Suche nach FördergeldernTKD Swisttal möchte renovierten Trainingssaal kaufen

Das erste Taekwondo-Training nach der Pandemie absolvierten die Jüngsten beim TKD Swisttal mit den Großen, samt Weltmeisterin Yanna Schneider (4.v.l.).
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Swisttal – Es ist zunächst nicht mehr als ein Anstoß für einen Prozess. Aber am Ende dieses Vorgangs könnte der Taekwondo Verein Swisttal (TKD) die selbstrenovierte Trainingshalle „am Fienacker“ in Buschhoven erwerben. Davon zumindest träumt Vereinschef Dimitrios Lautenschläger, der damit den Club finanziell besser aufstellen möchte und sich mehr Spielraum bei der Unterstützung seiner Athleten verspricht. Er hofft dabei auf Fördergelder, und, dass ihn die Kommune und der Kreissportbund unterstützen. Deswegen lud er Thomas Wagner, Sportdezernent des Rhein-Sieg-Kreises und den Leiter des Sportamts, Ranier Land, zum Gespräch nach Swisttal ein.
Lautenschläger bezahlt allein 1600 Euro Miete im Monat für die Trainingshalle in Buschhoven bezahlt. Diese n Betrag erhofft er einzusparen und nur die Nebenkosten tragen zu müssen. „Das ist meine Idealvorstellung“, verrät der Taekwondo-Trainer, „denn es wäre ein Traum, sich nur noch um das Training kümmern zu können.“
Als einziger Übungsleiter des Vereins ist er täglich für mehrere Stunden auf der Trainingsmatte. Erst mit den Kleinsten, dann mit den Jugendlichen und am Abend mit den Kaderathleten. Damit hat er bereits drei Stunden in den Knochen, bevor es überhaupt mit dem Training für die Spitzensportler losgeht, bei dem es auf die kleinsten Feinheiten sowie hohe Konzentration ankommt. Anschließend putzt er die Halle. „Einen Reinigungsservice wie die Sporthallen der Kommunen haben wir nicht“, sagt er.

Besuch in der Trainingshalle: (v.l.) Rainer Land, Thomas Wagner, Dimitrios Lautenschläger und Klaus Jansen.
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Yanna Schneider, eine seiner Vorzeigeathletinnen und Taekwondo-Weltmeisterin, hilft neben ihrem Studium viel beim Juniorentraining und erklärt: „Das Team der Übungsleiter breiter aufstellen zu können, das wäre super.“ Allerdings sind lizenzierte Trainer teuer. Dafür fehlt dem Verein das Geld. „Dabei arbeiten die meisten Spitzensportclubs mittlerweile mit zwei Vollzeittrainern“, erklärt Lautenschläger. Gemeinsam mit dem OTC Bonn bildet der Swisttaler Verein seit zwei Monaten den Landesstützpunkt NRW. Dieser Titel ist dem Club für die nächsten vier Jahre sicher. „Wir sind gleich ausgerichtet wie der Bonner Club, aber die arbeiten in einer kommunalen Sportstätte und haben die ganzen Kosten nicht“, berichtet er. Durch den Titel Landesstützpunkt gibt es die Möglichkeit, beim Erwerb einen Zuschuss der Bezirksregierung zu erhalten, deswegen bringt er den Stein nun ins Rollen. Eine finanzielle Unterstützung seiner Athleten von Vereinsseite sei wegen der Miete nicht möglich. Dabei kostet die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb wie den Multi-Games in Ungarn, bei denen im Mai einige TKD-Kämpfer starteten, rund 6000 Euro.
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Eine konkrete Summe, die der Erwerb der Halle kosten würde, hat Lautenschläger noch nicht parat. „Ich habe beim Vermieter angefragt, er hat positive Signale gesendet und ich habe bei der Bank ein Marktwertgutachten in Auftrag gegeben“, erzählt er. Nun will er „alle mit ins Boot holen“. Sportdezernent Wagner entgegnet: „Er muss uns nicht ins Boot holen, wir sitzen schon lange mit drin.“ Der Kreis ist dankbar für die Arbeit, die Dimitrios Lautenschläger macht. „Schnell nach oben zu kommen, das ist einfach. Aber sich wie dieser Club über eine lange Zeit auf Spitzenniveau zu halten, das ist das Schwierigste. Zudem wird hier ein wahnsinnig großer sozialer Beitrag geleistet, und durch den Sport Respekt, Fairness und Achtsamkeit gelehrt“, schwärmte Wagner.
Deswegen wendet Lautenschläger sich jetzt gemeinsam mit Klaus Jansen, Vorsitzender des Gemeindesportverbandes, an die Politik. An die Gemeinde ebenso wie an die Parteien. Jansen unterstützt ihn bei der Suche nach weiteren Fördermöglichkeiten. Lautenschläger sagt: „Wenn Fußballvereine über die Sportpauschale Kunstrasenplätze bauen, muss eine Förderung für uns als Landesstützpunkt doch auch möglich sein. Immerhin sind wir der einzige Stützpunkt im Kreis, der für die Halle selbst Miete zahlt.“ Mit Blick auf die Kommune sagt er: „Ich habe auch kein Problem damit, die Halle tagsüber den Grundschulen zur Verfügung zu stellen.“ Das Vereinstraining findet nur morgens vor der Schule und ab 16.30 Uhr statt.