Hochwasserschutz in SwisttalCDU wünscht Pegel vor Heimerzheim – Risikofaktor Brücken
Swisttal – Auf großes Interesse stieß das Angebot der CDU Heimerzheim, ihre Ideen für einen besseren Hochwasserschutz für Heimerzheim vorzustellen. Mehr als 70 Zuhörer verfolgten gespannt im Dorfhaus Dünstekoven den Vortrag von Vorstandsmitglied Werner Hahnenberg, der sich mit einigen Mitstreitern ausführlich Gedanken gemacht hatte.
Der Gemeindeverbandsvorsitzende Manfred Lütz erinnerte an die erschreckende Situation infolge der Flutkatastrophe und versprach: „Wir wollen versuchen, alles zu tun, damit so etwas nie wieder passieren kann.“ Kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen sollen für Besserung sorgen.
„Für Heimerzheim ist der Hochwasserschutz von lebenswichtiger Bedeutung“, erklärte Hanne Kirleis, die Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Heimerzheim. Die Swist schaffe es augenscheinlich nicht, die Wassermengen zu transportieren, die bei einem solchen Ereignis vom Himmel herunterkämen.
Sie wusste, dass ein Gesamtkonzept notwendig sei, um solche Ereignisse zu verhindern: „Wir überlegen uns, was wir vor Ort an kleinen Maßnahmen umsetzen können.“
Hahnenberg schickte vorweg, seine Vorschläge sollten als Diskussionsgrundlage dienen und seien weder auf die Finanzierbarkeit noch auf die Durchführbarkeit hin überprüft: „Einiges ist revolutionär, es sind auch Sachen dabei, die nicht populär sind.“ Er habe einfach alles zusammengetragen, was für einen besseren Hochwasserschutz infrage komme – wohl wissend, dass nicht jeder Vorschlag auch verwirklicht werden könne.
Heimerzheim liegt auf Gefällstrecke aus der Eifel
Als Hauptproblem hatte Hahnenberg ausgemacht, dass die Landschaft von Euskirchen her durchweg ein Gefälle in Richtung Heimerzheim habe und somit die Swist dort ein Einzugsgebiet von 200 Quadratkilometern habe. „Da stammte an diesem Tag die große Wassermenge her, und zusätzlich noch das, was auf der anderen Seite vom Kottenforst herunterkam.“ Leider könne man die Swist nicht um Heimerzheim herumleiten, denn nach wie vor fließe das Wasser nicht bergauf.
Im Grunde genommen müssten alle Brücken auf ihre Durchlassfähigkeit hin überprüft und gegebenenfalls angepasst werden, denn dort habe sich am 14. Juli das Wasser aufgestaut und sei zu beiden Seiten der Brücken ins Dorf gelaufen. Die Brücke an der Burg Heimerzheim sei in der Lage, ein drei Meter hohes Hochwasser durchzuleiten, das müsse dann auch für die nachfolgenden Brücken gelten, sonst sei ein Anstauung programmiert.
Retentionsflächen und Regenrückhaltebecken
Entscheidend sei es, in Zukunft mehr Retentionsflächen und Regenrückhaltebecken entlang der Swist herzustellen, damit das Wasser bei einem künftigen Starkregenereignis erst gar nicht mehr in die Orte hineinlaufen könne. Außerdem müsse die Trennung von Schmutzwasser- und Oberflächenwasserkanal in der ganzen Ortslage von Heimerzheim durchgehend hergestellt werden.
Zumindest in der Quellenstraße sei dies nicht der Fall, was dazu geführt habe, dass sich dort das Oberflächenwasser mit dem Schmutzwasser vermischte. Die Regenwassermassen seien in den Schmutzwasserkanal gelaufen und hätten so die Kanaldeckel im gesamten Ort hochgedrückt und Keller geflutet.
Steinbachtalsperre soll wichtige Funktion bekommen
Der Vorschlag, die Steinbachtalsperre künftig gleichrangig oder sogar prioritär für den Hochwasserschutz zu nutzen, stieß ebenso auf breite Zustimmung wie der Wunsch, einen Pegel vor Heimerzheim zu errichten. Dementgegen äußerten sich einige Zuhörer skeptisch zu Hahnenbergs Überlegungen, einen Teil der Swist, ähnlich wie in Odendorf und Flerzheim, auch in Heimerzheim mit einem Betonmantel zu versehen.
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Laut Hahnenberg ließe sich aber so das Bachbett etwa einen Meter tief ausbaggern und somit tieferlegen, um mehr Durchflusskapazität zu erhalten. Auch die von ihm gewünschte Begradigung der Swist am Peter-Esser-Platz erntete entsetztes Kopfschütteln, denn dafür würde das Niveau des Platzes um einen Meter verändert werden müssen.
Hahnenberg war durchaus bewusst, dass bei allen Überlegungen zum Hochwasserschutz die Swist von der Mündung bis zur Quelle betrachtet werden müsse. Es gelte, „einen ganzheitlichen Ansatz zu suchen“.
So sah es auch der CDU-Landtagsabgeordnete Oliver Krauß: „Ein Gesamtkonzept in Zusammenarbeit mit Land, Kreis und den Verbänden ist erforderlich.“