitzende Andreas Wollmann.

Der Wachtberger SPD-Ortsvereinsvorsitzende Paul Lägel bekräftigte: „Mit 100-prozentiger Zustimmung der anwesenden SPD-Mitglieder ist Sabine Groth unsere Wunschkandidatin. Wir werden sie nach Kräften unterstützen.“

Das sagt Unser Wachtberg zu Groth

Das Votum bei der Wählervereinigung „Unser Wachtberg“ erfolgte einstimmig. Die Gesprächsrunde vor der Abstimmung „diente der persönlichen Annäherung an einen Menschen, dem wir mit Unterstützung der Wachtberger Wählerinnen und Wähler nur zu gerne die Verantwortung für unsere Gemeinde als Bürgermeisterin an der Spitze der Wachtberger Verwaltung anvertrauen würden“, so der UW-Vorsitzende Benjamin Menke. Über Monate hinweg seien im Kreis der Partei- und Fraktionsvorsitzenden intensiv und grundlegend die jeweiligen politischen Ziele und Einschätzungen abgeklopft worden, und dies „ohne Indiskretionen“.

Menke: „Sabine Groth ist nicht nur eine beruflich hoch erfahrene und erfolgreiche Verwaltungsexpertin in Führungspositionen; sie ist auch eine – um es mit einfachen Worten auszudrücken – offene, sympathische ‚Mitbürgerin von Nebenan‘, die Wachtbergs Probleme kennt.“ Seit 20 Jahren lebe Groth mit ihrem Mann in Berkum. 

„Stillstand ist nicht ihre Sache“, so Menke und leitet das auch davon ab, dass Groth die Geschäftsstelle „Länderübergreifendes Strategieforum FrankfurtRheinMain“ leitet, wohinter sich insbesondere regionale Entwicklung, der strategischen Mobilitäts- und Regionalplanung, der Fachkräftesicherung und der Wirtschafts- und Umweltpolitik verbergen. Zudem leite sie die Geschäftsstelle des Hessischen Raumfahrtkoordinators und sei in vielen Politikfeldern, etwa der Sicherheitspolitik, zu Hause. Zuvor sei Groth übrigens mehrere Jahre bei der EU und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Brüssel und in Köln tätig gewesen. Den Kosmos „Fraunhofer in Berkum“ sehe sie als nahezu ungehobenen Schatz, dessen Entwicklung etwa durch Ausgründungen mit hochqualifizierten Arbeitsplätzen für Wachtberg genutzt werden könne.

Das sagt die UWG zu Groth

„Wir halten sie für sehr qualifiziert, und sie wohnt auch schon lange hier“, erklärte Joachim Mittweg (UWG) auf Anfrage. Der UWG sei es wichtig, „dass der Wähler in Wachtberg eine Alternative bekommt, so dass wir nicht nur einen Kandidaten haben“. Letztlich waren nicht alle Mitglieder der UWG für die Bewerberin. Eine Gegenstimme habe es gegeben, räumte Mittweg ein. Dies sei nicht zu erwarten gewesen, zumal im Vorfeld das Thema einer gemeinsamen Kandidatin mit den drei anderen Oppositionsparteien in Wachtberg mit den Mitgliedern der UWG erörtert worden sei. Dabei sei keine Kritik erkennbar gewesen.